Sanitärtechnik

My home is my castle

Mehr Badinvestitionen zu erwarten

Unter dem Einfluss der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise macht das Motto „My home is my castle“ bei den Deutschen wieder Karriere. Dies hat auch Auswirkungen auf die Gestaltung der eigenen vier Wände – und damit auch auf das Badezimmer. Diese Erkenntnis jedenfalls lässt sich aus einer neuen forsa-Studie schließen.

Laut einer forsa-Studie glauben 67 % und damit zwei Drittel der Bevölkerung, dass das Gewicht von Haus und Wohnung als „privater Rückzugsort“ für die Menschen durch die Krise „stark“ bzw. „etwas“ steigt. 22 % gehen von einer unveränderten und nur 6 % von einer geringeren Bedeutung aus, ergab die von der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) und der Messe Frankfurt initiierte Erhebung. Sie ist für rund 62 Mio. Bundesbürger ab 18 Jahre repräsentativ. Für die Sanitärbranche hat das „eindrucksvolle Votum Rückenwind-Qualitäten“, erklärt ihr Dachverband. Es erhöhe nämlich die Chancen für eine wachsende Bereitschaft der Deutschen, in das Bad als Erlebnis- und Regenerationsraum zu investieren. Das gelte umso mehr, als es sich laut Umfrage um einen „eindeutigen nationalen Trend“ handele. Das bestätige die statistische Detailanalyse z.B. in den Gruppen Region, Geschlecht, Alter sowie Haushaltsgröße.

Bezogen auf ihre ganz persönliche Situation stufen drei von zehn Bundesbürgern den Stellenwert des eigenen Zuhauses als Rückzugsmöglichkeit jetzt höher ein als vor der Krise. Für 65 % verändert er sich dadurch nicht. Der VDS-Kommentar: „Bei sich selbst halten die Menschen den ‚Trutzburg-Charakter’ des häuslichen Umfeldes offenbar ohnehin für stark ausgeprägt.“ Insofern sei es fast sogar überraschend, dass knapp 30 % einen nochmaligen Bedeutungsanstieg bejahten.

Die Frust-Hits im Bad

Zudem brachte forsa in Erfahrung, was die Deutschen an und in ihren Bädern am meisten stört. Frust-Hit Nummer 1 ist danach das „zu kleine Bad“ (33 %). Besonders die jüngere Generation kritisiert diesen unbefriedigenden Status quo: In der Altersgruppe 18 bis 29 Jahre bemängelt jeder Zweite die Platznot. Generell verbergen sich dahinter nach Meinung der Sanitärexperten sowohl der Wunsch nach einem größeren Bad als auch eventuelle Informationsdefizite im Hinblick auf die vielfältigen Lösungen, selbst Miniräume wohnlich einzurichten. Die Empfehlung: Sich von Profis beraten lassen, ihre ständigen Badausstellungen besuchen oder im Internet etwa unter www.gutesbad.de recherchieren.

Gleiches biete sich bei dem Gros der übrigen ermittelten Aufreger an. Dazu gehören der Studie zufolge Schmutz und Unordnung (jeweils 27 %), kein Fenster im Bad (20 %), die gesamte Ausstattung (12 %), Wasserprobleme (11 %) und mangelnde Heizung (9 %). Lediglich bei der beinahe sprichwörtlichen „ausgedrückten Zahnpastatube“, über die sich immerhin 18 % der Bundesbürger ärgern, könne der Fachmann nicht für Abhilfe sorgen.

Wichtige Aufgabe: Wasserverantwortung

Ganz anders sehe das bei der seriösen Aufklärungsarbeit in Sachen „Wasserverantwortung“ aus. Sie wird stets dringlicher, wie die Berliner Sozialforscher weiter herausfanden. Denn: Danach fällt der Hälfte der Bundesbürger zu „Wasser und Nachhaltigkeit“ spontan nichts ein. Am ehesten denken sie hier noch an Wasser sparen (10 %), Wasserknappheit (7 %) und Wasserverschmutzung vermeiden (5 %).

Die Aufgabe, mit der lebenswichtigen Ressource „Wasser“ ebenso schonend wie intelligent umzugehen, müsse man daher erheblich stärker in das Bewusstsein der Menschen rücken. Dabei komme es auf eine umfassende Definition des Nachhaltigkeits-Prinzips an, das z. B. nicht nur auf Einzelaspekte wie Wasser sparen zu verengen sei. Gerade auf diesem komplexen Gebiet engagiert sich die Sanitärwirtschaft weiter intensiv, betont die VDS.

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