Aus der Sicht des Schornsteinfegers

Alle Rohre – Feuer frei!

Ursachen von Schornsteinbränden

Ein prasselndes Kaminfeuer ist doch was Feines und dazu ja noch CO2-neutral – wie es so schön heißt. Aber Schornsteinfegermeister Ronny Gedamke stellt in der SHK Profi-Kolumne „Aus Sicht des Schornsteinfegers“ fest, dass nicht alle Nutzer die Umwelt im Kopf haben oder gar etwas mit Wartung und Brandschutz am Hut.

Die Zunahme der Nutzung von regenerativen Energiequellen führt dazu, dass immer mehr Bürger sich einen Kamin oder einen Holzheizkessel einbauen. Aber auch die vorhandene Feuerstätte (z.B. alter Kachelofen oder Kohlekessel) wird wieder in Betrieb genommen. Damit kann man nicht nur Kosten sparen, sondern es heißt sogar „man tut der Umwelt was Gutes“, da man ja CO2-neutral heizt und die Ressourcen schont!

Leider kommt es aber durch falsche Bedienung (z.B. Drosselung), durch Verwendung von ungeeignetem bzw. nicht zugelassenem Brennstoff (z.B. Sperrmüll, Abfall, Verpackungen), bei nicht regelmäßiger Reinigung, nicht fachgerechter Installation (z.B. Kesselüberdimensionierung oder fehlende Pufferspeicher) und durch nicht zugelassene vorschriftsmäßige Errichtung von Schornstein und Feuerstätten immer häufiger zu Schornsteinbränden!

Bei optimaler Verbrennung entsteht nur Staub- oder Flockenruß. Dieser lässt sich gut bei der regelmäßigen Reinigung des Schornsteins abkehren. Jedoch bei unvollkommener Verbrennung (z.B. durch nasses Holz) entsteht Hart- bzw. Glanzruß. Eine normale Reinigung ist da nicht mehr möglich! Diese festen Rußschichten und Teerbeläge (Pech) sind noch besser brennbar als die eingesetzten Brennstoffe, da diese im laufenden Betrieb regelrecht austrocknen! Wenn dann Funken oder gar eine lange Flamme (z.B. durch Verbrennung von Nadelhölzern oder Papier) in den Schornstein gelangen, kommt es zu einem gefährlichen Schornsteinbrand. Es herrschen dann Temperaturen von bis zu 1.500 °C und der Russ dehnt sich um das 7-fache in seinem Volumen aus! Bei zusätzlicher nicht fachgerechter Installation ist da eine leichte Brandübertragung auf das eigene und auch auf das benachbarte Gebäude möglich.

Der Betreiber muss auf die Gefahren, die bei Nichteinhaltung der Vorschriften sowie die Ignorierung der Bedienungs- und Aufstellanleitung entstehen können, hingewiesen werden. Er muss sich seinen Pflichten bewusst sein, da er nicht nur sich selbst, sondern auch andere damit gefährdet und somit auch die Umwelt massiv schädigt! Deshalb ist die Beratung vor und nach der Installation, die Einweisung in die Bedienung und die Informationen zum geeigneten Brennstoff und dessen Lagerung ein unbedingtes „Muss“! Zudem sind Feuerstätten keine Müllverbrennungsanlagen!


Tipp


Was tun bei einem Schornsteinbrand?

■ Feuerwehr und Schornsteinfeger rufen

■ Brennbare Gegenstände vom Schornstein abrücken

■ Türen und Verbrennungsluft dicht verschließen

■ Keinesfalls mit Wasser löschen (Explosionsgefahr durch Wasserdampf)
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