SHK-Handwerk: Ansprechpartner Nr. 1
Bis 2020 müssen 10 Mio. Heizungen erneuert werden. Doch Deutschland steht im Modernisierungsstau. Die Initiative Erdgas pro Umwelt (IEU) hat die Ursachen untersuchen lassen. Im Rahmen einer Pressekonferenz auf der SHK Essen stellte sie die Ergebnisse des Modernisierungskompass 2012. Das InWIS-Institut hat im Auftrag der IEU über 1000 Personen telefonisch zum Thema Heizungsmodernisierung interviewt. Befragt wurden Haushalte, die einen Kessel, der zwölf Jahre oder älter ist, besitzen. Sie sollten sich eigentlich langsam über eine Modernisierung Gedanken machen. Tatsächlich informieren sich aber nur knappe 60 % und nicht einmal die Hälfte davon trifft die Entscheidung zu einem Kesseltausch. „ Es besteht offensichtlich ein großes Modernisierugspotential, das genutzt werden sollte.“, erklärt Werner Willmes, Geschäftsführer der IEU. „Viele tauschen erst dann ihren Kessel aus, wenn deutliche Schäden vorhanden sind.“ Über 40 % der Befragten geben einen noch funktionierenden Kessel als Ausschlusskriterium einer Modernisierung an. Dabei arbeitet ein Heizkessel, der älter als 15 Jahre ist, in der Regel ineffizient und verursacht somit unnötige Kosten. „Unsere Umfrage zeigt, dass viele der befragten Haushalte andere energetische Sanierungsmaßnahmen vornehmen, aber das wirtschaftliche Potential einer Heizungsmodernisierung völlig außer Acht lassen“, erläutert Willmes. „Haushalte müssen mehr über die Wirtschaftlichkeit moderner Heiztechniken erfahren.“ Und hier ist der SHK-Handwerker der Ansprechpartner Nr. 1 und seine Erfahrung wird stärker in Anspruch genommen als alle anderen Informationsquellen. Knapp 70 % der Befragten geben bei einer Modernisierung an, dies aus Kostengründen zu tun. Im Verlauf des Entscheidungsprozess verliert der Klimaschutz an Relevanz, während die Kostenersparnisse entscheidender werden. „Am Ende wollen die Haushalte ein grünes Gewissen, aber auch schwarze Zahlen“, erläutert Willmes.