Aus der Sicht des Schornsteinfegers

Strömungssicher ung ...

... bei Gasgeräten

Eines der wichtigsten Bauteile von raumluftabhängigen Gasgeräten mit atmosphärischen Brennern ist die Strömungssicherung. Nach den Technischen Regeln der Gasinstallation (TRGI) ist diese bei den Gasgeräten der Art B1 und B4 vorhanden. In seiner Kolumne berichtet Schornsteinfegermeister Ronny Gedamke diesmal von Mängeln bei der Strömungssicherung und daraus resultierenden Gefahren.

Die Strömungssicherung hat die Aufgabe den Verbrennungsprozess vor zu starken Schwankungen in der Abgasanlage sowie vor Stau oder gar Rückstau der Abgase zu schützen. Vorteile sind dabei unter anderem die ständige Durchlüftung der Abgasanlage und die Verminderung der Auskühlung des Gasgerätes in den Stillstandszeiten.

Ein wesentlicher Nachteil ist jedoch möglicher ungehinderter gefährlicher Abgasaustritt bei Störungen in der Abgasanlage. Daher sind in der TRGI einige wesentliche Sicherheitsvorkehrungen gefordert. Um zum Beispiel kurzzeitigen Abgasaustritt, speziell im Anfahrtszustand, ausreichend zu verdünnen, ist das Schutzziel 1 (siehe Info) vorgeschrieben. Eine weitere wesentliche Forderung ist, dass wenn der Aufstellraum auch gleichzeitig Aufenthaltsraum ist und keine Verbrennungsluftöffnungen unmittelbar ins Freie hat, eine Abgasüberwachungseinrichtung (AÜE) vorhanden sein muss. Auch bei Nutzungsänderung des Aufstellraums zu Aufenthaltsräumen, wie z. B. für Hobby, Fitness oder als Büro, ist eine AÜE nachzurüsten. In dem neuen DVGW-TRGI-Arbeitsblatt G600 und der nunmehr fast bundesweit geltenden Musterfeuerungsverordnung sind keine Leistungsgrenzen mehr erwähnt, d.h. dass auch die 7 kW-Grenze entfällt und nun auch diese Geräte mit einer AÜE, unter den schon erwähnten Bedingungen, ausgerüstet sein müssen. Zu der uns geläufigen thermischen AÜE mit dem Zusatzkennzeichen „BS“ (blocked safety) ist nun auch die atmosphärische AÜE „AS“ (atmosphere sensity) eingefügt worden. Diese reagiert nicht auf Erwärmung, sondern überwacht ständig den CO2-Gehalt der Verbrennungsluft. Dessen Einsatz ist jedoch in verschiedenen Anlagen, wie z.B. dekorative Kaminfeuer, nur eingeschränkt möglich.

Der Fühler der thermischen AÜE muss genau nach Herstellerangaben positioniert sein, um beim ständigen Abgasaustritt nach gewisser Zeit (ca. 2 min) das Gasgerät zu verriegeln. Wenn aber nun die Strömungssicherung durchgerostet ist, können die Abgase ungehindert, selbst bei Abgasrückstau, dauerhaft austreten, ohne dass dabei der Abgaswächter reagiert.

Aber auch bei starker Verschmutzung der gesamten Strömungssicherung inklusive Abgaswächter kann es zu lebensgefährlichem Abgasaustritt kommen, da der thermische Fühler nicht ausreichend erwärmt wird und somit auch nicht auslöst. Speziell bei Gasgeräten, wie Etagenheizungen und Durchlaufwasserheizer, meist aufgestellt in Bad oder Küche, sind diese Verschmutzungen häufig vorzufinden. Die Gefahr, die dabei für den Betreiber bei Störung der Abgasanlage vorliegt, wird oft unterschätzt! Durch die Anreicherung der Raumluft mit dem im Abgas enthaltenen Kohlendioxid (CO2) wird relativ schnell eine unvollkommene Verbrennung mit zunehmender Entstehung von Kohlenmonoxid (CO) verursacht.

Durchgerostete Strömungssicherungen werden mittlerweile (speziell bei Gaskesseln) vom jeweiligen Hersteller durch hochwertigeres Material, wie z.B. Edelstahl oder Aluminium, ersetzt und somit wird dieser Mangelerscheinung entschieden entgegengewirkt.

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