Pellets für den Bauernhof
Komfortabel heizen mit Holz
Hohe Heizöl-Preise stellen Betreiber von Ölheizungen zunehmend auf eine harte Belastungsprobe. Besonders bei Gebäuden mit großer Wohnfläche und entsprechend hohem Wärmebedarf sind Alternativen interessant – beispielsweise die Biomasseverfeuerung. Allein mit Holzpellets lässt sich laut Deutschem Energieholz und Pellet-Verband e. V. (DEPV) bis zu 43 % günstiger heizen als mit Heizöl. Denn eine Tonne der kleinen Holzpresslinge kostet laut DEPV-Preisindex im Januar dieses Jahres 239,17 € − bei gleichbleibender Tendenz. Zusätzlich gilt das Heizen mit Pellets als umweltbewusst, da CO2-neutral. Zwei Gründe, warum man auch in einem ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesen im Osnabrücker Land auf eine derartige Heizungsanlage umstieg.
Dirk Vornhülz übernahm den ehemaligen Bauernhof im idyllischen Osnabrücker Raum vor einigen Jahren von seinen Eltern. Über die Jahre hat sich der Hof stark gewandelt: Ein zweites Wohnhaus wurde 1998 angebaut und das Haupthaus saniert. So lebt die Familie Vornhülz nun auf rund 280 m2 Wohnfläche. Auf weiteren 100 m2 hat Vornhülz sich eine Werkstatt eingerichtet. Diese wurde bislang ganz traditionell mit einem Holzofen beheizt.
Für die Wärmeversorgung der Wohnräume war eine Ölheizung aus dem Jahr 1984 zuständig, die ihren Zenit bereits überschritten hatte: bei einem jährlichen Heizölverbrauch von rund 4500 l nicht gerade eine kostengünstige Lösung.
Aus diesem Grund entschied sich Dirk Vornhülz Ende vergangenen Jahres für den Brennstoffwechsel zugunsten von Holzpellets. Die kleinen Holzpresslinge werden in Zukunft auf den rund 380 m2 Wohn- und Geschäftsfläche eine effiziente Wärmeversorgung garantieren. Wo vor 25 Jahren noch ein Stall war, finden heute der Zentralheizungskessel, Warmwasserspeicher und sämtliche regelungstechnischen Einheiten ihren Platz. Die Inbetriebnahme des Gerätes führte im Februar 2012 ein Windhager-Servicetechniker durch.
Mit Pellets sicher und komfortabel heizen
Mit dem „BioWin XL“ von Windhager (www.windhager.com) wählte Betreiber Dirk Vornhülz einen komfortablen und betriebssicheren Heizkessel aus. Mit einer Nennwärmeleistung von 35 kW – erhältlich auch mit 45 kW sowie 60 kW – ist dieser ideal auf den Wärmebedarf seines Wohnhauses inklusive der Werkstatt ausgerichtet. Aufgrund seines Modulationsbereiches zwischen 10,0 und 34,9 kW passt sich der Brenner dem jeweiligen Wärmebedarf stufenlos an. Ermöglicht wird dies durch das drehzahlgeregelte Saugzug-Gebläse sowie die vollautomatische, taktende Pellet-Dosierschnecke. Durch die sogenannte Abwurffeuerung wird der Brennstoff exakt dosiert. Daraus resultieren zwei Vorteile: Zum einen wird der Brennstoffverbrauch gering gehalten; damit sinken auch die Betriebskosten der Heizungsanlage. Zum anderen ist die Installation eines zusätzlichen Pufferspeichers nicht mehr notwendig. So entfallen nicht nur Kosten für Anschaffung und Installation, sondern auch für mögliche Instandhaltungsmaßnahmen.
