KRITIS und Legionellen

Das SHK-Handwerk in Zeiten von Corona

Die Corona-Pandemie hat natürlich auch Auswirkungen auf das SHK-Handwerk. Und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SHK-Fachbetriebe zählen zu den „Helden des Alltags“, die den Laden am Laufen halten – nun auch ganz offiziell. 

Diese Zeilen schreibe ich gerade aus dem Home-Office. Die Corona-Pandemie hat auch mich und meinen Arbeitsplatz aus dem Verlagsbüro in das heimische Wohnzimmer verfrachtet. Und selten habe ich mich so schwer damit getan, ein Startwort für den SHK Profi zu schreiben. Was soll man über Wärmepumpen, über den hydraulischen Abgleich oder über Brennstoffzellen schreiben, wenn doch das Thema Corona so übermächtig und bedeutsam ist? Man kann auch kein Messegeschehen kommentieren oder von Tagungen berichten, wenn es seit Wochen keine Veranstaltungen gegeben hat und dies auch noch auf absehbare Zeit so bleiben wird. Selbst das überaus wichtige Thema Klimaschutz verkümmert (leider) zur Randnotiz und man muss sich fast entschuldigen, wenn man es trotzdem anschneidet.
Also doch Corona als Thema, wobei ich zwei Aspekte aufgreifen möchte, die konkret mit dem SHK-Handwerk zu tun haben.

Einer der wichtigsten Punkte in diesem Zusammenhang ist KRITIS. Kritische Infrastrukturen (KRITIS) sind Organi­sationen oder Einrichtungen mit wichtiger Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen. Bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung würden nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe, erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere ernsthafte Folgen eintreten. Die erfreuliche Nachricht lautet nun: Die SHK-Branche zählt zur „Kritischen Infrastruktur“. In einem Schreiben des Bundes-Innenministeriums an den ZVSHK (hier hat der ZVSHK übrigens wirklich gute Lobbyarbeit für die Branche geleistet) heißt es: „Grundsätzlich zählen die SHK-Betriebe zu diesen ­systemrelevanten Einrichtungen, da nach hiesigem Verständnis auch sämtliche benötigten Dienstleistungen hierzu zählen, die zur Aufrechterhaltung der jeweiligen kritischen Dienstleistung (wie z. B. Wasser- und Energieversorgung) notwendig sind.“ Und welchen Vorteil bringt es mit sich, wenn man zur KRITIS gehört? Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im SHK-Handwerk profitieren nun z. B. auch von den Sonderregeln für die Kinderbetreuung in Kitas und Schulen oder sie haben – was hoffentlich in Deutschland nicht eintreten wird – für den Fall von Ausgangssperren gute Argumente, dass sie ihrer Arbeit weiter nachgehen dürfen.

Ein anderer wichtiger Aspekt hat nur indirekt etwas mit dem Thema Corona zu tun. Es geht auch nicht um Viren, sondern um Bakterien: die Legionellen. Gemein haben das Coronavirus und Legionellen allerdings, dass sie beide die Lunge schädigen und zum Tode führen können. Das öffentliche Leben wird in diesen Tagen ja in vielen Bereichen langsam wieder hochgefahren. Schulen und Geschäfte öffnen ihre Pforten; Sportstät­ten werden noch länger darauf ­warten müssen, aber der Zeitpunkt ihrer Wiedereröffnung wird auch kommen. In vielen Gebäuden wurden dabei Wasserleitungen z.T. über Wochen nicht benutzt, so dass sich in dem stagnierenden Wasser Legionellen vermehren konnten. Anders als in Schulen und Sportstätten mit Ferienerfahrung hatten viele Betreiber noch nie eine derartige Zwangspause für ihre Liegenschaften zu verkraften und sind sich daher der Legionellenproblematik gar nicht bewusst.

Informieren Sie daher alle Ihre Kunden über diese Thematik und punkten Sie bei ihnen mit wichtiger Aufklärungsarbeit im Bereich Gesundheit, für den gerade alle besonders sensibilisiert sind.

Und bleiben Sie gesund!

Ihr SHK Profi-Chefredakteur

Christoph Brauneis

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