Aus der Sicht des Schornsteinfegers

Vorsicht Gas!

Bei Mängeln an den Leitungen

Zum Aufgabengebiet eines Schornsteinfegers gehört auch die Abnahme und Überprüfung von Gasfeuerstätten. Dabei macht Schornsteinfegermeister Ronny Gedamke auch dieses Mal in der SHK Profi-Kolumne „Aus Sicht des Schornsteinfegers“ teils überraschende Entdeckungen. So passieren gerade auch bei der Wartung Fehler, die zu Gasleckagen führen.

Autor: Ronny Gedamke, Schornsteinfegermeister, Berlin

Seit einigen Jahren prüfen wir Schornsteinfeger hier in Berlin im Rahmen der Feuerstättenschau auch die Brennstoffleitungen! Um wirklich beweiskräftige Aussagen treffen zu können, muss man ein geeichtes und zugelassenes Messgerät (explosionsgeschützt) besitzen, das auch regelmäßig (halbjährlich) geprüft wird. Bei den jährlich wiederkehrenden Überprüfungen an Gasfeuerstätten und auch bei den Abnahmen von neu errichteten Anlagen stellen wir häufig Mängel an Gasleitungen fest. Unglaubliche und kuriose Mängel, wie nicht gepresste bzw. nicht tief genug gesteckte Verbindungsstellen oder versehentlich angebohrte bzw. geschraubte Leitungen aufgrund nachträglicher Verkleidung, wurden dabei schon entdeckt!

Wenn man schon beim Betreten von kleinen Hausanschluss- bzw. Aufstellräumen Gasgeruch wahrgenommen hat, dann lässt sich mit Hilfe der Messinstrumente schnell und zielgenau die Ursache für den Gasgeruch orten! Auch Leckagen an und innerhalb der Feuerstätten werden häufig festgestellt. Lose Überwürfe an Geräteabsperrhähnen, an Brenneranschlüssen und an Gasregelarmaturen sind keine Seltenheit. Dabei ist es bei raumluftunabhängigen Anlagen, wie z. B. bei Brennwertanlagen, häufig der Fall, dass sich die Gasregelarmatur innerhalb der dichten Verkleidung befindet. Entweder schon nach Abbau der Verkleidung oder erst nach zusätzlicher Inbetriebnahme ist dann Gasgeruch wahrnehmbar. So sind häufig die Brennerflanschdichtungen verschlissen, nicht regelmäßig erneuert oder gar nach erfolgter Wartung nicht ordnungsgemäß eingebaut! Viele Hersteller fordern ja auch deshalb in ihren Wartungsanweisungen die regelmäßige Erneuerung einiger wichtiger Dichtungen! Aber auch alte Gasleitungen, deren Hanfverschraubungen teilweise ausgetrocknet sind, können damit gezielt geprüft und Leckagen frühzeitig erkannt werden. Auch die vorbeugende und rechtzeitige Erkennung von eventuell auftretenden Leckagen, z. B. von Leitungen, die aufgrund von oberhalb liegenden undichten Wasser- oder Kondensatleitungen stark korrodiert sind, ist ein wichtiger Hinweis, um Schäden und Unfälle zu verhindern!

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