Regenerative Energien

Ein Haus wird grün

Pellets & Solar kombiniert

Statt – wie früher – von einer Gas-Therme wird das Haus des Ehepaars Rauscher seit September 2006 von einer Pelletsheizung und einer Solaranlage erwärmt. Den Weg zur Einsparung bei Heizung und Brauchwasser hat der Hausherr konsequent verfolgt. Darüber hinaus dokumentiert er akribisch den Verbrauch. Ausgangspunkt war eine Energieberatung vor Ort.

Das Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung wurde 1981 gebaut und verfügt über rund 160 m² Wohnfläche, die zurzeit von drei Personen genutzt wird. 2006 entschied sich das Ehepaar Rauscher aus dem bayerischen Gilching, die Heizungsmodernisierung anzupacken. „Bei der damals 24 Jahre alten Heizungsanlage handelte es sich um eine Gas-Therme, die mit 23 kW Leistung überdimensioniert war. Sie hatte hohe Abstrahlungsverluste und arbeitete nicht witterungsgeführt“, erinnert sich Alfons Rauscher. Seine detaillierten Kenntnisse über Gebäude und Heizung verdankt er der Energieberatung, die er im Sommer 2005 in Anspruch nahm. Dipl.-Ing. Wolfgang Bauer klärte ihn neutral und umfassend über den Ist-Zustand seines Hauses und mögliche Sanierungsvarianten auf. Zum anderen zeigte der Hausherr sehr viel Eigenini­tiative. Er informierte sich z. B. bei dem Umweltbeauftragten des Landkreises Starnberg und nutzte öffent­liche Veranstaltungen bzw. kleinere Messen. Dabei ging sein Interesse deutlich in Richtung erneuerbare Energien.   


Pellets und Solar

Aus diesen Vorbereitungen ergab sich letztlich der Anstoß, den Wechsel von Gas zu Pellets und Solar zu vollziehen. „Wir wollten weg vom Gas und sahen in einer Pelletsheizung die beste Alternative. Außerdem gab es zu diesem Zeitpunkt dafür die höchste staatliche Förderung“, erklärt Alfons Rauscher. „Und bei Windhager habe ich mit dem Saugzuggebläse die flexible Fördertechnik gefunden, die ich für unser Haus benötige.“
Ehe die Entscheidung zugunsten eines ausführenden Unternehmens fiel, fragte das Ehepaar Rauscher auch das Fachunternehmen Max Seidl nach Referenzen. So schauten sie sich ein Haus an, das von einem Pelletskessel „BioWin“ beheizt wird. Nun steht im Keller der Rauschers ein solches Gerät, in der Ausführung „BioWin exklusiv“ mit 15 kW. Weitere Komponenten sind die 10 m² Solarkollektoren für Brauchwasser und Heizungs­unterstützung, der 3-Schichten-Speicher „CaloWin“ mit 800 l Fassungsvermögen und das Pelletslager.
 

Sparen durch Eigenleistung möglich

Das Pelletslager erstellte der Bauherr als versierter Handwerker in Eigenbau und sparte damit rund 1000 €. Der geschätzte Zeitaufwand betrug etwa 35 bis 40 Stunden. Um ein stabiles und sicheres Lager zu gewährleisten, wurden die Details vorab mit dem Heizungsbauer besprochen. Um etwa 6,5 t zu lagern – das entspricht der Jahresenergieleistung –, wurde im Keller ein „Raum im Raum“ gebaut, mit einer Grundfläche von 3 mal 2,6 m. Mit dem Saugzuggebläse von Windhager (www.windhager.com) kann die Strecke bis zum Kessel problemlos überwunden werden. Rund 14 m Schlauch waren für die Verbindung nötig. Vor der Installation des Pelletskessels überzeugte sich der Heizungsbauer, dass alle Komponenten des Austragungssystems richtig montiert waren. Innerhalb von drei Tagen war der Umbau geschafft, die neue Feuerstätte wurde in Betrieb genommen.

