Möbelmontage für SHK-Profis

Praxiswissen per Seminar

Für Bäder aus einer Hand muss der SHK-Handwerker sich auch mit dem Thema Badmöbel auseinandersetzen. Wenn die Arbeiten selbst durchgeführt werden sollen, helfen durchdachte Lösungen und hochwertige Möbel bei der Realisierung eines Traumbads.   

Duravit-Badmöbel werden fertig vormontiert und optimal eingestellt geliefert. Perfekte Wand- und Befestigungsbedingungen vorausgesetzt, wird so die Möbelmontage auch für Sanitär-Handwerker kein Hexenwerk. Die Ärmel sind hochgekrempelt. Der gut sortierte Werkzeugkasten steht bereit. Unterbau und Schubladen warten nur darauf, befestigt zu werden. Mit prüfendem Blick greift der Sanitärfachmann Karsten Jähnke erstmal zum Schraubendreher. „Den braucht ihr noch nicht!“, meint der Duravit-Trainer Andreas Kader. Zu zweit heben die Kollegen den Waschtischunterbau vom Boden und hängen ihn in die bereits angebrachte Aufhängungschiene. Schnell sind die Schubladen eingeklickt. Fertig! „Wenn man die richtigen Handgriffe kennt, dann ist das ja einfach“, freuen sich die Mitarbeiter von Jähnke. Badmöbel von Duravit sind, gewusst wie, für den Sanitärfachmann schnell und einfach zu montieren, aber am Ende sorgen die kleinen Kniffe für das optimale Ergebnis.

Genau die sollen die Teilnehmer im Duravit-Seminar „Technik Badmöbel“ lernen. Die Veranstaltung wendet sich an Mitarbeiter aus der Sanitärbranche, die hier alles rund um Materialien, Qualitätsmerkmale und die Montage von Duravit-Badmöbeln erfahren. „Uns geht es darum, relevante Tricks beim Aufhängen und Justieren zu vermitteln. Die Teilnehmer können im Technology Center in Meißen verschiedene Installationstechniken aktiv ausprobieren. Damit gewinnen sie an Sicherheit für Beratungsgespräche und den Aufbau vor Ort“, erklärt Andreas Kader. Neben der richtigen Montage ist Materialkunde aber ebenso wichtig für den Badmöbelverkauf. „Mithilfe von Schnittmodellen zum Anfassen werden zunächst die Unterschiede der verwendeten Materialien erläutert“, so Kader.

Materialkunde für Profis

Wabenplatte, Schichtholz oder Spanplatte? Dekor, Lack oder Echtholz? Im Duravit-eigenen Möbelwerk in Schenkenzell werden hauptsächlich Hölzer aus Europa und Nordamerika verarbeitet, die alle PEFC (www.pefc.de) zertifiziert sind – sprich aus nachhaltig bewirtschafteten Wälder stammen. Neben Spanplatten als Basismaterial für die verschiedenen Möbelserien, kommen MDF-Platten sowie Schichtholzplatten zum Einsatz, die unter Druck verformbar sind. Diese sind z.B. für die Herstellung der „Starck 1 Tonne“ entscheidend. Um Gewicht beim Möbel zu reduzieren, werden einigeDesigns mit breiten, massiven Außenfronten aus Wabenplatten gefertigt. Als wichtiger Baustein stehen diese für eine ressourcenschonende, zukunftsorientierte Möbelfertigung.

Alle verwendeten Basismaterialien für Korpus und Schubkastensysteme weisen eine hohe Dichte auf – dadurch sind Stabilität und Wasserresistenz gewährleistet. Zusätzlich verwendet Duravit Schichtstoffe für Möbelfronten, auch Overlays genannt, die dafür sorgen, dass das Möbel vollständig gegen Feuchtigkeit geschützt ist. Alle Fronten sind beidseitig mit einem Overlay beschichtet und 16 mm stark. Zur Auswahl stehen verschiedene Dekore in Holzoptik; oder verschiedene Lacke, die in der eigenen Lackiererei mindestens zwei- bis dreimal aufgetragen werden.

Besonders hochwertig sind Echtholzfurniere mit einer Stärke von 0,5 bis 0,8 mm. Diese werden so auf die Trägerplatte aufgelegt, dass eine durchgehende Maserung entsteht. Aufgrund des Melaminoverlays als letzte Schutzschicht sind alle Oberflächen besonders hart und kratzfest. Insgesamt stehen mehr als 30 verschiedene Oberflächen zur Auswahl.

