Lesermeinung zum Beitrag „Beigestelltes Material ohne Risiko verbauen?“
In der letzten Ausgabe 8 des SHK Profis wurde unter der Überschrift „Beigestelltes Material ohne Risiko verbauen?“ das Thema redaktionell aufgegriffen. Hintergrund des Interviews ab Seite 4 war, dass die Initiative Hand schafft Wert eine Absicherung für Handwerksbetriebe ins Leben gerufen hat, die eine Montage von beigestelltem Material des Kunden ohne Risiko erlaubt. Björn Wiewel, Leiter des SHK-Unternehmens H.Wiewel aus Ennigerloh, hat sich darauf mit einem Leserbrief gemeldet. Obwohl die Lösung eine gewisse Sicherheit bietet, sieht er das Kernthema dennoch kritisch.
„Ich habe mir das Interview intensiv durchgelesen und kann dem Ganzen leider auch mit Wohlwollen nichts abgewinnen. Ich bin nun seit 28 Jahren in der Branche tätig und seit 21 Jahren Geschäftsführer. Wenn ich an die Jahre zurückdenke, kreuzten immer mal wieder Kunden meinen Weg, die beigestelltes Material im Schlepptau hatten. Früher waren die Zeiten, zumindest was den SHK-Wettbewerb anging, noch deutlich härter. Trotzdem sind wir der Linie treugeblieben. Solche Arbeiten haben wir immer kategorisch ausgeschlossen. Diese Vorgehensweise möchte ich jedem Kollegen an‘s Herz legen. Alles andere bedeutet aus meiner Sicht nur Ärger. Missverständnisse sind vorprogrammiert, der Aufwand hierfür drückt die Margen, der Spaß an der Arbeit entfällt. Auch mit dieser ‚Versicherung‘ kann ich mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, Fremdmaterial einzubauen. Das hat auch einen klaren Grund, der nicht mal etwas mit der Gewährleistung zu tun hat. Meiner Meinung nach sollten wir SHK-ler niemals und schon mal gar nicht mehr heute eine Degradierung zum reinen ‚Schrauber‘ oder ‚Teile-Monteur‘ zulassen. Damit würden wir uns keinen Gefallen tun. Wir wären wieder da, wo wir vor 15 Jahren schon einmal standen . Nämlich im Statusranking ganz weit unten. Dabei haben wir es mit viel Arbeit und Umdenken endlich geschafft, das wir nun nicht mehr die letzten Ränge belegen. Solche Ideen könnten das leicht zu Nichte machen. Wir sollten einfach Stolz auf unser Handwerk sein und diesen Stolz auch zeigen. Schaffen wir Wert für uns und unsere Mitarbeiter! Aus meiner Sicht haben wir nämlich so viel Wissen und Erfahrung, das wir auf solche Kunden, die nicht komplett auf das Fachhandwerk setzen, gerne heute wie auch morgen und auf alle Zeit verzichten können. Und wenn ein Stammkunde da noch eine Armatur liegen hat und er gerade für 18.000 Euro eine Heizung hat einbauen lassen, dann baut man die Armatur eben ein und fertig. Aber alles darüber hinaus sollte für uns keine Option mehr sein.“
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