Solar für die Waschanlage
Die Sonne bringt Lkw zum Strahlen
Autowaschanlagen haben einen großen Bedarf an Wasser und Energie. Die beiden mittelständischen Unternehmen Orange Energy und Hesch haben daher eine Lkw- und Pkw-Waschanlage mit einer Solaranlage ausgerüstet, die umweltschonend arbeitet.
Auf insgesamt 135 m² fangen die Sonnenkollektoren auf dem Hallendach der modernen Lkw-Waschanlage im oberbayerischen Schweitenkirchen das Sonnenlicht ein und heizen über einen Wärmetauscher den angeschlossenen Warmwasserkreislauf. Kernstück der Anlage ist das Steuerungssystem „EB5000“ der Hesch Schröder GmbH (www.hesch.de). Es regelt und steuert die gesamte Anlage, von den drei Heizkreisläufen über das Schichtenspeichermanagement des Pufferspeichers bis hin zur Bodenerwärmung und der Stützfeuerung durch einen Hackschnitzelofen. Die Steuerungszentrale kommuniziert dazu mit den Anlagenkomponenten über ein Feldbussystem.
Hoher Wasserbedarf
Der Wasserbedarf einer großen Autowaschanlage wie dieser ist enorm: Durchschnittlich 5000 l warmes, zum größten Teil wieder aufbereitetes Wasser werden täglich benötigt. Um diese Energieanforderungen auch in Schlechtwetterphasen erfüllen zu können, mussten die Konstrukteure den Pufferspeicher ausreichend groß dimensionieren – die beiden wärmeisolierten Speichertanks fassen zusammen 55 000 l und erstrecken sich in der Höhe über zwei Stockwerke.
Insgesamt verfügt das System über drei separate Heizkreise: einen für die Freiflächenheizung, einen für die Beheizung der Waschhallen und einen für die Büro- und Verkaufsräume.
Hinzu kommt der Solarkreislauf, in dem das erwärmte Wasser von den Kollektoren zum Wärmetauscher und wieder zurück geleitet wird. Die so gewonnene Solarwärme kann über das Energie-Reglersystem von Orange Energy (www.orange-energy.de) direkt den Heizkreisen zugeführt, oder, falls mehr Solarwärme erzeugt wird, im Pufferspeicher zwischengespeichert werden. Nicht nur die Heizenergie, auch die Brauch- und Frischwassererwärmung wird über das Energie-Reglersystem entweder von dem Solarkreislauf oder dem Pufferspeicher gespeist. Dabei sind der Wasser- und der Energiekreislauf strikt voneinander getrennt. Diese Funktionsweise ermöglicht ein schnelles und temperaturgenaues Erwärmen des Wassers auf 60 °C und verhindert eine Legionellenbelastung des Trinkwassers.
Raumbussystem
Um die Energieeffizienz weiter zu steigern, wurde das Gebäude mit dem Raumbussystem ausgestattet. Für jeden Raum kann ein eigenes Temperatur- und Zeitprofil eingestellt werden, das durch ein eigenes lokales Modul geregelt wird. Über den Komfort dieser zeitabhängigen individuellen Raumtemperaturregelung hinaus haben die Steuerungseinheiten jedoch noch eine weitere wichtige Funktion: Die Halle sowie jeder einzelne Raum fungieren als zusätzlicher Wärmespeicher. Liefern die Kollektoren überschüssige Wärme, wird diese in die vom Nutzer festgelegten Räume geleitet, bis dort ein frei definierter Temperaturwert erreicht ist.