Dichtheit von Brennwertfeuerstätten?
„Abgasaustritt“ häufigster Mangel!
Der Mangel, der am häufigsten an Brennwertfeuerstätten festgestellt wird, ist der „Abgasaustritt“. Schornsteinfegermeister Ronny Gedamke zeigt in seiner Kolumne auf, welche Messinstrumente eingesetzt werden können und welche Ursachen sowie Folgen Abgasaustritt haben kann.
In den Arbeitsblättern bzw. Arbeitshilfen für Schornsteinfeger sind die Arbeitsvorgänge für praktische Tätigkeiten an sogenannten „Feuerstätten ohne Strömungssicherung“ schrittweise aufgelistet und genauestens beschrieben. Bevor mit der eigentlichen Abgasmessung begonnen wird, ist die Anlage in Augenschein zu nehmen. Dazu ist es in jedem Fall erforderlich die Verkleidung abzubauen und den Bereich um den Wärmetauscher herum zu begutachten. Dann erfolgt die Prüfung auf Abgasaustritt. Dies ist natürlich nur möglich, indem man die Brennwertanlage mit abgenommener Verkleidung in Betrieb nimmt.
Werkzeuge & Messinstrumente
Abgasaustritt kann auf verschiedenste Weise ermittelt werden. Folgende Werkzeuge bzw. Messinstrumente zählen dazu: der Tauspiegel, der elektrische Taupunktindikator, das CO-Umgebungsluftmessgerät oder einfach auch nur die Einlochsonde des Abgasmessgerätes. Diese wendet man an, um einer Fehleinschätzung vorzubeugen. Denn der Tauspiegel beschlägt ja auch bei Wasserdampf! Dennoch ist er der einfachste und bewährteste Abgastester. Die gekühlte Taufläche funktioniert halt auch ohne Batterie.
Die Ursachen für Abgasaustritt innerhalb der Verkleidung von Brennwertheizungen sind dabei sehr unterschiedlich. Die möglichen Stellen sind dabei am Siphon, am Brennerflansch, am Wärmetauscher, am Schauglas (wenn vorhanden), an der Kondensatauffangschale sowie am innenliegenden Verbindungsstück. Die Bauteile bzw. deren Dichtungen unterliegen nicht nur dem Verschleiß. Unachtsamkeit beim Zusammenbau nach durchgeführter Wartung ist leider auch häufig Ursache für Undichtigkeiten. Die Schäden dabei können neben Korrosion auch geschmolzene Kunststoffteile sein, je nachdem an welcher Stelle die feuchten oder gar heißen Abgase austreten.
Wartung ist sinnvoll
Die Dichtungen müssen je nach Herstellerangaben in regelmäßigen Abständen erneuert werden. Jedoch sind nicht alle Betreiber davon überzeugt, dass eine regelmäßige, qualifizierte Wartung sinnvoll und somit auch notwendig ist. Der Kunde betrachtet ja oftmals nur die Kosten. Bei der Frage des Kunden, ob der Wartungsmonteur auch wirklich jedes Mal die Dichtungen erneuern muss, antworte ich immer mit: „Ja, weil es nicht nur der Hersteller empfiehlt oder vorschreibt, sondern dies auch eine Frage der Sicherheit und der Lebensdauer der Anlage ist.“
Abgasaustritt „innerhalb“ von Brennwertfeuerstätten, ob diese nun raumluftab- oder raumluftunabhängig sind, ist keine direkte Gefahr für den Betreiber, aber verursacht halt neben den materiellen Schäden auch sehr schlechte Messergebnisse mit Kohlenmonoxidwerten über dem Grenzwert von 1000 ppm.