Scheunenumbau

Flächenheizung für die Sanierung

Flache Aufbauhöhe & trockene Einbringung

In einem schönen Altbau wohnen, einem Haus mit Charakter – das hat etwas. Zum Beispiel in einer ehemaligen Scheune, wie Familie Bötsch aus Breitensee. Mitten im Ortskern hat sie sich den Traum vom „schöner Wohnen“ erfüllt, ohne dabei auf Neubau- Komfort zu verzichten: Hell, offen, großzügig sind die Räume gestaltet, für wohlige Wärme im wintertags bitterkalten Unterfranken sorgt das „trockene“ Flächenheizungssystem „Fonterra Reno“. Die geringe Aufbauhöhe und der „sanfte“ Einbau, also ohne Einbringung von Nässe, waren die entscheidenden Argumente.

Flächenheizungen sind eine sehr effiziente Form der Wärmeverteilung: Durch die gleichmäßige Abstrahlung ohne Konvektion reichen zur Raumbeheizung Vorlauf-/Rücklauftemperaturen von etwa 35/30 °C völlig aus. Zudem kann die Raumtemperatur um 1 bis 2 K niedriger liegen, ohne unkomfortabel zu werden. In der Summe reduziert sich dadurch der Primärenergieeinsatz um etwa 10 bis 12 %. Angesichts der stetig steigenden Energiepreise wissen Bauherren das zu schätzen, was sich nicht zuletzt am hohen Anteil Flächenheizungen in Neubauten zeigt.

Im Bestand, beim für das Fachhandwerk hoch interessanten Sanierungsgeschäft, ist der Anteil aber noch gering. Bauherr Rainer Bötsch kann das nicht nachvollziehen: „Der Umbau der Scheune zum komfortablen Wohnhaus zeigt, dass es mit Systemen wie ‚Fonterra Reno’ definitiv keine technischen Gründe mehr gibt, bei Sanierungsmaßnahmen auf Flächenheizung zu verzichten. Außerdem ist diese Wärmeverteilung inklusive Installation bei korrekter Berechnung in einem so umfassenden Projekt wie unserem sogar noch wirtschaftlicher als die Heizkörper-Variante.“

Bestätigt wird die Einschätzung durch Installateur André Derleth vom Fachhandwerksunternehmen Berthold Derleth (Großbardorf), der für den heizungstechnischen Ausbau der Scheune verantwortlich war: „Als Trockenbausystem passt ‚Fonterra Reno’ ideal zum historischen Holzständerwerk mit Balkendecke und Dielenboden, da die Bausubstanz empfindlich auf Feuchtigkeitseintrag, beispielsweise durch Fließestrich, reagiert. Gleichzeitig unterstützen die Systemplatten für die PB-Rohre die Stabilisierung des Bodenaufbaus aus OSB- und Wedi-Platten. Bei der Kostenbetrachtung nur Heizkörper gegen Flächenheizung zu stellen, ist also zu wenig. Stattdessen muss auch unbedingt der ansonsten notwendige Estrich mit Trocknungsphasen usw. in der Kalkulation berücksichtigt werden.“

Zwei Dutzend Heizkreise

Genauso überzeugend gestaltete sich die Einbindung der Flächenheizung in die vorhandene Heiztechnik, denn in der Scheune gab es bereits einen Wärmeerzeuger, einen Pelletskessel mit 48 kW Leistung. Seit gut einem Jahr versorgt der anstelle eines veralteten Ölkessels das benachbarte Haupthaus mit regenerativer Wärme, allerdings mit deutlich höherer Vorlauftemperatur. Ein zweiter, gemischter Heizkreis allein für den „Scheunen-Neubau“ mit der dort notwendigen Vorlauftemperatur von nur noch 36 °C löste aber auch diese Aufgabenstellung.

Verteilt wird die Wärme in der rund 200 m² großen Wohnung über drei Verteilerbalken mit zwölf, sieben und fünf Heizkreisen. So konnte vor allem im großzügigen Wohn-/Esszimmer mit angegliedertem Wintergarten flexibel auf die bauseitigen Temperaturanforderungen eingegangen werden: In fensternahen Bereichen ist beispielsweise der Wärmeeintrag höher, um das bei niedrigen Außentemperaturen zwangsläufig auftretende Temperaturgefälle abzufangen. Im Flurbereich genügen geringere Heizlasten. „Ein weiterer Vorteil ist der ganz einfach machbare hydraulische Abgleich“, so Fachhandwerker Derleth. Gesteuert wird das System über Raumthermostate, die auf die Stellantriebe der Verteiler geschaltet sind.

Dass dieses System funktioniert, stand bereits nach einem halben Jahr fest, so Hausherr Bötsch: „Selbst bei minus 20 °C im Wintergarten hat die Flächenheizung den Wärmebedarf komplett abzudecken; nicht einmal musste aus Komfortgründen zusätzlich der Kamin angefeuert werden!“

In den „wechselwarmen“ Monaten, beispielsweise im Frühjahr, zahlte sich wiederum das flinke Regelverhalten der Flächenheizung aus, so Bötsch: „Der geringe Überbau der Systemplatten aus Ausbauplatten, Korkschicht und Vinylboden auf der einen Seite, die gute Dämmung der Systemplatten gegen das unbeheizte Untergeschoss auf der anderen sichern den schnell verlustfreien Wärmeübergang in die Wohnräume, selbst wenn die Außentemperaturen sehr schnell stark sinken.“

Unterstützung bei Planung

Um die Flächenheizung mit ihren rund zwei Dutzend Heizkreisen bei so außergewöhnlichen Raumzuschnitten wie in der Scheune möglichst wirtschaftlich auszulegen, griff André Derleth für die Feinplanung auf Viega-Unterstützung zurück: „Bei kleineren Objekten mit eher konventionellen Räumen wird selbstverständlich im eigenen Büro mit der entsprechenden Software geplant. Durch die Raumgeometrien und die Führung der einzelnen Heizkreise zu den Verteilern war hier jedoch die Viega-Unterstützung optimal, um die System- und Kopfplatten mit möglichst wenig Verschnitt zu montieren. Schließlich bedeutet auch das wieder eine Kostenersparnis, die direkt dem Bauherrn zu Gute kommt.“

Eine Systemoptimierung, die sich im Übrigen noch in verschiedenen weiteren Details ausdrückt, zum Beispiel während der Verlegung, so Derleth: „Aufgrund ihres geringen Gewichtes lassen sich die werksseitig vorgefrästen System- und Kopfplatten nicht nur vergleichsweise schnell verlegen, sondern  durch die Hinterklemmung der Nut ist zudem das ‚Fonterra PB’-Rohrs in der Dimension 12 x 1,3 mm gleich fixiert. Die Installation kann also schnell und sicher durch nur einen Mitarbeiter erledigt werden.“

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