Social Media in der Baubranche
Immer mehr Handwerker und Unternehen setzen auf Online-Kommunikation
Soziale Online-Netzwerke sind aus dem Alltag der meisten Menschen nicht mehr wegzudenken: Über vier Fünftel der Deutschen haben laut statistischer Erhebung Anfang 2022 einen oder mehrere Social-Media-Accounts. Die neuesten Messungen in aktuellen Studien von Bauinfoconsult und Bitkom zeigen, dass auch bei Handwerkern und Unternehmen der Baubranche die Nutzung gestiegen ist.
Vor allem Whatsapp und Youtube sowie Facebook verfügen über hohe Nutzeranteile unter den Akteuren der Bauwirtschaft.
Quelle: Clipdealer
In der Studie „Kommunikationsmonitor 2022“ von Bauinfoconsult zeigte sich, dass der Anteil der Bauprofis, die soziale Netzwerke nutzen, um 29 % höher ist als noch vor zehn Jahren. Mittlerweile haben mehr als zwei Drittel der Bauakteure ein Profil bei Facebook, Whatsapp, YouTube und Co. Ein wesentlicher Grund für den Siegeszug der sozialen Netzwerke ist nicht zuletzt, dass Social Media mittlerweile ein viel breiteres Spektrum an Anwendungen und Möglichkeiten einschließt als noch vor 10 Jahren. Doch wie intensiv werden soziale Netzwerke in der Bauwirtschaft genutzt, gerade wenn es um explizit berufliche Nutzung im engeren Sinne geht? Vor allem WhatsApp und YouTube sowie Facebook verfügen über hohe Nutzeranteile unter den Planern und Verarbeitern der Bauwirtschaft – mit teilweise sehr häufigen bzw. regelmäßigen Nutzungsintervallen. Luft nach oben gibt es insbesondere beim Trend-Social-Media-Channel Instagram. Dabei verwenden die Bauprofis mit einem Account ihre Plattformen beruflich z. B. zum Verfolgen von Informationen von Branchennews oder zu Produkten sowie als Kommunikationsmittel mit Kunden, Kollegen oder Produktanbietern.
4 von 10 Handwerksbetrieben nutzen Social Media
Mehr als zwei Drittel der Bauakteure nutzen Social Media-Kanäle.
Quelle: BauInfoConsult
Aber nicht nur die Bauprofis selbst, sondern auch die Handwerksunternehmen Nutzen die digitalen Plattformen. Dabei konnte ein starker Nutzungsanstieg beobachtet werden, wie die aktuelle Studie von Bitkom zeigt. 4 von 10 Betrieben machen demnach in sozialen Medien auf sich aufmerksam. Wobei kleine Betriebe mit weniger als 5 Mitarbeitenden für Facebook, Instagram, LinkedIn und Co. offenbar deutlich weniger Ressourcen aufbringen können als größere Betriebe ab 5 Mitarbeitenden. Mehr als ein Viertel hat einen Eintrag auf einer Bewertungsplattform wie Yelp und 22 % nutzen Online-Plattformen für Aufträge und Termine wie MyHammer oder Treatwell. „Plattformen und insbesondere soziale Medien gehören für viele Menschen in Deutschland zum Leben dazu. Sie machen es potenziellen Kundinnen und Kunden besonders einfach, sich zu informieren oder Termine zu buchen. Um ihre Zielgruppe anzusprechen, sollten Handwerksunternehmen prüfen, auf welchen digitalen Plattformen es sich für sie lohnt, aktiv sein“, sagt Bitkom-Geschäftsleiter Niklas Veltkamp. Fast alle Handwerkerinnen und Handwerker verfügen jedoch über eine eigene Website, 76 % haben einen Eintrag in Online-Verzeichnissen wie gelbeseiten.de, und 23 % schalten Werbeanzeigen im Netz. Ebenfalls mehr als jeder vierte Betrieb setzt auf Marketing via E-Mail oder Newsletter.
Onlinekommunikation gewinnt auch im Handwerksbetrieb deutlich an Bedeutung
Quelle: Bitkom
Ob für Aufträge, Terminabsprachen oder den fachlichen Austausch: In der Pandemie sind digitale Tools und Lösungen für die Kommunikation mit Kundinnen und Kunden, Mitarbeitenden oder Geschäftspartnern insgesamt deutlich wichtiger geworden. In der internen wie externen Kommunikation ist die Nutzung von Videokonferenzen etwa über Zoom, Skype oder GoToMeeting im Vergleich zu 2020 am stärksten gewachsen: intern von 5 auf 29 % und von 11 auf 42 % bei der externen Kommunikation. Jeder fünfte Handwerksbetrieb setzt intern bereits auf Kollaborationstools wie MS Teams oder Slack, und kommunizieren zum Teil auch extern darüber. Messenger-Dienste wie WhatsApp, Signal oder Telegram werden mittlerweile von den allermeisten Handwerkern für die interne Kommunikation genutzt – fast zwei Drittel tauschen sich auch extern beruflich darüber aus.
Damit ist klar, dass sich Social Media mittlerweile am Bau durchaus etablieren konnte. Unternehmen, die eine Social-Media-Strategie entwickeln wollen, sollten dafür folgende Fragen klären: Welche Plattformen werden von den Bauakteuren zu welchem Zweck und mit welcher Intention wie oft genutzt. Nur so lässt sich eine zielgerichtete Strategie entwickeln, damit die in der Kampagne transportierten Inhalte auch tatsächlich beim Empfänger ankommen.