Aus der Sicht des Schornsteinfegers
Schornsteinbrand
Auch moderne Holzheizungen gefährdet
Schornsteinfegermeister Ronny Gedamke berichtet in seiner vorliegenden Kolumne über die Unwissenheit vieler Kunden und die Gefahr von Schornsteinbränden. Dabei zeigt er anhand eines aktuellen Beispiels auf, wie schnell sich Gefahr in Verzug ist.
Die Verteuerung der Energiepreise für Öl und Gas veranlasst viele Kunden darüber nachzudenken, wie man am besten diese Kosten senken kann. In Berlin z.B. lässt sich das in drei Gruppen einteilen. Der größte Teil der Verbraucher installiert sich einen Kamin oder Kaminofen mit einem guten Wirkungsgrad. Der zweite Teil schafft sich einen doch erheblich teureren Kamin- oder Kaminofen mit Heizungsunterstützung an. Und die dritte und kleinste Gruppe lässt sich einen Stückholz- oder Holzvergaserkessel einbauen. Die wenigsten wissen jedoch, dass diese Feuerungsanlagen den strengen Vorgaben der 1.BImSchV (Bundesimmissionsschutzverordnung) entsprechen müssen und diese auch wiederkehrend gemessen werden.
Kosten überraschen Kunden
Die vollständige Aufklärung der Kunden durch die Installationsfirmen lässt sehr oft zu wünschen übrig. Wenn der Schornsteinfeger dann zur Abnahme den Feuerstättenbescheid erstellt, sind die meisten Kunden doch sehr überrascht, was alles an Schornsteinfegerarbeiten an dieser Feuerungsanlage durchzuführen sind und was dies an zusätzliche Kosten verursacht!
Dass auch solch ein Feststoffkessel regelmäßig gereinigt werden muss, dass bestimmte Bauteile dem Verschleiß unterliegen und nach gewisser Betriebszeit auch regelmäßig gewechselt werden müssen, wird oftmals nicht ausdrücklich genug erwähnt.
So kommt es jetzt immer häufiger vor, dass sich Glanzruß im Schornstein bildet und sich daraus ein Schornsteinbrand entwickelt. Die Ursache dabei ist sehr unterschiedlich. Als die häufigsten Ursachen für eine unvollkommene Verbrennung sind dabei; nicht ausreichende Verbrennungsluft, „nasses“ Holz, ungeeigneter Brennstoff, defekte Lambdasonde, defekter Lüfter, verschmutzte Heizgaszüge bzw. allgemein nicht regelmäßige gereinigte Feuerstätte.
Schornsteinbrand
Auf den abgebildeten Bildern ist ein Schornstein nach einem Brand zu sehen, der sich innerhalb von drei Monaten entwickelt hat. In der Zeit zwischen den Kehrungen des Schornsteins hat die Lambdasonde ihre Funktion verloren und außerdem wurde die Verbrennungsluft zugestopft, weil es ja „so kalt rein zog“.
Zum Glück ist am keramischen Schornstein und am Gebäude kein Schaden entstanden und die Ursachen konnten auch gleich behoben werden.
Wenn Ruß im Schornstein brennt, dann entsteht eine Temperatur von bis zu 1300 °C und der brennende Ruß vergrößert sein Volumen um das 33-Fache. Das kann dazu führen, dass der Schornstein regelrecht „zuläuft“ und somit, wie in den Bildern gut zu erkennen ist, verstopft.
Fazit
Trotz regelmäßiger Kehrung des Schornsteins und wiederkehrender Abgasmessung durch den Schornsteinfeger kann es nach wie vor zu Schornsteinbränden kommen. Die Ein- bzw. Unterweisung zzgl. der Beratung nach der 1.BImSchV eines jeden Betreiber einer Festbrennstofffeuerstätte kann solche Vorfälle reduzieren, aber niemals 100-% verhindern.