Gefährlich!
Schornsteinmündungen
Mit Lebensgefahr ist nicht zu spaßen, doch allzu oft denkt man über die Folgen seines Tuns nicht genügend nach. In seiner Kolumne berichtet Schornsteinfegermeister Ronny Gedamke daher diesmal von der Überprüfung der Abgaswege und wie Unwissenheit und Fahrlässigkeit Leben gefährden.
Die Überprüfung einer Feuerungsanlage durch den Schornsteinfeger beinhaltet nicht nur die Abgasmessung. Der viel wichtigere Teil ist die Abgaswegeüberprüfung nach Kehr- und Überprüfungsordnung. Hierbei werden die vollständigen Abgaswege überprüft: Verbindungsstück (auch Abgasrohr genannt), Abgasleitung und Schornstein bis hin zur Mündung über Dach. Gerade bei Abgasschornsteinen von Gasfeuerstätten kann die Untersuchung des Schornsteinkopfes bzw. Abgasmündung Leben retten.
Vielleicht gut gemeinte Arbeiten können durch Unwissenheit bzw. Fahrlässigkeit verschiedenster Gewerke von Funktionsstörungen an den Feuerungsanlagen über bauliche Schäden bis hin zu lebensbedrohlichen Situationen führen. Dabei werden z.B. Schornsteine mit nicht zugelassenen Regenhauben, Abdecksteinen, Entlüftungselementen oder gar ganz mit Verschlusselementen versehen, obwohl an diesen Schornsteinen noch Feuerstätten angeschlossen sind! Dabei entsteht ein gefährlicher Rückstau der Abgase. Besonders kritisch ist diese Gefahr, wenn an einem Schornstein mehrere Feuerstätten (Mehrfachbelegung) evtl. auch noch verschiedenster Art (Gemischtbelegung) angeschlossen sind. Da nützt dann auch kein Abgaswächter mehr, wenn dieser überhaupt vorhanden oder in Funktion ist. Selbst die Mündungen von Abgasleitungen der Brennwertanlagen werden oftmals mit nicht geeigneten oder gar zugelassenen Hauben versehen. Das Einfrieren der Abgasmündung durch Wasserdampf ist dabei keine Seltenheit. Die jährlich gewarteten Feuerstätten können zwar völlig in Ordnung sein, sind aber durch die sicherheitsrelevanten Mängel über Dach dennoch oftmals nicht sicher benutzbar.