Kombination mehrerer Energieträger

Ein durchdachtes Konzept

Scheitholz und Solar für EFH

Zukunftsweisende Planung und exakte Umsetzung – Fachhandwerker Klaus Dorscht entwickelte für das neue Einfamilienhaus des Ehepaars Stasch eine anpassungsfähige Heizungsanlage.

Eine Heizungsanlage für einen Neubau – für Fachmann Klaus Dorscht war das zunächst ein üblicher Ausgangspunkt. Allerdings hatten die Bauherren schon im Planungsstadium etliche Eckdaten für die Konzeption zusammengetragen. So sollte das EFH mit einer separaten Einliegerwohnung ergänzt werden, die von der zentralen Anlage gespeist wird und bzgl. des Verbrauchs eigenständig zu behandeln ist. Außerdem legte das Ehepaar Stasch von vornherein fest, dass eine Solaranlage für Warmwasser und zur Heizungsunterstützung auf dem Dach installiert werden sollte. Dazu wurde eine Dachneigung von 42 ° und Südausrichtung geplant, um optimale Bedingungen zu schaffen.

 

Wahl des Energieträgers

Für die Beheizung des Neubaus mit rund 320 m2 Wohnfläche hatten die Bauherren zunächst ein Gasbrennwertgerät ins Auge gefasst, das mit Flüssiggas betrieben werden sollte. Durch die Beratung von Klaus Dorscht entschieden sie sich jedoch für Scheitholz als Energie­lieferant: „Wir haben schon sehr viel Holz gelagert, wir haben den Platz und die Verarbeitungsmöglichkeit. Das sind beste Voraussetzungen für eine günstige Heizung“, ist auch das Ehepaar Stasch überzeugt. Dazu erklärt der Fachmann: „Der nachwachsende Rohstoff ist der preiswerteste Brennstoff überhaupt. Wenn die Bedingungen so gut sind und auch die Bereitschaft vorhanden ist, sich regelmäßig um die Heizung und den Nachschub zu kümmern, bleiben die Verbrauchskosten dauerhaft niedrig. Daher habe ich den Scheitholzkessel „Logwin“ von Windhager (www.windhager.com) empfohlen, einen kompakten, leistungsfähigen Wärmeerzeuger.“

Darüber hinaus befassten sich Heizungsbauer und Bauherren auch mit der Zukunft. Was passiert, wenn sich der Bauherr aus irgendeinem Grund nicht mehr regelmäßig um den Scheitholzkessel kümmern kann? Die Antwort – der Einbau eines Gasheizkessels wird vorgesehen. „Diese Option ist wirklich sinnvoll“, erläutert Klaus Dorscht. „Ist der Scheitholzkessel nicht in Betrieb, springt die Gasheizung ein. Warmes Haus und warmes Wasser sind dann immer vorhanden.“

 

Die Komponenten

Auf dieser Basis konzipierte Klaus Dorscht ein zukunftsfähiges, weil erweiterbares Sys­tem. Im Zentrum steht der Scheitholzkessel „Logwin“ mit seinen 18 kW. Er verfügt über einen nicht rostenden Füllraum aus Edelstahl von 176 l, der Holzscheite bis 56 cm aufnehmen kann. So sind lange Abbrandzeiten sichergestellt. Auch die große Speichermasse der Füllraum-Bodensteine unterstützt den Komfort. Die Brennkammer ist modular aufgebaut, womit sie mehreren Anforderungen gerecht wird. Der Schichtenaufbau garantiert eine gute Wärmedämmung bzw. Wärmespeicherung – das ist wichtig für einen hohen Wirkungsgrad. Außerdem hält die Brennkammer aufgrund ihrer Konstruktion besonders gut den hohen thermischen und mechanischen Beanspruchungen stand. Ergänzt wird die Technik mit der Verbrennungsregelung „Lambdatherm“. Sie bewirkt auch bei unterschiedlichen Holzqualitäten eine effiziente und saubere Verbrennung.

Eine Solaranlage mit 18 m2 Bruttofläche für die Heizungsunterstützung und Warmwasser sowie drei Pufferspeicher mit einem Fassungsvermögen von je 1000 l ergänzen die Anlage. Dabei handelt es sich um zwei „Calowin Klassik“ und einen „Calowin Premium“, der über zwei Solarregister sowie eine hygienische Frisch-Warmwasserbereitung mit Kalk- und Legionellenschutz durch Edelstahl-Wellrohr-Register verfügt. Die genannte Größenordnung wurde gewählt, weil d­er Verbrauch auf sechs Personen ausgelegt ist. Zwei Speicher sind parallel geschaltet, der dritte in Reihe. Die vorausschauende Planung beinhaltete noch ein weiteres Element, den dreizügigen Schornstein. Am ersten Zug ist der Scheitholzkessel angeschlossen, der zweite ist für den Gaskessel reserviert und der dritte kann für einen Kaminofen im Wohnraum genutzt werden. Für die Einlie­gerwohnung wurde außerdem ein einzügiger Schornstein eingebaut, um auch hier eine Ofenaufstellung zu ermöglichen.

Alle erforderlichen Installationen sind schon vorhanden, so dass die Anlage jederzeit mit dem zweiten Wärmeerzeuger ergänzt werden kann. Neben dem Gaskessel wäre dann lediglich noch ein Tank für Flüssiggas aufzustellen. Sämtliche Bestandteile sind von Herstellerseite genau aufeinander abgestimmt. Die fünfjährige Vollgarantie von Windhager unterstreicht den Anspruch auf Sicherheit zusätzlich. Abgenommen wird die Wärme von zwei Heizkreisen. Im Erdgeschoss und im Bad im OG installierte der Fachmann eine Fußbodenheizung. Ansonsten kamen Radiatoren zum Einsatz. Da das Haus den KfW-Standard 60 deutlich unterschreitet, können die Bauherren mit einem entsprechend niedrigen Verbrauch rechnen. Seit Einzug Ende letzten 2009 schätzt Sven Stasch die bisher verfeuerte Holzmenge auf ca. 10 bis 12 Raummeter, wobei die Bautrocknung zu berücksichtigen ist.

 

Scheitholzkessel in Betrieb

Nach der Einführung lernte der Bauherr schnell die wichtigsten Eckdaten seiner Anlage kennen. „Im Betrieb achte ich auf die Anzeige am ersten Pufferspeicher“, erklärt Sven Stasch. „Wenn der obere Wert auf ca. 50 bis 60 °C abgesunken ist, kann nachgelegt werden.“ Er schätzt seinen Aufwand rund ums Heizen auf etwa eine halbe Stunde am Tag – im Winter. In der Übergangszeit reichte es, den Scheitholzkessel alle drei bis vier Tage anzufeuern. Bei Sonnenschein bleibt die Heizung ganz aus. Dann wird über die acht Kollektoren so viel Wärme gesammelt, dass jederzeit genug Warmwasser in den Speichern vorrätig ist.

Die Investition in die leistungsfähige Heizung hat sich aus Sicht des Ehepaars Stasch auf jeden Fall gelohnt.

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