Modernes Online-Marketing (Teil1/2)

Digitaler Werkzeugkoffer Kundenansprache im Internet

In einer zweiteiligen Serie widmet sich der SHK Profi dem Thema modernes Online-Marketing für die SHK-Branche.

Das SHK-Handwerk ist eine Branche mit Tradition. Allzu oft steht solche Tradition jedoch der Innovation im Weg. Das mag mancherorts für das Marketing von Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnikern gelten. Gedruckte Telefon- und Branchenbücher, Printanzeigen, Mund zu Mund-Propaganda – das ist das traditionelle Marketinginstrumentarium, mit dem kleinere SHK-Betriebe in Dorf, Stadt und Region um Kunden werben. Dort, wo sich nahezu alle Menschen im Jahre 2014 und in Zukunft tummeln, dort sind viele SHK-Handwerksbetriebe gar nicht präsent: im Internet. Laut einer Studie von ARD und ZDF ist das Internet längst von einem neuen bzw. jungen Medium zu einem etablierten für nahezu alle Altersgruppen geworden. Will sagen: Alle Branchen, auch die SHK-Branche, treffen ihre Kunden im Netz, alle Kunden suchen nach Angeboten im Netz. Auf der Suche nach dem Heizungsnotdienst am Wochenende oder dem Fachbetrieb für die Badmodernisierung geht der erste Griff immer mehr zu Tablet, PC oder Smartphone. Man googelt, was man früher auf Papier nachgeschlagen oder angeboten bekommen hat. Für kleine und mittlere SHK-Handwerksbetriebe gilt es die digitalen Medien zu erschließen – die Kunden sind schon lange dort.

Die Kunstgriffe im digitalen Marketing

Wer sich im Wettbewerb behaupten will, muss seine Kunden im Internet sozial (So), lokal (Lo) und mobil (Mo) erreichen. Der Startpunkt Richtung SoLoMo, dem digitalen Königsweg fürs Handwerk, ist ein Brancheneintrag bei „Google Places“. Das ist der kostenlose Branchenbucheintrag des Suchmaschinengiganten Google, der unter allen Suchanfragen im Netz einen 96 %-igen Marktanteil hat: Der Nutzer findet hier bestenfalls alle relevanten Kontaktdaten, Fotos, Öffnungszeiten und den Link zur eigenen Website. Achtung: Viele Brancheneinträge generiert Google selbstständig und automatisch. Wollen Sie also aktiv einen Unternehmenseintrag bei „Google Places“ anlegen, so prüfen Sie unbedingt zunächst, ob nicht bereits ein Eintrag für Ihr Geschäft existiert. Wenn nein, legen Sie einen Neuen an. Wenn ja, „greifen“ Sie sich den vorhandenen Eintrag und komplettieren Sie ihn. So oder so will Google sichergehen, dass Sie zur Verwaltung dieses Unternehmens auf Google berechtigt sind. Darum überprüft Google telefonisch oder postalisch, ob Sie wirklich Besitzer oder befugter Mitarbeiter des Unternehmens sind.

Die soziale Komponente im digitalen Wettbewerb

Einen spürbaren Mehrwert zur eigenen Website bietet das Google Places-Profil durch seine „Social Media-Komponente“, denn hier können Kunden Erfahrungsberichte bzw. Empfehlungen abgeben und der Unternehmer kann in einen lebendigen Kundendialog treten. Aktuelle Studien belegen, dass die Empfehlungen im Internet heute einen ähnlich hohen Einfluss auf Entscheidungen haben wie persönliche Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis. Es ist die digitale Mund-Propaganda. Die Places-Profile können zudem mit dem eigenen Firmenlogo und attraktiven Fotos ausgestattet werden und haben damit, wenn gewissenhaft angelegt, zusätzlich zur eigenen Website weitere wirksame Marketingeffekte.

Soziale Netzwerke und die Unternehmenspräsenz auf Bewertungsplattformen gehören unbedingt in den Werkzeugkoffer der sozialen Komponente. Mit einer firmeneigenen Präsenz auf Facebook und Google+ sowie Unternehmensprofilen auf Bewertungsportalen wie „Yelp“, „KennstDuEinen“ oder „pointoo“ steigern Sie die Sichtbarkeit, Bekanntheit und Kundennähe Ihres Unternehmens. Zeigen Sie sich offen gegenüber Anregungen und beantworten Sie Fragen möglichst zügig. Das kommt bei potentiellen Kunden gut an und fördert das Image. Vor dem Kauf oder Besuch im Geschäft recherchieren viele Interessenten erst einmal im Netz und lesen sich Erfahrungsberichte anderer Kunden durch. Bewertungen sind verkaufsentscheidend und verkaufsfördernd. Darüber hinaus wirken sie sich positiv auf die Platzierung Ihres Betriebs bei der Suchmaschine aus. Wichtig ist, dass Sie Ihre Profile auf einschlägigen Bewertungsportalen pflegen und aktualisieren. Animieren Sie zufriedene Kunden zu einem Erfahrungsbericht.

