IEU-Modernisierungskompass 2011
Die Initiative Erdgas pro Umwelt (IEU) stellte am 01. Februar 2011 in Düsseldorf den IEU-Modernisierungskompass 2011 vor.In dieser Studie, die durch das Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung (InWIS) in Bochum durchgeführt wurde, beschäftigt man sich mit der Frage, ob die Investitionen zur Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung für die Bürger zu stemmen sind. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Kosten-Nutzen-Analyse zwischen einer Heizungserneuerung und Verbesserung der Dämmung.
Laut Energiekonzept der Bundesregierung soll der Heizenergieverbrauch von Bestandsgebäuden bis 2020 um 20 % und bis 2050 sogar um 80 % gesenkt werden.
„Das Energiekonzept beschreibt ein Ziel, aber keinen Weg. Mit dem Modernisierungskompass wollen wir daher aufzeigen, wie Hausbesitzer in Deutschland in energetische Sanierung investieren können, ohne dabei überfordert zu werden“, erklärt Bernhard Funk, Sprecher der IEU. „Teure Dämmmaßnahmen treiben die Wohnkosten der Familien in die Höhe. Zunächst sollte man daher das Machbare tun und in eine neue Heizung investieren. Das schont die Haushaltskasse und gleichzeitig das Klima.“
Für sieben charakteristische Haushaltstypen hat das Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung (InWIS) in Bochum eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufgestellt. Untersucht wurden 13 verschiedene Sanierungsmaßnahmen. Vor allem komplexe Maßnahmen wie die Kombination aus Dämmung und Tausch der Heizungsanlage verursachen dabei sehr hohe Investitionen, die sich nur langfristig durch die eingesparten Energie- und Instandhaltungskosten refinanzieren. Das bedeutet, dass vorwiegend ältere und einkommensschwache Haushalte eine Vielzahl der energetischen Optimierungsmöglichkeiten bereits aus rein wirtschaftlichen Gründen nicht in Betracht ziehen werden. Für verschiedene Haushaltstypen sind somit unterschiedliche Maßnahmen sinnvoll. Bernhard Funk: „Die Erdgas-Brennwerttechnik ist für alle sieben betrachteten Haushaltstypen mit dem geringsten Investitionsvolumen und der kürzesten Amortisationsdauer verbunden. Diese Variante der energetischen Sanierung ist besonders attraktiv, denn sie ist auch von Haushalten mit knappen Mitteln realisierbar.“
Der IEU-Modernisierungskompass 2011 ist eine Studie, die eine wissenschaftliche Basis zu den Auswirkungen der Klimaziele für die deutschen Haushalte schafft. Aus den Ergebnissen leitet die IEU ein Fünf-Punkte-Programm als Handlungsempfehlung für die Politik ab:
1. Klimaschutz muss bezahlbar sein. Denn nur so besteht die Möglichkeit, dass die notwendigen Maßnahmen ohne Zwang und mit breiter Akzeptanz durchgeführt und die Haushalte nicht finanziell überfordert werden.
2. Das Potential von Erdgas und etablierten Heiztechnologien muss genutzt werden –
beispielsweise mit Erdgas-Brennwerttechnik.
3. Die Förderung sollte sich in erster Linie an der CO2-Einsparung orientieren, die eine Sanierungsmaßnahme erzielt. Beim Tausch einer alten gegen eine moderne Heizung lässt sich die Einsparung konkret beziffern.
4. Die Fördermittel müssen einfach zu beantragen und verlässlich verfügbar sein. Wir benötigen eine „grüne Welle“ für einfache und konstante Förderbedingungen.
5. Das Förderengagement muss verdoppelt werden, um auch das Modernisierungstempo in Deutschland zu verdoppeln. Die Wirksamkeit stärkerer Anreize ist aus vorangegangenen Förderprogrammen erwiesen.