Potential für Flächentemperierung
Renovierung mit Flächenheizungen /
Heizungssanierungen in Bestandsgebäuden /
Energieeffizient und wartungsarm
Hat sich die Flächenheizung beim Neubau längst als behagliche, energieeffiziente und wartungsarme Lösung etabliert, zeigen Marktforschungen das Potential für Flächenheizungen auch bei Bestandsgebäuden deutlich auf. Während im vergangenen Jahr in Deutschland nur 220 000 Wohneinheiten neu gebaut wurden, stehen diesen 12 Mio. Wohnungen im Bestand entgegen. Marktexperten sind überzeugt, dass mit zunehmender Verbreitung von Trockenbausystemen, die eine schnelle und raumweise Sanierung ermöglichen, die Akzeptanz für Flächenheizungen weiter steigen wird.
Bei einem Drittel der in den vergangenen Jahren erfolgten Sanierungen wurde die Heizungs- und Warmwasseranlage erneuert (Quelle: GfK/LBS Research). Dabei wurde bei der Hälfte der Sanierungen die komplette Anlage erneuert, bei zusätzlichen 30 % wurden die Heizkörper ausgetauscht und nur bei 13 % wurde eine Flächenheizung berücksichtigt.
Wärmeverteilung
Dabei punktet die Flächenheizung in Bestandsgebäuden neben der verbesserten Energieeffizienz mit einer als angenehm empfundenen Behaglichkeit. Durch den hohen Anteil an Strahlungswärme erreicht sie eine gleichmäßige Wärmeverteilung mit angenehmem Wohlfühlklima bei etwa 2 °C geringerer Raumlufttemperatur im Vergleich zu konventionellen Heizsystemen. Damit lassen sich durch die geringeren Lüftungswärmeverluste auch die Heizkosten um bis zu 12 % senken. Doch viele Immobilieneigentümer verschrecken die Vorurteile lange Bauzeit, Schmutz und Lärm. Dabei bietet der Markt längst effektive und komfortable Renovierungslösungen für Boden, Wand und Decke.
Neue Lösungen im Trockenbau
Wenn es auf eine kurze Bauzeit und die Vermeidung von Schmutz und Lärm ankommt, sind Trockenbaulösungen ganz besonders interessant. Ein neues System für die Wandheizung hat der Hersteller Uponor auf der ISH vorgestellt. Das Uponor „Renovis“ Trockenbauelement besteht aus einer 15 mm starken Gipskartonplatte, in die ein Uponor PE-Xa-Rohr 9,9 x 1,1 mm integriert ist. Die Elemente in den Größen 200 x 62,5 cm, 120 x 62,5 cm und 80 x 62,5 cm können wie eine Trockenbauplatte mit einer Unterkonstruktion aus handelsüblichen CD-Profilen 27/60 direkt auf bestehende Wände und Decken montiert werden. Geübte Fachhandwerker können bis zu drei Räume pro Tag installieren.
Uponor „Renovis“ ermöglicht es sogar, auch Einzelräume mit einer Flächenheizung zu temperieren und in ein bestehendes Hochtemperatursystem mit Radiatoren zu integrieren. Der Anschluss mit einem einfachen Tichelmann-Verteiler reduziert für den Fachhandwerker zudem den Aufwand bei der Auslegung der Heizkreise, der Regelung und der Installation.
Die Nutzung von Decken- und Wandflächen ist bei Renovierungen häufig erforderlich, wenn der bestehende Fußboden weiter genutzt werden soll, die bestehende Raumhöhe erhalten bleiben muss oder der Boden aus statischen Gründen nicht für eine Verlegung einer Flächenheizung wie Uponor „Siccus“ oder „Minitec“ genutzt werden kann.