Viele Handwerksbetriebe fürchten sich vor negativen Bewertungen – meist völlig unbegründet. Selbst der eine oder andere negative Beitrag stellt kein ernstes Problem dar, wenn mit ihm offen umgegangen wird – schließlich bietet er die Möglichkeit, Kritik anzunehmen und darauf einzugehen. Das haben viele Handwerksbetriebe erkannt: Dieser offene Kundendialog im Internet ist immer ein Gewinn.

Für eine optimale Vernetzung und kurze Wege zwischen der Firmen-Homepage und Google+-Profil bietet es sich an, den Google+-Icon auf die Website zu integrieren. Er dient als Wegweiser zum Firmenprofil, wo die Kunden gleich eine Bewertung abgeben können.

Mit lokalem Bezug online Punkten

Jede fünfte Suchanfrage beim Marktführer Google hat einen lokalen Bezug – etwa „Sanitärnotdienst Bochum“. Auf mobilen Endgeräten ist es gar jede dritte Suchanfrage. Nur der Sanitärtechniker, den die Suchenden dann bei Google lokal finden, kann im Wettbewerb die Nase vorn behalten. Das ist sie – die zweite Komponente des Königswegs: das Lokale. Es ist ganz einfach: Wer bei Google lokal nicht gefunden wird, existiert quasi nicht. Also muss der Fachbetrieb für Sanitär-Heizung-Klima mit Sinn für die Basismaßnahmen des Online-Marketings den kostenlosen Google-Places-Brancheneintrag buchen. Der sorgt dafür, dass die lokale Google-Suche Ihr Geschäft „ausspuckt“ – mit rotem Pin auf der Google-Maps-Karte, die den Interessenten den exakten Standort Ihres Geschäfts zeigt. Interessenten, die auf „Routenplaner“ klicken, kriegen gleich frei Haus die Anfahrtsskizze angezeigt.

Vorschau

Lesen Sie in der nächsten Folge, wie Sie auch bei den Nutzern der weitverbreiteten mobilen Endgeräte wie Smartphone und Tablet punkten. Laut ARD/ZDF-Onlinestudie 2013 sind gut 77 % der Deutschen online, etwa 50 % nutzen das Internet von unterwegs. Hier liegt die dritte Komponente des Königswegs SoLoMo: die mobile optimierte Website. Noch „sichtbarer“ im Web wird Ihr Unternehmen mit Google AdWords, den zielgruppenspezifischen Werbeanzeigen bei Google.

Basis Local SEO (Suchmaschinenoptimierung) in 5 Schritten

1. Google+ Local (Places) Firmeneintrag vornehmen

- Zuweisung der richtigen Kategorien

- Verifizierung des Firmeneintrags

2. Konsistenz und Aktualität der Firmeneinträge über alle Portale hinweg schaffen (gleiche Schreibweisen von Straße, Name des Betriebs, Inhabername etc.)

- Daten im Web und auf eigener Firmenwebsite müssen identisch sein

3. Allgemeine Einträge in Branchenportalen (z.B. Das Örtliche) vornehmen, auch in (branchenspezifischen) Bewertungsportalen (z.B. Yelp, Kennst
DuEinen, Bestes Handwerk)

4. Von Kunden Bewertungen direkt auf Google+ Local und anderen Portalen erbitten

5. Firmenwebsite optimieren

- Branche/Dienstleistung im Domainnamen platzieren 

      (www.baederundheizung-koch.de)

- Stadt/Region im Seitentitel und der Überschrift platzieren (Heizung und   

      Sanitär Koch in Sprockhövel bei Bochum)

Über Euroweb
Das Full-Service-Konzept der Internetagentur Euroweb
(www.euroweb.de) umfasst Webdesign, Unternehmensvideos, Online-Marketing und weitere Internetservices speziell für kleine und mittelständische Unternehmen aller Branchen. Seit der Gründung im Jahr 2001 wurde ein flächendeckendes Servicenetz in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit über 30 Standorten und rund 600 Mitarbeitern aufgebaut. Die Euroweb Internet GmbH engagiert sich gesellschaftlich durch die eigens gegründete Euroweb Stiftung und die Euroweb Sportförderung.
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