Wärme aus Scheitholz und Holzpellets
Tipps für den Einkauf und die richtige Lagerung
Das Heizen mit Holz ist die älteste Methode um Wärme zu erzeugen – und doch ist sie auch eine der modernsten. Holz als Energieträger ist mittlerweile in den unterschiedlichsten Variationen erhältlich. Die Sortimente reichen vom klassischen Scheitholz über Briketts bis hin zum Hightech-Produkt Holzpellets. Das Heizen mit Scheitholz macht in Deutschland nach wie vor den größten Anteil an der energetischen Holzverwendung aus, aber die kleinen Holzpresslinge in Pelletform werden immer beliebter.
Die Wärmeerzeugung mit dem regenerativen Energieträger Holz wird immer beliebter. Am effizientesten und umweltfreundlichsten wird Holz in automatisch beschickten Anlagen genutzt, die den Einfluss des Betreibers minimieren.Wenn per Hand beschickte Feuerungen richtig funktionieren sollen, gilt es bei Aufbereitung und Lagerung des Brennstoffs unbedingt einige Dinge zu beachten.
Niedriger Wassergehalt = optimale Verbrennung
Im Gegensatz zu Pellets und Holzbriketts, die schon mit einem niedrigen Wassergehalt ausgeliefert werden (Pellets EN A1 ≤ 10% und Briketts EN A1 ≤ 12%), wird Scheitholz häufig aus dem Wald geholt oder waldfrisch gekauft. Scheitholz
kommt daher oft mit einem Wassergehalt von über 50 % beim Endverbraucher an und wird dann erst getrocknet. Um auch bei Scheitholz eine größtmögliche Energieausbeute gewährleisten zu können, ist es wichtig,das Holz auf einen Wassergehalt von unter 20 % zu trocknen.
Der Wassergehalt hat direkten Einfluss auf den Heizwert des Holzes. Bei steigendem Wassergehalt sinkt der Heizwert, da Energie für die Verdampfung von Wasser benötigt wird und nicht mehr zur Wärmeerzeugung genutzt werden kann. Zwischen Wassergehalt und Heizwert besteht ein linearer Zusammenhang. Des Weiteren sinkt bei steigendem Wassergehalt die Temperatur der Flamme, was zu Feinstaubbildung und unvollständiger Verbrennung von Holzgas führt. Durch eine optimale Lagerung von Scheitholz kann ein niedriger Wassergehalt gewährleistet werden.
Scheitholz richtig lagern
Entgegen der häufigen Annahme, dass Holz mindestens zwei Jahre gelagert werden muss, zeigen Studien der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, dass bei optimaler Aufbereitung und Lagerung schon nach einer Lagerdauer von neun Monaten und mindestens einer Sommerperiode eine Holzfeuchte von 15 % erreicht werden kann. Empfehlenswert ist es daher, das Holz sofort zu spalten und auf die optimale Länge zu sägen. Dadurch wird die Oberfläche erheblich vergrößert und so der Trocknungsprozess beschleunigt. Das so vorbereitete Holz sollte dann an einer windexponierten Stelle mit einer größtmöglichen Sonneneinstrahlung aufgeschichtet werden. Holzstapel mit einem Abstand von mindestens 10 cm zu Wänden sind ideal, da so eine optimale Trocknung stattfinden kann. Das Holz sollte nicht mit direkt aufliegenden Planen abgedeckt werden. Durch solch eine schnelle Trocknung wird auch die Gefahr von Pilzbefall reduziert, der den Heizwert minimiert und gesundheitliche Auswirkungen haben kann.
Holzpellets
Holzpellets sind ein Brennstoff mit standardisierten Eigenschaften und niedrigem Wassergehalt. Deshalb liegt der Heizwert
über dem von Scheitholz. Durch ihre gleichbleibende Form und Qualität eigenen sich Pellets gut zum Betreiben automatisch beschickter Kessel und Öfen. Der Vorteil solcher Hightech-Geräte ist die automatische Dosierung von Verbrennungsluft und Brennstoff. So kann die in den Pellets enthaltene Energie optimal genutzt werden und eine saubere Verbrennung mit geringen Feinstaubemissionen ist garantiert.
„ENplus-Siegel“
Das Siegel „ENplus“ für den Brennstoff Holzpellets basiert auf der EU-Norm 14 961-2. Das „ENplus-Logo“ garantiert dem Verbraucher eine hohe Qualität des Brennstoffs, die sogar noch über den von der EU-Norm geforderten Standards liegt.
Wichtig ist die Zertifizierung, weil nur hochwertige Holzpellets einen komfortablen und wartungsarmen Heizbetrieb ermöglichen. So wird etwa durch die verpflichtende Prüfung der Ascheerweichungstemperatur sichergestellt, dass es zu keiner Verschlackung im Kessel kommt und somit der Heizbetrieb technisch einwandfrei ablaufen kann. Weil beim „ENplus-Siegel“ erstmals der Pellethandel strengen Anforderungen an Logistik, Lagerung und Lieferung genügen muss, ist größtmögliche Qualitätssicherheit und Transparenz vom Produzenten über den Handel bis zum Endverbraucher gewährleistet.
Premiumpellets der Klasse „ENplus A1“ verfügen über einen niedrigen Aschegehalt und sind für kleine bis mittlere Feuerungsanlagen geeignet – eine Lösung für Ein- und Mehrfamilienhäusern.
Pellets richtig lagern
Eine unsachgemäße Lagerung von Holzpellets kann zu einem erhöhten Feinstaubanteil führen, was eine häufige Ursache für Probleme im Anlagenbetrieb ist. Deshalb müssen Pelletlager auf die Anforderungen des Rohstoffes optimiert sein. Fertiglager sind dafür in den unterschiedlichsten Ausführungen erhältlich . Falls esdoch ein individuelles Lager sein soll, gibt die Broschüre „Empfehlungen zur Lagerung von Holzpellets“ Tipps zur Lagerraumgestaltung. Die Broschüre kann kostenlos unter http://www.depi.de/depi-veroeffentlichungen.php heruntergeladen werden.