Badmöbel – Entwicklungen und aktuelle Trends

Luftig und locker, mit cleverem Stauraum ausgestattet und einer großen Auswahl an Formen, Farben und Designs: Wenn es um das Thema Badmöbel geht, steht mehr denn je die individuelle Gestaltung im Vordergrund. Zu den aktuellen Trends gehören vor allem Pastelltöne, farbige Armaturen und die Möglichkeit, alles nach eigenem Gusto frei zu kombinieren. Die Designbadausstellungen von Hersteller Reisser sollen Endkunden und Fachhandwerkern gleichermaßen Inspiration bieten.

Ob Salbeigrün, Pfirsichfarben oder Sandtöne in Kombination mit Natursteinoberflächen: Pastelltöne sind auch in Zukunft noch angesagt.
Quelle: Reisser

Ob Salbeigrün, Pfirsichfarben oder Sandtöne in Kombination mit Natursteinoberflächen: Pastelltöne sind auch in Zukunft noch angesagt.
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Runde Formen mit bauchigen Waschbecken, an der Seite schlanke Ablagen, zugebaute Komplettsysteme mit viel Stauraum, Farben, die an Buche und Ahorn erinnerten – so sahen die Badmöbel noch vor drei Jahrzehnten aus. „In den Badezimmern war alles sehr kompakt, die Möbel in der Regel an einem Stück gebaut, ganz ähnlich wie damals auch die Einbauküchen aussahen“, erklärt Carolin Heß, Vertriebsmanagerin der Ausstellungen Nord bei Reisser und seit 25 Jahren Expertin, wenn es um das Thema Badgestaltung geht.

Seitdem ist viel passiert, sowohl in der Formensprache und dem Design als auch in der Farbgebung und in Sachen Materialien. Wo früher noch die Badmöbel in einem ganzen Block eingebaut wurden, stehen heute eher Einzelstücke im Vordergrund – auch an der Wand hängend. Beim Material hat sich vieles getan, eine große Bandbreite eröffnet – beispielsweise sind momentan grafische Fronten und Rillenstrukturen immer häufiger zu sehen. „Die Verwendung von Echthölzern und Naturmaterialien ist aktuell sehr im Trend. Diese sind feuchtigkeitsresistent und speziell für die Ansprüche im Badezimmer hergestellt, brauchen dennoch eine bewusstere Pflege. Ob sich für einen Nutzer daher eher ein widerstandsfähiger Stein oder Keramik als Ablage oder andere Oberflächen besser eignen, finden wir im Gespräch heraus“, sagt Heß. Viele Materialtrends kommen auch aus dem Küchenbau, beispielsweise Antifingerprint Fronten und praktische Auszüge, wo früher eher Türen zu finden waren. Was Vorlieben – nicht nur in Hinblick auf Optik, sondern auch in Bezug auf Reinigung und Pflege – anbelangt, werden die Gepflogenheiten der Käufer bei der Beratung besprochen und bei der Planung berücksichtigt.

„Die Denkweise der Menschen hat sich stark verändert, sie wollen wissen, wo das Badmöbel herkommt, ob das Holz aus nachhaltigem Anbau stammt, welche Vor- und Nachteile verschiedene Oberflächen haben“, unterstreicht Heß. Das Thema Nachhaltigkeit hat inzwischen einen hohen Stellenwert.

Individuell kombinierbar

„In den 1990er-Jahren begann die Auswahl deutlich größer zu werden, seit den 2000er-Jahren haben Kunden so viele Möglichkeiten und es werden immer mehr“,        weiß Heß. Historisch betrachtet gab es früher nicht so viele Varianten beim Möbel und beim Waschbecken, erste Abwechslung zeigte sich beim Werkstoff, neben Keramik wurde dann auch mal Mineralguss oder Corian angeboten. „Der Kunde mit seiner Persönlichkeit ist das Wichtigste, daher ist die Vielfältigkeit auch bei den Badmöbeln das A und O. Zwar kann man sich noch immer für die Produkte durchgängig aus einer Serie als Set-Anlage entscheiden, doch der Trend geht mehr denn je hin zur Modulbauweise.“ Grafische Fronten und Rillenstrukturen sind momentan immer häufiger zu sehen. Die Verwendung von Echthölzern und Naturmaterialien ist aktuell im Trend.
Quelle: Reisser

Grafische Fronten und Rillenstrukturen sind momentan immer häufiger zu sehen. Die Verwendung von Echthölzern und Naturmaterialien ist aktuell im Trend.
Quelle: Reisser

Bei Reisser schlägt sich das in den so genannten Systemmöbeln nieder: Die große Auswahl an Sanitäreinrichtungen lässt sich mit unterschiedlichen Fronten, Oberflächen, Materialien, Strukturen und Farben kombinieren – in unterschiedlichen Größen und Formen und Looks.

