Temperierung für Kabelproduktion
Heizen und Kühlen mit einer modularen Energiezentrale
Gute Erfahrungen mit einer modularen Energiezentrale aus dem Hause Remko: Damit wird der Firmensitz von Putek Kabeltechnik in Horn-Bad Meinberg beheizt und gekühlt. Das auf der Wärmepumpe „SQW“ basierende Gerät garantiert eine gleichmäßige Temperierung für die Produktion der verschiedenen Elektrokabel.
Vor mehr als 20 Jahren gründeten Krystyna und Tomasz Putek ihr Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Elektrokabeln konzentriert. Die Produkte werden vielfach eingesetzt, in der Medizintechnik ebenso wie im Maschinenbau, in der Sensorik und Handhabungstechnik sowie in der Automatisierung. Zu ihrem Kundenkreis zählen auch bekannte Großunternehmen wie etwa Siemens, VW, Daimler oder Hörmann. Allerdings wurde mit dem stetigen Wachstum der Platz am alten Standort knapp, die Produktionsbedingungen waren alles andere als günstig. Daher entwickelte das Ehepaar Putek den Plan für einen Neubau. Unterstützung fanden die Bauherren bei der Wirtschaftsförderung von Horn-Bad Meinberg.
Produktions- und Verwaltungsbau
Auf einer Gewerbefläche in der Bahnhofsstraße ließ man im Jahr 2018 einen modernen Produktions- und Verwaltungsbau errichten. Das eingeschossige Gebäude mit Flachdach zeigt sich am Eingang sehr transparent, denn über Eck wurden große Fensterflächen integriert. Auf rund 600 m² sind zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Drei Fertigungslinien stehen für die Kabelbearbeitung zur Verfügung. Hier lassen sich auch individuelle Einzel- und Sonderfertigungen umsetzen. Die Qualität wird durch konsequente Kontrolle in den verschiedenen Arbeitsschritten gewährleistet.
Produktion mit konstanter Temperatur
Elektrokabel, die zum Beispiel in Fahrzeugen, medizinischen Geräten oder in Toren eingebaut werden, müssen unter gleichmäßigen Temperaturbedingungen hergestellt werden. Dies ist immens wichtig, weil die Bauteile unterschiedlich auf Schwankungen reagieren. Bei der Planung des Neubaus war deshalb von großer Bedeutung, eine effiziente Heizung und Kühlung zu installieren. So kann sichergestellt werden, dass eine Raumtemperatur von 21 °C gehalten wird. Gerade der Aspekt Kühlung spielt in Deutschland eine immer größere Rolle, wie die letzten heißen Sommer deutlich zeigten. An dieser Stelle kam Remko als Partner ins Spiel. Das Unternehmen aus dem lippischen Lage lieferte die Wärmepumpe „SQW“, ein bewährtes Modell, das sich auch zu größeren Einheiten verbinden lässt. Daher trägt es den Namen „modulare Energiezentrale“, denn bis zu zehn Geräte können zu einer Anlage kombiniert werden. Die „SQW“ wird mit A++ bei der Energieeffizienz eingestuft.
Die Wärmepumpe
Die „SQW“ ist eine Luft-/Wasser-Wärmepumpe, die aus der Umgebungsluft Energie zum Heizen und Kühlen gewinnt. Das gelingt im Winter bei Temperaturen bis -25 °C. Bis zu 40 kW Leistung erbringt ein Gerät, es lässt sich eine maximale Vorlauftemperatur von 65 °C erreichen. Im Innern sind alle Bauteile integriert, die einen effizienten Betrieb sicherstellen, aufgeteilt in ein Kälte- und ein Hydraulikmodul. Ersteres umfasst u. a. folgende Bauteile: Axialventilator mit EC-Technik, Scrollverdichter mit EVI-Einspritzung, Zusatzwärmetauscher für Nassdampfeinspritzung, 4-Wege-Umschaltventil Heizen/Kühlen und Schwingungsdämpfer. Im Hydraulikmodul befindet sich die leistungsgeregelte Umwälzpumpe zur Versorgung des Pufferspeichers sowie ein Rückschlagventil und ein Schmutzfänger. Optional lassen sich ein 9-kW-Heizstab und ein Brauchwasser-Set integrieren.
Die Wärmepumpe fand ihren Platz auf einem stabilen Fundament direkt neben dem Gebäude. Damit die Geräuschbelästigung im Umfeld gering bleibt, wählten die Bauherren die sogenannte Low-Noise-Ausführung. Sie verfügt über eine zusätzliche Schalldämmung am Kompressor. Damit lässt sich eine Schallreduzierung von bis zu 5 dB(A) realisieren. Die Installation wurde durch die weitgehende Vorfertigung beschleunigt. Zudem fielen keine weiteren kältetechnischen Arbeiten an. Die Warmwasserbereitung erfolgt dezentral über Durchlauferhitzer.
Ins System eingebunden
Durch die geschickte Platzierung konnten die Anschlüsse leicht in das Gebäude hineingeführt werden. Die gewonnene Energie wird in einen Pufferspeicher mit 1.000 l Inhalt eingespeist. Von dort gelangt sie in die Produktions- und Büroräume. In der Halle wurde dafür eine Betonkernaktivierung installiert, in den Büros eine Fußbodenheizung. Dem entsprechend wurden die Vor- und Rücklauftemperatur niedrig angesetzt. Remko lieferte auch Taupunktwächter, damit der Estrich während der Kühlzeiten vor Feuchtigkeit geschützt wird. Das Hydraulikschema orientierte sich an Vorgaben von Remko für ein monoenergetisches System.
Passende Wärme und Kälte
Die Kombination von Wärmepumpe und Flächenheizung gilt als sehr ressourcenschonend. Außerdem entfallen bei diesem Konzept Kosten, die bei anderen Systemen entstehen, etwa Abgastechnik, Schornsteinfeger oder Tank- bzw. Lagerraum. Die modulare Energiezentrale passt sich den Anforderungen in den Räumen an und stellt immer die richtige Menge Wärme oder Kälte zur Verfügung. Kontrolliert wird dies in den verschiedenen Räumen mit Raumthermostaten. Je nach Betriebsmodus (Sommer oder Winter) muss der Wirksinn des Thermostats umgeschaltet werden. Im Wintermodus, wenn die Temperatur im Raum fällt, wird die Temperatur erhöht. Die Stellantriebe auf den Heizungsverteilern müssen weiter auffahren. Im Sommermodus wird die Temperatur verringert. Dann öffnen die Stellantriebe auf den Heizungsverteilern, damit mehr kaltes Wasser einströmen kann. Jede Wärmepumpe verfügt über eine Comfort-Regelung, die sich beispielsweise mit „Smart-Control Touch“ noch komfortabler handhaben lässt. Optional kann über „Smart-Web“ eine externe Steuerung umgesetzt werden, etwa für den Installateur, der dann eine Kontrolle der eingestellten Werte aus der Ferne ausführen kann.
Das moderne System mit der Remko-Wärmepumpe im Mittelpunkt hat seine Bewährungsprobe längst bestanden. Putek Kabeltechnik verfügt dank der modularen Energiezentrale über ein System, das in jeder Situation die gewünschte Temperatur liefert. Zudem ist eine Photovoltaikanlage für die Eigenstromerzeugung installiert. Damit kann die Wärmepumpe bevorzugt betrieben werden, die entsprechenden Bauteile sind werkseitig integriert.