Die Deutschen und ihre Bäder
7. Grundlagenstudie ermittelt Fakten und Trends
Zum siebten Mal ließ die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) in einer repräsentativen Grundlagenstudie Informationen zur Badsituation der Bundesbürger ermitteln. Das forsa-Institut befragte rund 3.000 Personen im Rahmen einer Online-Umfrage. So konnten konkrete Einblicke in badbezogene Erwartungen, Meinungen und Wünsche der Verbraucher gewonnen werden, die Ihnen als Handwerksbetrieb für Beratung und Verkauf von Sanitärprodukten wertvolle Rückschlüsse liefern.
Die im Auftrag der VDS (www.sanitaerwirtschaft.de) vom forsa-Institut durchgeführte Bad-Grundlagenstudie 2016/2017 gibt Klarheit bezüglich der aktuellen Badsituation. Darüber hinaus lassen sich Trends ablesen, worauf die Deutschen auch in Zukunft in ihrem Badezimmer Wert legen. Laut VDS-Geschäftsführer Jens J. Wischmann bietet die Studie eine stabile Informationsbasis, aus der sich auch Konsequenzen und Ansätze für die Arbeit des SHK Profis ableiten lassen.
Badrenovierung
Insgesamt beziffert forsa die Gesamtzahl der Bäder in tatsächlich bewohnten Wohnungen in Deutschland auf ca. 46,2 Mio. Und hier liegt zugleich das Potential für die Zukunft, denn über Arbeitsmangel wird sich die Sanitärbranche auch in nächster Zukunft nicht beschweren können: Ganze 17,7 Mio. „Erstbäder“ wurden seit dem Bau bzw. Bezug des Hauses nicht renoviert. Ihr Durchschnittsalter liegt bei 19,5 Jahren. Über 2 Mio. Bäder sind sogar älter als 30 Jahre.
Während 81 % der Deutschen mit ihrem Bad zufrieden sind, ergeben sich daraus dennoch 8,8 Mio. Bäder mit denen die Nutzer unzufrieden sind und die damit ein Potential zur Veränderung bieten. Ganze 16, 7 Mio. Deutsche ab 18 Jahren planen bis 2019 Veränderungen bzw. Anschaffungen im Bad. 6,2 Mio. davon streben eine Komplett- bzw. Teilrenovierung an, während 10,5 Mio. lediglich einzelne Ausstattungsgegenstände austauschen wollen. Neben allen Produkten rund um den Waschplatz, ist die Nachfrage nach bodengleichen Duschen in der Renovierung ungebrochen. Während 2011 nur 7 % der Bäder mit bodengleichen Duschen ausgestattet waren, waren es 2017 bereits 17 %. Das hängt nicht zuletzt auch mit dem starken Wunsch nach altersgerechten, barrierefreien Bädern zusammen, die in jeder Lebenslage bequem nutzbar sein sollen.
Wo wird gekauft?
Baumärkte gehören zu den am häufigsten genutzten Informationsquellen für Badprodukte. Allerdings haben Installateure und Badausstellungen bei der tatsächlichen Kaufentscheidung die Nase vorn. Auch das Internet spielt in den meisten Produktgruppen als Kaufort nur eine geringe Rolle. Während fast 90 % der Kaufanteile an den Sanitärfachhandwerker und -händler gehen, warnt der VDS dennoch davor, die vielfältigen Wettbewerber zu unterschätzen. Während sich viele Kunden im Baumarkt informieren, sind sie mit den Informationen beim Fachhändler deutlich zufriedener. Die kompetente Fachberatung ist für die Deutschen in der Komplettrenovierung besonders wichtig. Auch das Kriterium „Alles aus einer Hand“ ist ein entscheidender Faktor.
Unsicherheit beim Kostenfaktor
Erhebliche Unsicherheiten zeigten sich bei der Kosteneinschätzung für eine komplette Badrenovierung. Während 33 % der Befragten die erforderliche Investitionssumme nach eigenen Angaben gar nicht einschätzen können, schätzten die Deutschen eine Komplettbadrenovierung im Durchschnitt auf 9.200 € und damit weit an der Realität vorbei. Das Ergebnis zeigt, dass Transparenz hier dringend erforderlich ist. Der Kunde muss genau über die bei einer Komplettrenovierung nötigen Arbeiten und Leistungen informiert werden.
Das Bad der Zukunft
Speziell die jüngere Generation misst dem Bad eine wachsende Bedeutung zu. Damit steht die nächste badaffine Generation schon bereit.
Die bequeme Nutzung in jeder Lebensphase ist für die Deutschen das Top-Kriterium fürs Badezimmer. Darüber hinaus soll es praktisch und funktional sein und sich zum Entspannen und Wohlfühlen eignen. Der digitale Fortschritt spielt für die meisten Befragten im Badezimmer dagegen keine Rolle. Insgesamt sei auffällig und wichtig für die Zielgruppenansprache, dass sich Frauen nicht nur länger im Badezimmer aufhalten als Männer, sondern auch mehr von ihrem Badezimmer erwarten. Mit „knalligen“ Farben können die Deutschen in ihrem Bad nach wie vor wenig anfangen. Mit 45 % ist Weiß die unangefochtene Nummer Eins vor den Farben Beige (11 %), Grau (10 %) und Blau (8 %).
Trends
Der bereits seit Jahren prognostizierte Trend zum altersgerechten Bad hält weiter an. Lediglich 17 % der Bäder sind allerdings laut Studie derzeit „voll und ganz“ für ältere Menschen bequem nutzbar. Auch die möglichen Mehrkosten für einen altersgerechten Umbau lehnen die Mehrheit der Befragten nicht grundsätzlich ab. Hier besteht also die Möglichkeit durch eine fundierte Fachberatung beim Kunden zu punkten und ihm die Vorteile eines Umbaus aufzuzeigen.
Das Gesundheitsbad ist laut VDS ebenfalls auf dem Vormarsch und könnte nach dem altersgerechten und möglichst barrierefreien Bad zum nächsten Markttrend avancieren. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt ist das ideale Bad für 41 % der Deutschen gesundheitsfördernd. Dieser Wert steigt mit zunehmendem Alter auf bis zu 60 %. Nicht ganz überraschend ist hingegen, dass das digitale Bad nach wie vor nur wenig überzeugt. Sowohl bei der grundsätzlichen Badeinstellung als auch beim einzelnen Badprodukten spielt die Digitalisierung fast keine Rolle. Das forsa-Institut rät deshalb vorerst davon ab, das Thema zu sehr in den Fokus zu rücken.
Der komplette Schlussbericht der Bad-Grundlagenstudie 2016/2017 kann für 1.500 € bei der VDS erworben werden. Bestellungen unter