 
Effiziente Feuerstätte

Der „BioWin exklusiv“ zeichnet sich vor allem durch die modulierende Betriebsweise bis zu 30 % der Kesselleistung aus. Dieses Verfahren garantiert einen äußerst niedrigen Brennstoff­verbrauch. Das Modell in der Ausführung „BioWin exklusiv“ punktet außerdem durch seine Vollautomatiken: Reinigung der Heizflächen, Ascheaustragung sowie die Brennertopfentaschung funktionieren ohne Eingriff von außen. Nur die Leerung des Aschebehälters fällt ein- oder zweimal pro Jahr an, abhängig von den Betriebsstunden und der Qualität der Pellets. Die Asche als Naturprodukt eignet sich gut für den Garten und den Kompost.
Eingestellt und überwacht wird der witterungsgeführte Kessel über die Bedieneinheit „InfoWin“. Nach der Einführung durch den Fachmann kann der Hausherr selbst die gewünschten Daten etwa zum Brennstoffverbrauch abrufen oder Änderungen eingeben. So lassen sich z. B. Tagesprogramme festlegen oder nachts die Pellets­ansaugung unterbinden.
Für die gesamte Heizungsanlage – Pelletskessel, Speicher, Komponenten, Umbau usw. – zahlte das Ehepaar Rauscher rund 17 500 €, das Pelletslager schlug durch die Eigenleistung nur mit ca. 1500 € zu Buche. Als staatliche Förderung bekamen die Bauherren zum damaligen Zeitpunkt 1040 €. Die Solaranlage kostete etwa 5900 €, wobei durch die selbst ausgeführte Dachmontage gespart wurde. Auch hierfür gab es einen Zuschuss in Höhe von 770 €. Die Finanzierung der Heizungsanlage erfolgte über einen KfW-Kredit zu 1 %.

Erfahrungswerte

„Die ausgiebige Vorarbeit war einfach wichtig, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können“, erinnert sich Alfons Rauscher. Heizungsbauer Seidl ergänzt: „Die Heizung muss in ihrer Größe und Auslegung genau zum Haus passen.“ Seit die Anlage läuft, notiert der Hausherr, wann er wie viel Pellets gekauft hat. So bekommt er eine Gegenüberstellung seiner Investition und seiner Verbrauchskosten. „Im Vergleich zur Gasheizung sparen wir durch Pellets und Solar im Jahresdurchschnitt mindestens 1364 €. Für uns rechnet sich der höhere finanzielle Erstaufwand, denn auf Dauer heizen wir viel günstiger – und dazu noch umweltfreundlich.“

Eine Belohnung gab es obendrein. Im Januar 2010 wurde Alfons Rauscher für die vorbildliche Sanierung mit einem 2. Platz des Energiepreis Landkreis Starnberg 2009 ausgezeichnet.

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Selbst gebaut: Das Pelletslager
 
Die Bauanleitung zur Konstruktion eines Lagers mit Schrägböden erhielt Alfons Rauscher von Windhager. Bei einer Grundfläche von 3 x 2,6 m und 2,4 m Raumhöhe fasst der Speicher rund 6,5 Tonnen. Generell gelten folgende Voraussetzungen für einen Lagerraum:


·Schutz gegen Feuchtigkeit
·staubdichte Ausführung
·keine elektrischen oder Wasser führenden Installationen
·zwei Anschlüsse/Kupplungen (zum Einblasen und zur Staubabsaugung)
·innen glatte Metallrohre und Kupplungen
·Prallschutzmatte aus Gummi
·Zugänglichkeit für Anlieferung
 
Darüber hinaus sind die statischen Anforderungen zu beachten: Die Konstruktion muss so stabil sein, dass das Gewicht dauerhaft getragen wird. Alfons Rauscher nutzte Kanthölzer von 98 x 98 mm, um drei Seiten des Lagers zu errichten, die vierte Seite bildet eine Betonaußenwand. Zur Befestigung der Holzständerwände wurden entsprechend starke Schrauben und Winkel eingesetzt. Damit das Lager staubdicht und möglichst Schall isolierend wird, montierte der Bauherr auf den Holzständerwänden innen und außen 18-mm-OSB-Platten, in die Zwischenräume wurde Mineralwolle eingefüllt. Kompri-Band diente umlaufend als Abschluss.  Die Prallschutzmatte fixierte er vor der Wand gegenüber den Füllstutzen, als Schutz für die Pellets beim Einblasen. Vor dem Einbau der Schrägböden waren die drei Ansaugstutzen zu installieren. Sie befinden sich in der Raummitte auf dem Boden und sind über Ansaugschläuche mit der Umschalteinheit und dem Saugzuggebläse am Kessel verbunden. Die Schrägböden wurden ebenfalls aus Kanthölzern und einer Beplankung mit Brettern gebaut. Um eine glatte Fläche zu bekommen, wurde als Abschlusslage Laminat aufgebracht. Die beiden Befüllstutzen montierte Alfons Rauscher ca. 20 cm unterhalb der Decke in die Holzwand neben dem Kellerfenster, dem direkten Zugang für die Pelletsanlieferung. In die Seitenwand des Lagers setzte er ein Fenster ein, um den Zugang zu gewährleisten und den Füllstand kontrollieren zu können. Innen wurden Führungsleisten aufgeschraubt, die Holzbretter zum Schutz des Fensters aufnehmen.

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