Funktion trifft Design
Bodeneben voll im Trend
Das Bad ist zum persönlichen Rückzugsraum geworden, der in der Ausstattung attraktiv gestaltet wird und über Atmosphäre und Komfort verfügen soll. Eine schwellenlose und bodenebene Dusche steht bei der Neugestaltung von Badezimmern bei vielen Bauherren ganz oben auf der Wunschliste. Wenn aus dem Wunsch dann Wirklichkeit wird, sind das Know-how und die fachgerechte Umsetzung von Profis aus dem SHK-Handwerk gefragt.
Barrierefreie Duschen ohne Stolperfallen und Hemmnisse sind in öffentlichen Bereichen, bei Sportanlagen oder Krankenhäusern seit Jahren gesetzlich vorgeschrieben (DIN Norm 18 024 & 18 025). Bodengleiche Duschen sind aber auch in privaten Badezimmern Lösung auf dem Vormarsch. Rund 250 000 Bundesbürger verletzen sich pro Jahr durch einen Unfall im Badezimmer nach einer Statistik der Aktion „Das Sichere Haus“. Dabei zählt das Ausrutschen in der Dusche und Badewanne zu den häufigsten Unfallarten. Eine bodenebene Dusche verringert das Unfallrisiko und ist für jeden Lebensabschnitt gut geeignet. Barrierefrei bedeutet komfortable Zugänglichkeit und die uneingeschränkte Nutzung des Badezimmers.
Planung und Ausführung
Die Planung und der fachgerechte Einbau von bodengleichen Duschen gehört in die Hände von SHK-Profis, da neben der eigenen Leistung auch externe Gewerke wie Estrich- oder Fliesenleger koordiniert werden müssen. Bei der Planung sind zahlreiche Details wie der Bodenaufbau, die Beschaffenheit des Untergrunds, die Wahl des Ablaufsystems und die Aufbauhöhe zu berücksichtigen. Wichtige Aspekte sind die Auswahl der Duscharmaturen sowie die Art der Entwässerung – z.B. über eine Punkt- oder Linienentwässerung. Der Einsatz von Regen- oder Schwallbrausen erfordert auch eine große Durchflussmenge bei der Abflussvariante. Generell ist die Durchlaufmenge bei Bodenabläufen mit einer senkrechten Abflussvariante höher und die benötigte Aufbauhöhe geringer. Bei den Ablaufabdeckungen kann der Kunde unter einer Vielzahl von Ausführungen und Materialien wählen. Die Platzierung des Abflusses kann mittig, in der Ecke oder dezentral erfolgen. Entscheidend sind die baulichen Voraussetzungen, die Einhaltung des Gefälles, die Auswahl der Dusche und der Geschmack des Kunden.
Die beiden häufigsten Ausführungen sind der geflieste Duschboden mit rutschhemmenden kleinformatigen Keramik- oder Mosaikfliesen. Zu beachten ist bei dieser Ausführung, dass für die Wasserführung im Estrich ein ausreichendes Gefälle zum Abfluss sichergestellt ist. Wichtig ist auch die fachgerechte Abdichtung auf dem Estrich, die den Untergrund vor Durchfeuchtung schützt. Der Einsatz von Unterbodenelementen wie wasserdichten Platten aus Polystyrol-Hartschaumplatten erleichtert die Ausführung der bodengleichen Dusche, beugt Verarbeitungsmängeln vor und verkürzt die Montagezeiten. Sie werden in verschiedenen Formaten mit werkseitiger Abdichtung, Gefälle und mit Bodenablauf angeboten und können im Anschluss direkt verfliest werden. Eine andere Ausführungsvariante ist der Einsatz einer flachen Duschtasse, die aus unterschiedlichen Materialien angeboten wird. Hier ist das richtige Gefälle ebenfalls bereits in der Produktion berücksichtigt worden und der Abfluss schon vormontiert.
Die Qual der Wahl
Dass Ästhetik und Design nicht hinter wichtigen Funktionen zurücktreten müssen, zeigt Artweger (www.artweger.de) mit der „Walk In“. Die türlose Dusche hat einen bodengleichen Zugang, großzügige Glasflächen, ist völlig rahmenlos ohne jedes Wandprofil und mit geklebten Befestigungselementen ausgestattet. Die Glasflächen können ohne Duschwanne direkt auf den Boden gesetzt werden – egal bei welchem Material. Dabei dienen die unteren Befestigungselemente als sichere Auflage für die Glasflächen. Ein rutschfester Bodenbelag sorgt auch bei Nässe für sicheren Stand. Ein optischer Vorteil von bodengleichen Duschen ist der fließende Übergang zwischen dem Trocken- und Nassbereich im Bad. Ein durchgängiger Bodenbelag vergrößert kleine Räume optisch. Dabei können Akzente durch den Einsatz von unterschiedlichen Fliesenformaten gesetzt werden. Kleinformatige Fliesen im Duschbereich sowie größere Fliesen im gleichen Farbton im Trockenbereich sorgen für eine harmonische Atmosphäre.
Das Platzangebot in den meisten Badezimmern in Deutschland liegt bei einer Fläche von unter 10 m². Hier sind neben einer optimalen Platzausnutzung technisch ausgereifte Lösungen gefragt. In kleinen Badezimmern sind Duschen wie die „Cityline Top Eckeinstieg“ mit Falttüren eine Platz sparende Lösung. Die Faltwände lassen sich nach innen oder außen falten, ohne dass eine Türausladung zu berücksichtigen ist. Sind die Türen gefaltet, wird der Duschraum zum erweiterten Badezimmer. Durch die flexiblen Faltwände aus Einscheiben-Sicherheitsglas und den barrierefreien Zugang ist die Benutzung mit einem Rollstuhl möglich. Das wärmebehandelte Sicherheitsglas ist widerstandsfähiger gegen Schlag, Stoß und Temperaturwechsel. Eine andere schwellenfreie Variante für Menschen mit Bewegungseinschränkungen ist die „Lifeline Mobil“ mit Schiebetüren und praktischen Hilfen wie farbigen Griffen und Haltstangen. Für zusätzlichen Komfort bei der Körperpflege in der Dusche können Klappsitze und Ablagekörbe montiert werden. Die Türführungssysteme mit kugelgelagerten Rollen sorgen für einen exakten Lauf und ermöglichen großzügige Einstiegsmaße. Bei übermäßigem Druck von außen schwenken die Türen nach innen und schaffen kurzfristig mehr Bewegungsfläche.
Der Fokus der rahmenlosen Dusche „Cityline For Me“ liegt in der Vielfalt: Sie zeichnet sich durch geometrisches Design, raffinierte Technik und eine zertifizierte Klebetechnik aus. Alle Funktions- und Befestigungselemente der Duschen werden ausschließlich an der Außenseite der Glasflächen geklebt. Jedes Exemplar wird nach Kundenwunsch maßgefertigt und der jeweiligen Einbausituation individuell angepasst.