Was geht im Bad wirklich vor sich?

Bewegungserfassung im Bad / 4000 Befragte in ganz Europa

Für die meisten Menschen ist das Badezimmer ein besonderes Refugium der Privatsphäre, in dem weder der Partner noch die Kinder erwünscht sind. Dennoch erklärten sich 19 Personen in vier verschiedenen Ländern bereit, sich von Ideal Standard zwei Wochen lang nach allen Regeln der Kunst ausspionieren zu lassen. Die Ergebnisse, ergänzt um quantitative Daten von 4000 Befragten, wurden auf der ISH 2013 in Frankfurt präsentiert.

Zum ersten Mal wurde in einer Badezimmerstudie quer durch Europa der Prototyp einer Bewegungserfassung installiert, um das Verhalten der Menschen im Badezimmer zu verfolgen. Pro Badezimmer erfassten zwei speziell angepasste Tiefensensoren präzise die Körperbewegungen in drei Dimen­sionen. Auf diese Weise konnten bis zu vier Badnutzer gleichzeitig erfasst werden. Der Einsatz mehrerer Sensoren stellte sicher, dass auch nicht-einheitliche Räume überwacht werden konnten. Dabei wurden Daten mit Einzelheiten zur Stellung und Rotation der 22 wichtigsten Gelenke im Körper eines Menschen erfasst. Nach der Analyse aller Datenquellen konnten Muster, Tendenzen und Themen der Badezimmernutzung bestimmt und weitere Analysen, die zu neuen Erkenntnissen führen, durchgeführt werden. Ideal Standard konnte sich so ein genaues Bild von der tatsächlichen Nutzung eines Badezimmers machen. Erkenntnisse zeigen selten genutzte Badewannen und Bidets, unterschiedliche Verhaltensregeln und Badezimmer, deren unlogische Anordnung einen fast in den Wahnsinn treibt.

Die Daten offenbaren auch faszinierende Einblicke in das Familienleben: Eltern, die sich zu langen Bädern und Duschen ins Refugium zurückziehen, Badezimmer, die auch als Waschküchen und Ankleidezimmer fungieren, und WG-Mitbewohner, die das Badezimmer gleichzeitig nutzen müssen.

Zahlreiche Bad-Anforderungen

Die Ergebnisse der Studie wurden auf der ISH 2013 als White Paper veröffentlicht. Der Titel lautet: “Bathroom Behaviours: how to optimise bathroom space for modern households”.

„Das Badezimmer ist ein sehr spezieller Raum der Wohnung“, erläuterte Dr. John Curran, Sozialanthropologe und Verfasser des White Paper. „Es sticht aus den anderen Räumen einer Wohnung hervor, da das Bad eine Reihe von Anforderungen erfüllen muss.“ „Dieser Raum kann uns in eine andere Stimmung versetzen, uns verwandeln, und daher die verschiedensten Facetten unserer Persönlichkeit während des Tages hervorheben. Diese Eigenschaft zur Verwandlung bedeutet, dass das Bad in unsere täglichen Rituale integriert ist – Rituale, die uns zu der Person machen, die wir sind.“ „Die Gestaltung des Badezimmers – Stauraum, Einbauten, Ästhetik und die unterschiedliche Größe – machen die Erfüllung der Anforderungen aller Haushaltsmitglieder zu einer echten Herausforderung. Im Hinblick auf den demographischen Wandel bekommt dies noch mehr Bedeutung, denn Haushalte mit Singles, Erwachsenen, mehreren Generationen und älteren Menschen gibt es immer häufiger.“

Bad wird nicht optimal genutzt

Laut Studie träumen 40 % der Teilnehmer von einem neuen Bad. Allerdings steht bei den meisten nicht etwa mehr Platz an erster Stelle, sondern der Wunsch nach einem Raum, der besser auf die jeweiligen Anforderungen zugeschnitten ist. „Unsere Ausgangshypothese lautete, dass in vielen Wohnungen das Bad nicht optimal genutzt wird“, so Kerris Bright, Chief Marketing Officer bei Ideal Standard International. „Die Ergebnisse der Studie scheinen unsere Vermutungen zu bestätigen.

Enthusiasmus und Enttäuschung

Die Renovierung eines Badezimmers wird häufig voller Enthusiasmus angegangen, der Ausgang ist meist jedoch enttäuschend. Wo soll man beginnen? Schon das ist schwer zu entscheiden, noch schwerer fällt es, sich von den Grenzen des Raums zu lösen.“ Die Veröffent­lichung der Studie fällt mit der Vor­stellung der neuen Marketingkampagne von Ideal Standard (www.idealstandard.com) zusammen: “A Beautiful Use of Space”. Im Mittelpunkt der Kampagne steht eine Reihe abstrakter Badgestaltungen – fernab der üblichen Vorstellungen von Duftkerzen und dem Ausblick auf satte, grüne Wälder. Sie sind vielmehr auf die verschiedenen Anforderungen, die im Laufe des Tages an ein Badezimmer entstehen, zugeschnitten: Belebung, Verwandlung, Entspannung und Spielen.

Bewegungsmuster in europäischen Bädern

An der Studie nahmen Familien aus Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien teil, die verschiedene Wohnformen repräsentierten, vom Single bis zum Mehrgenerationenwohnen. Von Rotherham bis Wuppertal, von Mailand bis Paris konnte jede noch so kleine Bewegung im Bad von den Forschern von Ideal Standard erfasst, analysiert und unter die Lupe genommen werden. Die vorläufigen Ergebnisse der quantitativen und qualitativen Studien werden zwar erst in den kommenden Monaten eingehend analysiert, jedoch ergeben sich bereits jetzt faszinierende Einblicke, die Ideal Standard und die Designabteilungen zu neuen Innovationen anregen.

„Wir haben die Studie durchgeführt, da unser Produktsortiment jeden Aspekt der Badgestaltung abdeckt, unser Alleinstellungsmerkmal“, so Kerris Bright. „Wie funktioniert ein Bad in seiner Gesamtheit? Wie können wir ein Bad ergonomisch gestalten? Dies sind Punkte, die für uns wichtig sind, um unseren Kunden zu dem optimalen Baderlebnis zu verhelfen.“

Erstellen von Profilbädern

Für alle Badezimmer der Bewegungserfassungsstudie hat Ideal Standard anhand der gewonnenen Erkenntnisse ein „Profilbad“ erstellt. Jedes Profilbad kann bei der Gestaltung eines Badezimmers für die einzelnen Wohntypen als Ausgangspunkt dienen. Die Profilbäder wurden von Robin Levien, einem preisgekrönten Designer und Design Direktor bei Ideal Standard in Großbritannien, entwickelt. Um einen Raum zu schaffen, der die Anforderungen der verschiedenen Wohnformen und Haushaltstypen der Studie erfüllt, wurde die gesamte Produktpalette von Ideal Standard eingesetzt – das Kernsortiment „Connect“, die Eleganz von „Softmood“, der Minimalismus von „Strada“ und das breit gefächerte Angebot an wasser- und energieeffizienten Duschen und Einbauten.

„Die multifunktionale Herangehensweise bei den von uns für die einzelnen Bäder empfohlenen Produkte war ein wichtiger Aspekt. Je nach Haushaltsform wählten wir unter Berücksichtigung der individuellen Präferenzen eine Reihe unserer Produkte aus, die eine umfassende Lösung bieten. Le Corbusier formulierte es einmal so: „Ein Bad ist eine Maschine zum Wohnen“. Deshalb haben wir das Bad wohnbarer gemacht.“

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