Aus der Sicht des Schornsteinfegers
„Tierische “Abgastechnik
Bei den wiederkehrenden Überprüfungen der Abgaswege und Schornsteine erleben Schornsteinfeger oft Überraschungen. Es ist erstaunlich und erschreckend zugleich, was und vor allem welche Tiere sich in Abgasanlagen einnisten. In seiner vorliegenden Kolumne zeigt Schornsteinfegermeister Ronny Gedamke, welche ungebetenen Besucher sich seiner Arbeit in den Weg stellen.
Vögel in der Größe eines Sperlings aber auch bis hin zur Dohle oder Krähe können bis in die Feuerstelle über den Schornstein gelangen und die Abgaswege sogar so verengen, dass es zu Funktionsstörungen und sogar zu Abgasaustritt an der Feuerstätte kommt.
Geräusche im Schonstein?
„Mein Schornstein macht komische Geräusche“, so informierte mich letztens eine aufgeregte Kundin per Telefon. Ein Vor-Ort-Termin brachte dann Aufklärung: Nach einer intensiven Untersuchung stand fest, dass sich ein Waschbär-Pärchen diesen Schornstein für ihren Bau ausgesucht hatten. Nach der „Zwangsräumung“ der Waschbär-Behausung wurde an der Schornsteinmündung eine fachgerechte Abdeckung installiert.
Vorsicht vor Hornisse, Wespe & Co.
Aber auch Wespen, Bienen und gar Hornissen bauen im Schornstein oftmals ihre Nester. Speziell in Abgasanlagen, die über den Sommer nicht oder nur selten benutzt werden. Diese Nester zu beseitigen ist nicht so einfach. Neben der Gefahr gestochen zu werden, stehen diese ja auch unter Naturschutz.
Wenn es möglich ist und die Feuerstätten nicht unbedingt gebraucht werden, ist es das Beste, einfach den Herbst abzuwarten und die Feuerstätte bis dahin nicht zu benutzen. Im Oktober-November verlassen diese Insekten ihr Nest. Dann kann in Ruhe und ohne Gefahr das leere Nest entfernt werden.