Klassische Fußbodenheizung
Soll im Trockenbau eine klassische Fußbodenheizung zum Einsatz kommen, ist ein System wie Uponor „Siccus“ eine Möglichkeit. Es zeichnet sich bei der Verwendung von Trockenestrichplatten als Lastverteilschicht durch ein geringes statisches Gewicht ab 25 kg/m² und die niedrige Aufbauhöhe ab 50 mm aus. Die Installation ist auf allen Untergründen möglich und nach der Montage sofort begehbar. Die Verlegeplatten können direkt auf dem ebenen Rohboden ausgelegt werden. Bei einem unebenen Untergrund aus Holz oder Beton ist zu empfehlen, diesen vorab zu nivellieren.
In die „Siccus“-Verlegeplatten sind Rohrführungskanäle integriert, die die Wärmeleitlamellen aus Aluminium sowie die Rohre aufnehmen. Sind weitere Kanäle für die Installation notwendig, können diese mit einem elektrischen Schneidewerkzeug nachträglich ausgeschnitten werden. Der Fußbodenaufbau wird mit einer PE-Abdeckfolie und der darüber liegenden Lastverteilschicht (Trockenestrichplatten) abgeschlossen. Es sind auch kunstharzmodifizierter Zementestrich, Standard-Zementestrich oder Fließestrich verwendbar. Abschließend wird der Oberbodenbelag verlegt. Uponor „Siccus“ ist auch als Trockenbau-Wandheizung einsetzbar.
Nassbausysteme
Neben den Trockenbausystemen werden am Markt auch Renovierungssysteme für den Nassbau angeboten. Aufgrund der geringen Überdeckung mit Nassputz empfiehlt sich bspw. die Wandheizung Uponor „Minitec“ durch das Ansprechverhalten bei Temperaturänderungen. Dabei kommt das Uponor „PE-Xa-Rohr“ in der Dimension 9,9 x 1,1 mm direkt auf Klemmschienen zum Einsatz, die im definierten Abstand an Decke und Wand montiert werden. Das Rohr wird vom Ring gerollt und in den Klemmschienen in einem Raster von 80 bis 140 mm eingeclipst.
Soll eine Fußbodenheizung in einer Bestandsimmobilie schnell und unkompliziert ohne die Entfernung des vorhandenen Estrichs installiert werden, empfehlen sich Niedrigaufbausysteme wie die Fußbodenheizung Uponor „Minitec“. Die geringe Aufbauhöhe von minimal 15 mm ermöglicht kurze Aufheizzeiten und eine schnelle Temperaturregelung bei niedrigen Heizwassertemperaturen.
Die Noppen-Folienelemente werden direkt auf bestehendem Estrich, Holz- oder Fliesenbelag verklebt. Lediglich bei der Verlegung auf älteren Holzdielen wird der Untergrund vorab mit einer mindestens 5 mm starken Masse nivelliert.
Nach der Verlegung der Rohre und der Anbindung an das Verteilsystem wird eine spezielle Ausgleichsmasse vergossen. Durch die gestanzten Perforationen in den Noppen und Zwischenräumen der Folienelemente kann die Ausgleichsmasse einfließen und sich direkt mit dem Untergrund verbinden. Nach einer kurzen Trocknungszeit kann der gewünschte Oberbodenbelag verlegt werden.
Optimal geregelt
Bislang einzigartig in ihrer Funktion ist die Funk-Einzelraumregelung mit DEM (Dynamischem Energie-Management) mit integriertem hydraulischen Abgleich. Dieser automatische Abgleich wird mittlerweile nicht nur bei der Funk-Lösung, sondern auch bei der verdrahteten Einzelraumregelung von Uponor angeboten.
Dabei wird das Heiz- oder auch Kühlverhalten der Nutzer für jeden Raum analysiert und über den automatischen hydraulischen Abgleich die benötigte Energie bedarfsgerecht zur Verfügung gestellt. Ein zeitaufwendiger manueller hydraulischer Abgleich am Verteiler ist dadurch nicht mehr notwendig.
Die Auto-Funktion bedingt eine viermal häufigere Taktung der Stellantriebe. Dadurch optimiert sich die Reaktionszeit der Flächenheizung bei Temperaturveränderungen um 20 bis 25 %. Gleichzeitig sorgt das häufigere Öffnen und Schließen der Stellantriebe für ausgeglichene und gleichmäßige Oberflächentemperaturen.