800 Teilnehmer beim 1. Internet-Marketing-Tag fürs Handwerk
Das deutsche Handwerk als digitaler Vorreiter 10.12.2015Es war der erste Internet-Marketing-Tag fürs Handwerk (www.internet-marketing-tag-handwerk.de) in ganz Europa, den die Veranstalter und Initiatoren Thomas Issler, Matthias Eigel, Matthias Schultze und Volker Geyer in Eigenleistung und auf eigenes Risiko auf die Beine gestellt haben. Die Schwabenlandhalle in Fellbach bei Stuttgart bot dafür einen würdigen Rahmen.
Digitalisierung voranbringen
Die Fernsehmoderatorin Nina Ruge eröffnete diesen Tag mit einer Gesprächsrunde mit den vier Initiatoren. „Warum ein Internet-Marketing-Tag fürs Handwerk?“, wollte Nina Ruge wissen. Die Initiatoren gaben zu verstehen, dass es an der Zeit ist, die Digitalisierung im Handwerk voranzubringen. Man wolle den Handwerksbetrieben in Deutschland eine Plattform bieten, sich ausreichend Informationen zum Thema holen zu können, von digitalen Erfahrungen anderer Betriebe zu lernen und sich mit anderen an Internet und Social Media interessierten Handwerksbetrieben zu vernetzen.
Danach startete die Handwerkstrainerin Andrea Eigel mit ihrem Einführungsvortrag „Die Marketing-Hausaufgaben eines Handwerksbetriebes“. Der Nutzen für den Kunden muss sichtbar werden, möglichst in einer emotionalen Darstellung. Die Betriebe sollten sich auf ihre individuellen Stärken konzentrieren und ihre Alleinstellungsmerkmale herausarbeiten. Das führt zu Profil, zu Sichtbarkeit und das führt dazu, dass sich die passenden Kunden mit den passenden Aufträgen melden, besonders auch über das Internet. Einige Praxisbeispiele wurden gezeigt.
Chancen des Internets
Norbert Heckmann, Sprecher der Geschäftsleitung der Adolf Würth GmbH & Co. KG, stellte Ausschnitte der Reinhold WürthHandwerksstudie 2015 vor. Wie sieht sich das Handwerk in Zeiten des digitalen Wandels? Nur 35% der in der Studie befragten Betriebe nutzen das Internet, Google und die sozialen Medien als Werbemittel. Allerdings belegen die Umfrageergebnisse: das Internet wird für die Betriebe immer interessanter.
Nun war die Bühne frei für die Sieger des Wettbewerbs „ Handwerkerseite des Jahres “. Zusammen mit der Vorstandsvorsitzenden der MyHammer AG Claudia Frese präsentierte Nina Ruge die Siegerbetriebe des Vorjahres, allen voran der Gesamtsieger Daniel Fang aus Marxell, Melanie Finster aus Wiesbaden und Roland Riethmüller aus Berlin. Der Projektleiter Daniel Dodt erläuterte, aufgrund welcher Stärken diese Seiten vom Publikum und der Jury zu den Gewinnerseiten ausgewählt wurden.
Anschließend zeigt Internetprofi Thomas Issler in seinem Fachvortrag auf, wie man eine gewinnbringende Internetseite plant und umsetzt. Worauf sollte man achten, wie wichtig dabei ist die Suchmaschinenoptimierung (SEO) und was bringt es, wenn man Anzeigen auf Google schaltet? Er zeigt, dass der Erfolg einer Internetseite vom Zusammenspiel all dieser Faktoren abhängt. Danach präsentierte sich die aktuelle Miss Handwerk Karolina Schmidt, Friseurmeisterin aus Trier, kurzweilig und informativ im Interview mit Nina Ruge dem Publikum.
Social Media – Fluch oder Segen?
