Heizungsanlagen-Reinigung

Mit Spülung zu alter Effizienz

Hotel Waldidyll spülend saniert

Das Heizsystem des 1934 erbauten Romantik Hotels Wald­idyll wurde 2009 einer energetischen Sanierung unterzogen. Nicht saniert wurden hingegen die Rohrleitungen. Das hatte zur Folge, dass viele Heizkörper nicht die geforderte Leistung erbrachten. Mit einer Spülung des Vor- und Rücklaufs und der eingebundenen Heizkörper sowie einem Korrosionsschutz bringt das Heizsystem heute wieder die volle Leistung.

Das Hotel Waldidyll, in der Nähe des Städtchens Hartenstein im Erzgebirge, wurde kurz nach der politischen Wende vor rund 20 Jahren mit einer neuen Heizanlage ausgestattet. Ohne Gasanschluss, rund 2 km außerhalb von Hartenstein gelegen, kam als Heizungsanlage nur eine Ölheizung in Betracht. Ein 250 kW-Heizkessel versorgt seither das geschichtsträchtige 4-Sterne-Hotel mit Wärme. Nach dem ersten Sanierungsschritt in Richtung Energieeffizienz im Jahr 2009 – ein mit Öl betriebenes Blockheizkraftwerk (BHKW) wurde in die Technikräume installiert – sollte nun ein nächster folgen: „Die Heizungsanlage ist nach mindestens 16 Jahren Betrieb zwar nicht komplett sanierungsbedürftig, aber aus Erfahrungswerten konnte man sagen, dass viele Rohre und Heizkörper mit Ablagerungen zugesetzt sind“, sagt Heizungsinstallateur-Meister Wolfgang Schubert vom SHK-Betrieb Schubert in Hartenstein. Ein weiterer Hinweis gab die Betreiberin des Hotels, die im Winter kalte Stellen an den Radiatoren feststellte. Bestätigt wurden Schuberts Erfahrungswerte durch eine vorausgegangene Heizungswasseranalyse (den „Sentinel-Systemcheck“), die den Grad der Verschmutzung verdeutlichte und mit der Handlungsempfehlung des Herstellers die Grundlage für die richtige Systembehandlung bildet. Neben Kalkablagerungen – vor allem bei hartem Wasser – waren nach der langen Zeit auch die Eisenbestandteile korrodiert und lagerten sich als zäher Magnetitschlamm in den Rohren ab. Um die Heizungsanlage nun wieder effizient betreiben zu können und die entsprechenden Wärmeübertragungswerte herzustellen, entschloss sich die Betreiberin des Hotels für eine Reinigung und einen anschließenden Korrosionsschutz mit Produkten des Herstellers Sentinel (www.sentinel-solutions.net).

 
Reinigung einzelner

Heizungsstränge

„Die Vorgehensweise ist denkbar einfach“, sagt SHK-Meister Schubert bei der Einrichtung der Anlage. Zunächst muss die Heizungsanlage komplett entleert werden. Danach werden der Vor- und der Rücklauf an das Spülaggregat „Jet-Flush 4“ angeschlossen. „Bei Start des Reinigungsvorgangs wirkt der ‚Jet-Flush 4’ wie die Umwälzpumpe der Heizungsanlage“, erklärt Schubert die Funktionsweise. Zum Heizungswasser muss dann im richtigen Verhältnis der Hochleistungsreiniger „Sentinel X800 Jetflo“ gegeben werden. Auf 70 l Heizungswasser rechnet man mit 1 l des Reinigers. Der Spülvorgang eines Heizungsstrangs dauert dann drei bis vier Stunden pro Heizkreis. Dabei löst der Reiniger „Sentinel X800“ die Kalk- und Magnetitschlamm-Rückstände in den Rohren und in den Heizkörpern. Der „Sentinel Jet Flush 4“ ändert dabei die Durchflussrichtung kontinuierlich. Durch die Verwirbelungen bei Änderung der Durchflussrichtung wird der Reinigungsprozess noch unterstützt.

Sichtbares Ergebnis

Nicht bei allen Spülungen ist der Effekt so deutlich sichtbar wie in diesem Fall. Auch die Betreiberin des Hotels, Hertha Sellmair, staunt: „Ich hätte nicht gedacht, dass das Ergebnis der abgeschöpften Proben so deutlich ausfällt.“ „Hier sieht man augenscheinlich, was die Anlage und die Mittel leisten können“, sagt Uwe Lohschmidt, der Technikchef von Sentinel Deutschland, zu dem Ergebnis. Vier Stunden läuft die Anlage, dann wird die Reinigung beendet. „Das verschmutzte Wasser kann bedenkenlos in die Kanalisation geleitet werden“, erklärt René Effelsberg, Vertriebsleiter Deutschland. „Beim Vorgang der Reinigung läuft zwar ein chemischer Prozess ab, unsere Produkte sind aber dennoch umweltfreundlich und biologisch abbaubar. Die Anlage muss vor dem Neubefüllen nun noch einmal durchgespült werden, damit die verbliebenen Rückstände durch das Rücklaufventil aus der Anlage gelangen. Der SHK-Handwerker führt bei der Spülung eine Sichtprüfung durch. Wenn das Wasser wieder klar ist, kann auch dieser Vorgang beendet werden.

Korrosionsschutz für die Anlage

Um die Qualität des Heizungswassers nach VDI 2035 dauerhaft zu gewährleisten, wird als letzter Schritt dem Heizungswasser ein Korrosionsschutz zugeführt. Der „Sentinel Inhibitor X100“ bleibt dauerhaft in der Anlage, er stabilisiert den pH-Wert (unabhängig vom pH-Wert des Füllwassers) und bildet einen dauerhaften Schutz der Anlage gegen Korrosion und Kalkablagerungen. Daher wird der „Inhibitor X100“ auch von führenden Heizungsherstellern empfohlen, u.a. Brötje, Junkers, Sieger, Buderus, Oertli, Vaillant, Giersch, Weishaupt.
Bei der Dosierung kommt auf 100 l Heizungswasser 1 l „X100“ – eine höhere Dosierung ist dagegen unschädlich. Nach der VDI 2035 (12/05) ist jeder Betreiber einer Anlage verpflichtet, Maßnahmen gegen Steinbildung (Verkalkung und Korrosion) in der Heizungsanlage zu treffen. Mit dem Ergebnis der Reinigung ist SHK-Handwerker Wolfgang Schubert sehr zufrieden. Bei diesem Objekt, mit insgesamt sechs Heizkreisläufen, vielen sehr alten Radiatoren (teilweise über 40 Jahre alt, aber aus Gründen der Optik immer noch im Einsatz), sei der Nutzen der Reinigung sehr hoch. Der erfahrene Heizungsbauer arbeitet seit Jahren mit den Produkten von Sentinel. „Diese Spülung war ein großer Gewinn für die Anlage, ich denke, dass wir durch die Sanierung eine hohe Effektivitätssteigerung erreicht haben“, sagt der Heizungsinstallateur. Auch die Betreiberin des Hotels, Hertha Sellmair, und ihre Tochter Andrea Kahl sind mit der Entscheidung zufrieden, die Anlage auf diese umweltfreundliche Art und Weise saniert zu haben. „Die Reinigung bewahrt die Anlage vor neuerlichen Ablagerungen, arbeitet effektiver und nutzt so unserem Geldbeutel“, sagt Hertha Sellmair, „und durch die höhere Heizleistung ist das dann auch gut für die Umwelt!“

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