Ob Einbau- oder Aufsatzwaschbecken in allen möglichen Formen und Größen: der dazugehörige Unterschrank darf einiges können. Clevere Möglichkeiten zum Verstauen sind gefragt, erst recht beim Kleinstinterieur sind gute Lösungen für Kosmetik und Utensilien gefragt. Auf optimale Schubladeneinteilung und Schütten, Details wie eingebaute Steckdosenleisten, ein Magnet für das Nagelnecessaire und die Halterung für den Föhn wird Wert gelegt. Zu den Neuheiten gehören auch USB-Ladestation für das Smartphone inklusive Lautsprecher im Spiegelschrank. Dauerthema ist und bleibt der Spiegelschrank und mit ihm die Beleuchtung. Heß erläutert: „Das passende Licht ist nicht nur beim Schminken relevant, sondern auch beim Rasieren. Lichtspiegel sind ein sehr wichtiges Element in der Möbelanlage, die Beleuchtung ohnehin trägt wesentlich zum Wohlfühlambiente bei.“

Trendig – in allen Preiskategorien

Ob Vintage oder Minimal, ob Industrial oder Modern, ob Rustikal, Klassisch oder Natural: Ästhetik wird mit Effizienz und Nachhaltigkeit verbunden. Dabei spielt die Funktionalität eine immer wichtigere Rolle: Während eine lange Zeit die Badmöbel mit Tipp-On-System „in“ waren, nehmen die Kunden inzwischen davon eher Abstand. Carolin Heß weiß, warum: „Die Oberfläche ist einerseits reinigungsintensiver und andererseits empfindet es mancher als störend, wenn man vor seinem Badmöbel steht und es sich automatisch öffnet.“ Der Trend geht daher zu eingefassten oder eingefrästen Griffmulden. Einige Zeit sah man nur lange Stangengriffe, heute sind allerlei geometrische Formen – beispielsweise Krummgriffe – gefragt. Genau wie die Griffe variieren auch die Farben und Ausführungen der Armaturen. Heß: „Lange gab es nur Chrom, heute haben wir matte Farben (schwarz, weiß) und auch Gold, Bronze und Kupfer im Angebot – das gilt auch für die Applikationen auf den Badmöbeln.“ Wo früher noch die Badmöbel in einem ganzen Block eingebaut wurden, stehen heute eher Einzelstücke im Vordergrund – auch an der Wand hängend.
Quelle: Reisser

Wo früher noch die Badmöbel in einem ganzen Block eingebaut wurden, stehen heute eher Einzelstücke im Vordergrund – auch an der Wand hängend.
Quelle: Reisser

Die Menschen haben großen Gefallen gefunden an Holzstrukturen und Werkstoffen, die natürlich wirken. Doch bei allem, was gefällt, ist auch das Preis-Leistungsverhältnis relevant. „Heutzutage kann man schicke, trendige Badmöbel in allen Preiskategorien bekommen. Eine HPL-Oberfläche sieht aus wie Stein, hat aber einen anderen Preis. Beim Thema Holz können wir auch gut variieren“, betont Heß. Auch in günstigen Segmenten gibt es Trendmöbel, beispielsweise Set-Anlagen in Naturfarben. Melamin- oder thermolaminierte Fronten genau wie Kunstharzoberflächen sind zwar preislich attraktiv, gleichzeitig keinesfalls minderwertiger in der Qualität.

Auf der Möbelmesse Salone del Mobile in Mailand werden jedes Jahr die Trends für die Zukunft gesetzt, auch die Produktmanager von Reisser sind dann vor Ort und immer auf der Suche nach den aktuellen Einrichtungsdesigns. Momentan angesagt sind farbige Badmöbel, genauer gesagt: Pastelltöne. Ob Salbeigrün, Pfirsichfarben oder Sandtöne in Kombination mit Natursteinoberflächen: in diese Richtung wird sich das Portfolio auch in Zukunft weiterentwickeln und noch mehr Optionen zur Verfügung stellen. Heß: „Die große Vielfalt bekommt noch mehr Varianzen, so dass keine Kundenwünsche offenbleiben. Es gibt kein richtig oder falsch – erlaubt ist, was gefällt. Der Stilmix soll zu den eigenen Bedürfnissen passen und zu der persönlichen Preisregion.“

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