Sichere Betriebsweise durch hochwertige Komponenten
Die sichere Betriebsweise der Biomasseverfeuerung wird durch einige hochwertige Produktkomponenten hergestellt. Hier sind in erster Linie die widerstandsfähige und langlebige Brennereinheit aus Edelstahl sowie das doppelt ausgeführte, verschleißfreie Zündelement zu nennen. Der 130 kg Pellets fassende integrierte Vorratsbehälters garantiert lange sowie unterbrechungsfreie Abbrandphasen. Die elektrische Nennlast-Leistungsaufnahme des Geräts gibt der Hersteller mit 103 W an; in Teillast liegt sie bei 43 W. Bereits werkseitig ist der Abgasanschluss des Pelletkessels mit 150 mm Durchmesser vorbereitet. Im Objekt Vornhülz wurde die Edelstahlabgasstrecke auf 180 mm erweitert und misst rund 6 m. Zudem wurde ein Zugbegrenzer installiert, der zukünftig für den konstanten Wirkungsgrad des Wärmeerzeugers sorgen wird. Besonders im Winter, wenn sich der Zug im Schornstein bedingt durch die veränderten Witterungsverhältnisse normalerweise erhöhen würde, lassen sich so Energie und Brennstoff sowie letztlich bares Geld sparen. Die Regelung der Verbrennungsluft übernimmt eine integrierte Thermosonde, die einen effizienten, sauberen Betrieb des Pelletkessels sicherstellt.
Zwei weitere technische Besonderheiten zeichnen den „BioWin XL“ aus: Zum einen wurde in dem Zentralheizungskessel ein patentiertes gegenläufiges Schieberost mit zwei Rostplatten zur vollautomatischen Brennertopf-Entaschung installiert, der ca. alle sechs Stunden aktiviert wird. Da so der komplette Brennerboden geöffnet ist, werden auch gröbere Aschereste über zwei Schnecken in den dafür vorgesehen Behälter transportiert. Auf diese Weise wird auch eine Entaschung bei gleichzeitiger Pelletansaugung möglich – für lange, durchgehende Brennerlaufzeiten. Das Volumen der Aschebox ist im Laufe der technischen Weiterentwicklung noch einmal vergrößert worden. So können ca. 8 t genormter Holzpellets verbrannt werden, bevor eine Entleerung des Aschebehälters notwendig wird. Zum anderen betreibt ein Motor die vollautomatische Heizflächenreinigung. Damit bleiben die Bereiche, in denen die Energie des Rauchgases an das Heizungswasser abgegeben wird, stets sauber und der konstant hohe Wirkungsgrad von 91,2 % bleibt erhalten. Die Reinigungsintervalle sind entsprechend lang; Wartungen sind lediglich in einjährigem Turnus nötig.
Die Anlieferung des „BioWin XL“ kann aufgrund seines geteilten Kessels in zwei Teilen erfolgen. Das erleichtert den Transport des ca. 700 kg schweren Bauteils in den Heizungsraum immens. Dabei nimmt das Gerät mit rund 1,12 m2 eine für seine Leistung relativ kleine Stellfläche ein. Die kompakten Abmessungen liegen bei 1220 x 1800 x 1000 mm (B x H x T). Darin sind Aschebox und serienmäßige Vollautomatiken bereits inbegriffen.
Vom Lager bis zum Pelletkessel
Der passende Lagerort für die Holzpellets fand sich direkt unter dem Dach des alten landwirtschaftlichen Anwesens der Familie Vornhülz. Auf ihrem Weg in die Feuerstätte legen sie eine Strecke von etwa 10 m zurück. Der Transport der kleinen Holzpresslinge erfolgt aufgrund eines patentierten Drei-Sonden-Vakuumsauggebläses. Diese Pelletzuführungssysteme sind mit bis zu acht Sonden erhältlich. Da weder bewegliche Teile noch elektrische Leitungen im Lagerraum notwendig sind, bedarf es keiner zusätzlichen Wartungen. Für den störungsfreien Transport der Pellets sorgen die integrierte Spülfunktion sowie die automatische Umschaltung zwischen den einzelnen Sonden. Damit ist die gleichmäßige Entleerung des Brennstofflagers sichergestellt. Zudem ist die Lage des Vorratsraumes nicht nur unabhängig vom Heizungsraum wählbar, sondern dieser ist auch ohne Raumschrägen nutzbar. So ist eine optimale Ausnutzung des Lagervolumens gegeben. Das Pelletlager der Vornhülzs fasst rund 12 t Holzpellets, was rund 18 m3 entspricht.
