Petition in Sachen Klima- und Ressourcenschutz

SolarArchitekt Rolf Disch hat eine Petition an die Spitzen der Bundespolitik verfasst. Er fordert zu schnellem Handeln in Sachen Klima- und Ressourcenschutz auf. Insbesondere beim Bauen und Wohnen sieht er Potenziale für die Einsparung von Energie. Gebäude ließen sich sogar zu Kraftwerken machen, statt Energie zu verschwenden, erzeugten sie dann Überschüsse, und zwar mit der Kraft der Sonne.


Unterstützung findet Disch unter anderem bei Bigi und Franz Alt, den Schauspielerinnen Renan Demirkan und Irene Fischer, dem Regisseur Hans W. Geißendörfer, den Politkern Boris Palmer, Dieter Salomon, Franziska Brantner, Nils Schmid und Gernot Erler, den Stromrebellen Ursula und Michael Sladek, dem Sozialwissenschaftler Claus Leggewie, der Verlegerin Antje Kunstmann, den Umweltpreisträgern Franz Daschner und Rainer Grießhammer, den Unternehmern Matthias Willenbacher und Alfred T. Ritter und vielen mehr.


Auch Sie können aktiv werden und die Petition online unterzeichnen.


Die Petition


Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Dr. Merkel,
Sehr geehrte Damen und Herren Bundesministerinnen und -minister,
Sehr geehrte Vorsitzende der Bundestagsfraktionen,


ein schneller und vollständiger Wechsel von fossilen und atomaren Energien zu Erneuerbaren Energien ist unverzichtbar. Dazu müssen unsere Städte und Gebäude wesentlich energieeffizienter werden und das riesige Potenzial an Erneuerbaren Energien voll ausschöpfen. Wir müssen auf den besten Standard bei Neubau und Sanierung setzen, auf Plusenergie, denn nur mit dem Plusenergie-Standard wird der Verbrauch auf ein Minimum reduziert und zugleich ein Überschuss an sauberer Energie erzeugt, vom Gebäude selbst. Deshalb müssen Regierung und Parlament beschließen:
Plusenergie muss schnellstmöglich Standard beim Neubau werden.
Die energetische Gebäudesanierungsrate muss von derzeit 1 Prozent auf mindestens 3 Prozent erhöht werden.
In Anreizprogrammen für Neubau und Sanierung muss der Plusenergie-Standard die höchste Förderstufe bekommen und durch Niedrigst-Zins-Kredite gefördert werden.
Begründung:
Noch verbrauchen wir über 50 Prozent unserer Energie mit dem Bauen und Nutzen von Gebäuden – und haben alle Möglichkeiten, diesen Anteil erheblich zu reduzieren. Wenn wir dieses riesige Potenzial zur Erreichung der Klimaschutzziele ausschöpfen wollen, müssen wir nicht nur schnell handeln, sondern zugleich auf die beste vorhandene Technik setzen. Diese steht mit dem Plusenergie-Standard ausgereift zur Verfügung.
In der EU-Gebäuderichtlinie EBPD 2010 ist bereits beschlossen, dass ab 2020 alle Neubauten Null-Emissionshäuser mit regenerativer Versorgung sein müssen. Deutschland muss bereits jetzt umsetzen und weiterentwickeln, wozu wir ohnehin durch Ressourcenverknappung und Klimawandel gezwungen sein werden. Nur so wahren wir unseren technischen Vorsprung und werden unserer Verantwortung gerecht.
Plusenergie ist wirtschaftlich günstiger für Investor und Gesellschaft als energetisch weniger ambitionierte Lösungen. Dennoch braucht es staatliche Anreize, um die Scheu vor den etwas höheren Initialkosten und die allgemeine Trägheit zu überwinden.
Von allen Klimaschutzmaßnahmen sind im Bereich des Bauens und Sanierens die größten Effekte bei Zukunftsinvestitionen und Arbeitsplätzen zu erwarten. Mit dem daraus resultierendem zusätzlichen Steueraufkommen können die Fördermaßnahmen leicht finanziert werden.
Im Zusammenklang mit vielen weiteren Maßnahmen ist Plusenergie der entscheidende Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz. Der Kapitalabfluss in die Förderländer fossil-atomarer Energieträger wird gestoppt, die energetische Selbstbestimmung der Menschen, der Kommunen und Regionen in Deutschland nimmt zu. So erreichen wir eine langfristig sichere und kostengünstige Energieversorgung und eine generationengerechte Wirtschaftsordnung.

x

Thematisch passende Artikel:

Maßnahmen zur Energieeinsparung bei der Erwärmung von Trinkwasser

Zur Sicherung der nationalen Energieversorgung hat das Bundeskabinett im August 2022 Maßnahmen zur Energieeinsparung für die kommenden Heizperioden beschlossen. Durch zwei Verordnungen, die auf dem...

mehr
Ausgabe 06/2009

Sonne und Flüssiggas

Mit Energiemix zur modernen Heiztechnik

Mit ihrer 6 m² großen Kollektorfläche auf dem Dach deckt die Familie jährlich bis zu 60 % der benötigten Energie für die Warmwasserbereitung ab. Darüber hinaus senkt sie den jährlichen...

mehr
Ausgabe 07/2023

Flüssiggas punktet mit Verlässlichkeit

Sichere Energie in unsicheren Zeiten

Hauptgrund für die verlässliche Versorgung mit Flüssiggas ist die internationale Diversifizierung bei der Beschaffung. „Flüssiggas stand als kostengünstiger Energieträger jederzeit...

mehr
Ausgabe 03/2021

Nachhaltige Gebäude-Energie-Versorgung

Mehrgenerationen-Haus fit für die Zukunft gemacht

Ein dunkelgrüner Kachelofen, Blick auf herbstliche Bäume – in diesem Haus im Schwarzwald hat Benedikt Doll schon als Kind viele Stunden bei der Großmutter verbracht. Nun hat sich der...

mehr
Ausgabe 06/2016

Nachhaltige Energieversorgung

Flüssiggas auf dem Campingplatz

„Wir können unseren Gästen ein ruhiges und familiäres Klima bieten, ideal für einen erholsamen Urlaub in der Natur“, so Peter Widmann. „Der größte Teil des Platzes liegt auf einer Insel, vom...

mehr