Das war der Vortragstitel von Handwerksmeister und Social Media Manager (IHK) Matthias Schultze. Kurzweilig, bildhaft und unterhaltsam erzählte er von „Analogistan“ und „Digitalien“, von den Vorteilen und Nachteilen in beiden Welten und wie er und sein Betrieb sich im Internet bewegen und mit welchen Ergebnissen: 1 Million Euro zusätzlicher Firmenumsatz in den vergangenen 3 Jahren. Die Digitalisierung schreitet voran, ob wir es wollen oder nicht. Jeder kann sich entscheiden daran teilzunehmen. „Betriebe, die den digitalen Zug verpassen, werden nach und nach von der Bildfläche verschwinden. Das Internet bietet alle Möglichkeiten: Mehr Sichtbarkeit, mehr Aufmerksamkeit, mehr Attraktivität, mehr Umsatz, mehr Fachkräfte, Sicherung der Zukunft. Nutze sie.”, so Schultzes Message an die Teilnehmer.
Internetstrategien
Eine Talkrunde mit drei im Internet und Social Media erfolgreichen Damen aus dem Handwerk: Heike Eberle (Eberlebau) Nadja Fabry (Holzbau Fabry) und Anja Leipert (Goldschmiedin) in der Fragerunde mit Nina Ruge und den Experten Thomas Issler und Matthias Schultze. „Warum sind diese drei Damen Internet-Champions im Handwerk?“, wollte Nina Ruge wissen. Die einzelnen Webseiten, Facebookseiten und die Netzaktivitäten wurden besprochen und diskutiert. Aus dieser Gesprächsrunde konnten die Kongressteilnehmer weitere interessante Tipps und Anregungen in ihren Notizen vermerken. “Wir möchten über emotionale Bilder eine Beziehung zum Kunden aufbauen“, war die Kernaussage von Nadja Fabry.
Die letzte Vortragssession eröffnete Handwerksmeister Volker Geyer. Er berichtete darüber, wie er Internet-Marketing betreibt. Wie er seine Webseite so ausgerichtet hat, dass sie wie ein Magnet auf seine Wunschkunden wirkt und was es mit der Liebeserklärung auf seiner Internetseite auf sich hat. “Internetmarketing ist wie ein Orchester. Wähle deine Instrumente und spiele dein Stück.” Volker Geyer zeigte praxisorientiert auf, wie er Inhalte ins Netz stellt und wie er diese Inhalte in den sozialen Medien und über Newsletter verteilt und an seine Zielgruppe bringt. Imponierende Zahlen: Geyer verzeichnet über 70.000 Social Media Kontakte, mehrere tausend Seitenaufrufe generiert seine Internetseite jeden Tag und über 80% seines gesamten Firmenumsatzes bekommt er über sein Internet-Marketing.
Aus Rückschlägen Kraft schöpfen
Nun warteten alle Kongressteilnehmer gespannt auf Oliver Kahn und seinen Vortrag „Die Philosophie der Nr. 1“. Auch Nicht-Bayern-Fans verstand er, in seinen Bann zu ziehen. Wie er mit großen Niederlagen umgegangen ist, wie er daraus wieder Kraft geschöpft hat um die nächsten Ziele zu erreichen, waren seine Botschaften. Von den teilweise in den Nachspielzeiten verlorenen großen Finalspielen, von der Degradierung zur Nr. 2 bei der Heim-WM 2016 und von anderen Niederschlägen bekamen die Zuhörer Hintergrundinformationen und besondere Einblicke. Und davon, wie sich Oliver Kahn immer wieder Mut, Kraft und Motivation geholt hat. Ein Vortrag, dessen Botschaften sich auf Handwerksunternehmer und ihre Betriebe übertragen lassen.
Beim großen Finale durften alle Protagonisten inkl. Vertreter der Sponsoren von Würth, Deutsche Verrechnungsstelle, Sto und Wiedemann zum Abschlussbild auf die Bühne. „Auf Wiedersehen in 2016“ war die Abschlussbotschaft des Tages, was vermuten lässt, dass der 1. Internet-Marketing-Tag kein Solitär bleiben soll.
Das Video zum ersten Internet-Marketing-Tag auf Youtube: https://youtu.be/bTJ2jPmWA6s