Schlag gegen Produktpiraten

Auf der ISH in Frankfurt am Main stellte das Hauptzollamt Darmstadt auch in diesem Jahr zahlreiche Plagiate sicher. Insgesamt waren über 20 Bedienstete sowie Vertreter von Schutzrechtsinhabern involviert. Dabei konnten 169 mutmaßliche Fälschungen von hochwertigen Armaturen, Pumpen und Brausen enttarnt werden. Diese stammten überwiegend aus China und vereinzelt aus der Türkei.

Konsequenzen

Um zu verhindern, dass Fälschungen auf der Messe bestellt werden können und später in den Handel gelangen, wurden auch Abbildungen in Katalogen, auf Postern sowie digitalen Datenträgern von den Zollbeamten sichergestellt. Für die beschlagnahmten Artikel wurden insgesamt Sicherheitsleistungen in Höhe von 44.100 € von den Ausstellern eingezogen. Die sichergestellten Waren werden nach Abschluss der eingeleiteten Verfahren vernichtet. In 29 Fällen war Dornbracht von Produkt-Nachahmungen betroffen. Das Unternehmen stellte daher Strafanträge gegen die Plagiatoren. „Mit unserer Teilnahme am jährlichen Zollrundgang möchten wir im Kampf gegen Produkt- und Markenpiraterie ein klares Zeichen setzen“, so der geschäftsführende Gesellschafter Andreas Dornbracht. „Nachahmer müssen konsequent zur Verantwortung gezogen werden, denn sie schaden nicht nur den betroffenen Unternehmen, sondern der gesamten Wirtschaft.“ So kostet Produktpiraterie insbesondere zahlreiche Arbeitsplätze.

„Wir gehen davon aus, dass wir am Standort Iserlohn rund 100 zusätzliche Stellen schaffen könnten, wenn solche Fälschungen nicht am Markt wären“, schätzt Andreas Dornbracht.

Eine aktuelle VDMA-Studie zur Produktpiraterie bestätigt diese Einschätzung. Demnach haben Plagiate im deutschen Maschinen- und Anlagebau 2016 einen Umsatzschaden von 7,3 Mrd. € verursacht – ein Verlust, der die Branche knapp 34.000 Arbeitsplätze kostet. Die Mehrzahl der Plagiate, 83 % laut VDMA-Studie, stammt dabei nach wie vor aus China. Damit ist der Anteil im Vergleich zum Vorjahr sogar um 11 % gestiegen.

Signal setzen

Die deutschen Hersteller leben von ihrer Kreativität, ihrem Qualitätsanspruch und ihren innovativen Produkten. Als Branchenvorreiter sind sie stark von Produktnachahmungen betroffen. Auch die Nachhaltigkeitsinitiative Blue Responsibility bezieht mit ihren 17 Mitgliedern eine klare Position gegen Plagiate.

„Wir müssen uns gegen die fortschreitende Produktpiraterie wehren. Der Zollkontrollrundgang erlaubt uns, den Produktfälschern effektiv das Handwerk zu legen und öffentlichkeitswirksam ein Signal zu setzen. Design lässt sich ansatzweise nachahmen – nachhaltige Markenqualität aber nicht“, kommentiert Wolfgang Burchard, Sprecher der Initiative Blue Responsibility.

Dornbracht investiert rund eine viertel Million Euro jährlich in den Markenschutz, in Gebrauchs- und Geschmacksmuster und Patente sowie die Plagiatsverfolgung. Wichtigstes Anliegen des Unternehmens ist es, den Vertrieb und die Herstellung von Produktfälschungen zu unterbinden.

„Eine Sicherheit bietet die Kennzeichnung aller Dornbracht-Armaturen mit dem Fir­men-Logo“, erläutert Kathrin Hietsch, Legal Affairs Manager bei Dornbracht. „Damit heben sich die Originale schon auf den ersten Blick eindeutig von Plagia­ten ab.“

Fazit

Da Sanitär-Plagiate aus minderwertigen Materialien bestehen, gehen Verbraucher beim Kauf ein hohes Risiko ein: Im schlimmsten Fall sind die Plagiate mit umwelt- oder gesundheitsgefährdenden Substanzen belastet. Kopien verschleißen häufig schneller als das Original und weisen deutlich schlechtere Ökobilanzen auf. Daher sind Plagiate in keiner Hinsicht nachhaltig, sondern schaden sowohl den Käufern als auch der deutschen Sanitärindustrie, die dadurch wirtschaftliche Einbußen und den Rückgang von Arbeitsplätzen verzeichnet.

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