Einfache Montage

Mit diesem Hintergrund-Know-how wagen sich die Teilnehmer in die Technikwerkstatt. Zwei Waschtisch-Unterbauschränke, Modell „L-Cube“ und Modell „Happy D.2“, warten auf korrektes Anbringen. Duravit-Badmöbel, von Unterbau bis Hochschrank, werden komplett montiert und optimal aufeinander eingestellt geliefert. „Damit sparen wir uns ja schon mal den ersten Arbeitsschritt“, kommentiert Thorsten Schmitt vom Installateurbetrieb Hoppe. Zunächst nehmen die Teilnehmer die mitgelieferte Schiene zur Aufhängung unter die Lupe: Die simpel designte, aber durchdachte Metallschiene ist nach korrektem Ausmaß schnell angebracht. „Mit 65 kg Tragfähigkeit pro Aufhängung halten die Möbel echt was aus“, verrät Andreas Kader. Das Einhängen der beiden Modelle funktioniert aufgrund ausdrehbarer Haken einwandfrei, die Schrauben werden kurz nachgezogen und die zusätzliche Winkelsicherung angebracht. „Aufgehängt ist das Möbel schnell, und das Justieren sorgt für den perfekten Schliff“, sind sich die Teilnehmer einig. Bei der Aufhängung der Unterbauten gibt es die Möglichkeit, das Möbel dreidimensional zu justieren. Die beiden integrierten Schrauben können ganz einfach mit einem Schraubendreher verstellt werden – damit wird die Anpassung plan zum Waschtisch oder auch ausgleichend zu unebenen Wänden. Die unten liegende Schraube dient der Höhen-, die frontale Schraube der Tiefeneinstellung. Zum Nachlesen finden sich diese Details auch in der mitgelieferten Montageanleitung.

Feintuning vor Ort

Um das richtige Feintuning geht es erst recht beim Installieren der Schubladen. Wer die diversen Aufhängungsmöglichkeiten kennt, kann mit ein paar wenigen Handgriffen Schubladen, die aufgrund der Beschaffenheit vor Ort nicht sauber laufen, einfach und schnell korrigieren. Die neue Tip-On-Technik inklusive Selbsteinzug von „L-Cube“ erkennt man an den Schienen, die zur Montage angetippt werden, um auszufahren. Bevor die Schubladen eingeklickt werden, wird ein Synchronisationselement aus Karbonfaser zwischen die Schienen auf beiden Ebenen angebracht. Diese Zahnradstange ermöglicht den automatischen Ein- und Auszug – egal an welcher Stelle die Schublade angetippt wird. Beide Schubladenelemente werden in die Auszugsschienen eingeklickt. An der innen liegenden Front kann deren Position individuell in der Höhe (obere Schraube) und Tiefe (untere Schraube) angepasst werden – so entsteht die optimale Schattenfuge zwischen Möbel und Keramik. Bei „Happy D.2“ wird an den unterseitig verlaufenden Schienen mithilfe von Positionsrädchen die richtige Höhe, Tiefe und Neigung der Schubladen eingestellt. Solche Details, die auf den ersten Blick nicht sichtbar, aber in der Montageanleitung detailliert beschrieben sind, sorgen für einen hohen Bedienkomfort.

Bei den Hoch- und Halbhochschränken, die alle mit eingenuteten und fest verschraubten Rückwänden geliefert werden, ist die Aufhängung in diese eingelassen. Außerdem bieten die praktischen Clipp-Scharniere für die Schranktüren vertikale Justiermöglichkeiten ebenso wie für die Tiefe. Durch Druck werden diese eingehakt und wieder gelöst. Sehr einfach ist die beidseitige Aufhängung bei Spiegelelementen – es bedarf ausschließlich zwei Schrauben mit Dübel, die höhenverstellbare Aufhängung ist in die Spiegelrückwand integriert.

Fazit

Nachdem alle Teilnehmer die diversen Techniken ausprobiert haben, sind sie sichtlich zufrieden, die kleinen Kniffe nun zu kennen. „Am Anfang haben wir gekämpft, als es ums Feinjustieren ging, aber wenn man ein Gefühl dafür entwickelt hat und die richtigen Tipps und Kniffe kennt, ist es echt keine große Herausforderung“, ziehen die Mitarbeiter von Jähnke und Hopp ihr Fazit. Original-Design und erstklassiges Material treffen hier eben auf hochwertige und optimal eingestellte Technik.

Seminarprogramm

Das Seminar „Technik Badmöbel“ kann ganzjährig im Technology Center Meißen besucht werden. Termine finden Sie unter: www.pro.duravit.de

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