Generell sollte das Volumen eines Pelletlagerraums so gewählt werden, dass die Brennstoffmenge für ein Jahr eingelagert werden kann. Für die Berechnung kann folgende Regel zugrunde gelegt werden: Gebäudeheizlast in kW x Faktor 0,9 m3/kW entspricht dem nötigen Lagerraumvolumen in m3 inkl. Leerraum. Bei der Wahl der Holzpellets ist auf eine Zertifizierung nach „ENplus“, „ÖNORM M7135“, „DINplus“ oder „SWISSPELLET“ zu achten. Zudem sollten die Holzpresslinge einen Durchmesser von etwa 6 mm und eine maximale Länge von 30 mm besitzen.
Effizienter Warmwasserspeicher
Bei der Wahl des Warmwasserspeichers fiel im Hause Vornhülz die Entscheidung für den „AquaWIN Klassik AK 300“ mit einem Fassungsvermögen von 300 l. Er sichert eine maximale Brauchwassertemperatur von 95 °C. Insgesamt ist der Speicher aus dem Hause Windhager in sieben verschiedenen Modellen erhältlich – mit 200 bzw. 500 l Brauchwasserinhalt; größere Ausführungen sind auch für die Anbindung an eine Solaranlage geeignet.
Allen gemeinsam ist eine hohe Wärmespeicherung durch die fugenlose Polyurethan-Hartschaumisolierung. Aufgrund des Einsatzes einer temperaturbeständigen Email-Oberflächenversiegelung bleibt das Wasser stets hygienisch sauber. Zudem besteht die Einbaumöglichkeit eines Elektroheizstabs, der insbesondere bei der Kombination mit einer Solaranlage als Zusatzheizung dienen kann. Installations- und wartungsfreundlich ist der „AquaWin“ aufgrund seines obenliegenden Serviceflansches mit integrierter Magnesiumschutzanode.
Windhager bestätigt die Qualität dieses Warmwasserspeichers mit einer Vollgarantie von fünf Jahren. Zudem gewährleistet das österreichische Unternehmen eine 15-jährige Nachlieferung von Ersatzteilen.
Regelsystem für optimale Wärmenutzung
Für den optimalen Betrieb der Pellet-Zentralheizung auf dem Resthof im Osnabrücker Land ist ein MES-Regelsystem – modulares Energie-System – zuständig. Durch den modularen Aufbau von Bedienmodul, Regelungsmodul und Verteiler wird es möglich, maßgeschneiderte Heizlösungen für jede Wohnsituation zu realisieren. So orientiert sich die Wärmeproduktion exakt am tatsächlichen Bedarf. Resultat ist ein optimales Wärmemanagement, das nicht nur dem Geldbeutel des Betreibers, sondern auch der Umwelt zugutekommt – denn der Energieverbrauch und damit auch die Emissionen werden nachweislich gesenkt. Zudem gewährleistet das MES eine hervorragende Funktionssicherheit der gesamten Heizungsanlage. Grund hierfür ist der ausschließliche Verbau von geprüften Hydraulik- und Regelungskomponenten.
Zusätzlich sichert die Installation einer solchen Regeleinheit dem Betreiber ein Höchstmaß an Individualität: Falls nötig, lässt sich die Heizungsanlage einfach und komfortabel erweitern. Zusätzlich können beliebig viele Heizkreise – gleich ob Radiatoren oder Flächenheizungen – angeschlossen werden. Jeder Heizkreis wird dabei mit einem eigenen Bedienmodul geregelt. Die Wärmeverteilung im Resthof von Tischler Vornhülz erfolgt über insgesamt drei Heizkreise, aufgeteilt auf Erd- und Obergeschoss sowie Werkstatt. Die Räumlichkeiten werden über handelsübliche Heizkörper erwärmt.
Fazit
Die Entscheidung für Holzpellets fiel bei Eigentümer Dirk Vornhülz relativ schnell. „Gegenüber Scheitholz sind die kleinen Holzpresslinge wesentlich komfortabler und einfacher zu handhaben“, argumentiert er. Die Beschickung der Feuerstätte erfolgt vollautomatisch und sichert dem Betreiber Flexibilität sowie Unabhängigkeit. Zusätzlich kann Vornhülz zukünftig von den niedrigen Heizkosten profitieren. Ausschlaggebend für die Installation eines „BioWin XL“ von Windhager war dessen hohe Betriebssicherheit sowie der überschaubare Betreuungsaufwand der Heizungsanlage. Gerade die automatische Heizflächenreinigung und die integrierte Brennertopf-Entaschung erhöhen den Komfort beim Heizen mit Pellets.