Streit um TRWI
Anfang 2009 informierten DIN und DVGW in einer gemeinsamen Presseerklärung über ihre Vereinbarung, ein Kompendium der Technischen Regeln für Trinkwasserinstallationen (TRWI) zusammenstellen und mit einer erläuternden Kommentierung verbinden zu wollen. Der ZVSHK hatte ein solches Projekt bereits im Juni 2008 angekündigt. Seitdem stritten laut VDMA beide Parteien über Federführung und Beteiligung an diesem Projekt und hätten jeweils angekündigt, entsprechende Arbeiten nunmehr im Alleingang aufzunehmen. Gleichzeitig beschuldige man sich gegenseitig, Angebote zur Zusammenarbeit nicht angenommen zu haben.
Wolfgang Burchard, Geschäftsführer des VDMA Fachverbandes Armaturen, sieht darin eine nicht verantwortbare Entwicklung, die die Vermutung nahelege, das es den Beteiligten gar nicht um die Sache, sondern vorrangig um wirtschaftliche Interessen gehe. Dabei sei das Projekt an sich, betonte der Verbandsvertreter, angesichts der mittlerweile erreichten Komplexität der Technischen Regeln für Trinkwasserinstallationen mehr als wünschenswert. „Was wir aber auf keinen Fall gebrauchen können, sind am Ende zwei Kompendien und Kommentare mit unterschiedlichen Inhalten“. führte Burchard weiter aus. „Offenbar haben sich die Parteien keine Gedanken über die möglichen – auch juristischen – Folgen unterschiedlicher Kommentierungen gemacht. Jeder sollte eigentlich wissen, dass der Gesetzgeber, der technische Sachverhalte festlegt, Gerichte bei ihrer Rechsprechung und Vertragsparteien, die einen Leistungsumfang bestimmen, auf den anerkannten Stand der Technik zurückgreifen. Eine Konstellation widersprüchlicher Erläuterungen würde im Zweifel zur Nichtberücksichtigung Beider führen, mit der Folge, dass sich Planer und Verarbeiter insoweit nicht mehr auf die Einhaltung des anerkannten Standes der Technik berufen könnten.
Vor diesem Hintergrund fordert der VDMA eine unverzügliche Auflösung der Konfrontation zwischen DIN, DVGW und ZVSHK. Solange es diese nicht gebe, werde die Gebäudearmaturenindustrie eine Mitarbeit an den beiden Projekten ablehnen, zeigte sich Burchard überzeugt.