Hallensanierung
Zug- und staubfrei heizen mit Dunkelstrahlern
Ältere Werkhallen sind oft schlecht gedämmt und unbehaglich beheizt. Mithin verursacht eine konvektive Heizung Geräusche und Zugluft; Staub wird aufgewirbelt und wenn das Tor aufgeht, entweicht Wärme auf einen Schlag. Abhilfe versprechen die Anbieter von Strahlungsheizungen - vor allem mit gasbefeuerten Dunkelstrahlern, die im Tragwerk des Hallendaches installiert werden.
Strahlungsheizungen bieten in der Hallenmodernisierung einige Vorteile. Die milde Strahlungswärme von oben temperiert gezielt die Aufenthaltsbereiche und sorgt für thermische Behaglichkeit. Die Staubaufwirbelung entfällt, was beispielswiese für die Schlosserei und Elektrowerkstatt vorteilhaft ist. Und es vagabundieren keine Schweißgase in der Halle umher. Zudem sind die Aufheizzeiten extrem kurz; die Heizung lässt sich praktisch ein- und ausschalten wie das Licht.
Einfache Umrüstung
„Dunkelstrahler bieten dem SHK-Anlagenbau interessante Geschäftsmöglichkeiten, denn von den über 400.000 Hallenbauten in Deutschland sind zigtausende sanierungsfällig. Sie vergeuden Energie und sind geradezu arbeitsfeindlich“, betont Bernd Kühnapfel, Geschäftsführer der westfälischen Vacurant Heizsys-
teme GmbH in Bad Lippspringe (www.vacurant.de). Das Herstellunternehmen bietet Sanierungspakete mit vorgefertigten und montagefreundlichen Dunkelstrahlern an. Es sind gasbefeuerte Einrohr-, Doppelrohr- und U-Rohrstrahler. Diese dezentralen Systeme mit Einzelgeräten sind oft innerhalb eines Tages installiert. Sie machen auch die Temperatur-Zonierung einfach. Bei einer späteren Umnutzung der Halle ist die Zonen-Einteilung rasch geändert – bei Bedarf auch die ganze Installation.
Durch die Vorfertigung der Strahler ist der Installationsaufwand für die Elektrotechnik, die Gas- und Abgasleitung gering. Die Sammel-Abgasleitungen reduzieren die Zahl der notwendigen Dachdurchbrüche. Außerdem entfallen der Heizraum und das wasserführende Rohrnetz für die Wärmeverteilung. Wie Kühnapfel betont, findet die Umrüstung oft nach Feierabend statt, um den Werkstattbetrieb nicht zu stören.
Ein Fallbeispiel
Mit Einzelstrahlern wurden beispielswiese etliche Kfz- und Reifen-Werkstätten nachgerüstet, so auch das VW-Autohaus Stricker in Horn/Westfalen. In den drei Werkstätten mit 400, 500 und 700 m² Fläche war zunächst die Dachsanierung fällig, dann folgte die Demontage der betagten Lufterhitzer. Anschließend wurden in den Firstbereichen der Hallen sechs U-Rohr-Strahler von Vacurant mit 207 kW Gesamt-Heizleistung installiert. Die Strahlerlänge variiert zwischen 6 und 10 m. Abhängehöhe ca. 4 m. Die milde Strahlungswärme von oben temperiert jetzt gezielt die Aufenthaltsbereiche der Beschäftigten und erhöht den Arbeitskomfort. Laut Stricker haben auch die Krankmeldungen deutlich abgenommen.
Hallenheizungen mit Dunkelstrahlern arbeiten normalerweise im Ein/Aus-Betrieb oder mit einer Stufenregelung. Die modulierende Strahlervariante mit stufenloser Regelung, die M-Serie, von Vacurant erlaubt die gleitende Betriebsart zwischen 50 % und 100 % Nennleistung. Durch die stufenlose Regelung von Gaszufuhr und Ventilatorleistung sollen Energieeinsparungen bis zu 15 % möglich sein. Der modulierende Betrieb reduziert ferner die Abgasemissionen und die Startzyklen. Die programmierbare Vacutronic-Steuerung errechnet den günstigsten Einschaltzeitpunkt durch Innen- und Außentemperaturfühler.
Die neue M-Serie umfasst Langfeldstrahler mit Baulängen zwischen 10 und 25 m sowie U-Rohr-Strahler mit 5,4 bis 13 m Länge. Die druckseitig angeordneten Ventilatoren sind keiner thermischen Belastung ausgesetzt und erreichen dadurch laut Hersteller eine lange Lebensdauer.