Wärme für die Zeche

Heizen mit Wärmestrahler

An den Bergbau in Schacht Hugo 2 in Gelsenkirchen-Buer erinnert heute noch der Förderturm und das quaderförmige Gebäude, in dem die Fördermaschine untergebracht ist. Die große Halle dient als Ort für eine Vielzahl von Veranstaltungen. Dabei sorgen vier Wärmestrahler für die nötige Wärme.

„Die Kritiker von einst zeigen heute Anerkennung“, sagt Klaus Herzmanatus. Der ehemalige Betriebsratsvorsitzende ist heute Geschäftsführer und „Motor“ des Trägervereins Hugo Schacht 2 e. V. Gemeinsam mit Bernd Goldau, ehemals Elektriker des Bergwerks, steht er vor dem Eingang zum Gebäude. Sie sind zwei von insgesamt 50 Freiwilligen, die mehr als 20 000 ehrenamtliche Arbeitsstunden in dessen Restaurierung und Sanierung investiert haben. Ihrer Initiative ist es zu verdanken, dass die riesige Halle mit der Fördermaschine im Inneren als Ort für Veranstaltungen genutzt wird. Seit rund zwei Jahren finden diese dank eines optimal zugeschnittenen Heizsystems auch im Winter bei angenehmen Temperaturen statt: Mit Flüssiggas betriebene Wärmestrahler stellen „auf den Punkt“ genau die gewünschte Wärme sicher.

„Die Idee für die Heizungsanlage kam von der Bochumer Firma Sanitär- und Heizungsbau Peters, die bereits mehrfach mit unserem Unternehmen zusammen gearbeitet hatte“, erinnert sich Progas-Fachberater Alfried Fessel, als technischer Spezialist und Ansprechpartner vor Ort für die Planung und Errichtung verantwortlich. Im Winter hatte der Inhaber des Handwerksbetriebes in der Halle einen Geburtstag gefeiert. Ohne die entsprechende Beheizung war es damals sehr kalt. „Dem wollten wir abhelfen“, betont der gebürtige Gelsenkirchener Klaus Herzmanatus. Die Wahl fiel auf vier so genannte Hellstrahler, die Infrarotstrahlung nach unten ableiten und so die gezielte Erwärmung der Empore ermöglichen.

Ohne direkten Anschluss an das öffentliche Versorgungsnetz mit Erdgas bot Flüssiggas als Energiequelle die beste Lösung. Im Vergleich zum elektrischen Strom ermöglicht das leistungsstarke Propangas eine wesentlich schnellere Erwärmung der Strahler. Der Brennstoff verbrennt zudem absolut sauber und ist leicht zu transportieren.

„Im ersten Schritt stellten wir einen Behälter mit einem Fassungsvermögen von 4850 l in einer fensterlosen Gebäudenische auf“, erklärt Alfried Fessel. Das Volumen entspricht dem ungefähren Jahresverbrauch des Trägervereins. Aufgrund der Länge der Rohrleitung plante er eine zweistufige Regelung: am Behälter einen Regler mit einem Ausgangsdruck von 0,7 bar, vor der Verteilleitung zu den einzelnen Gasstrahlern einen für den Innenbereich zugelassenen Niederdruckregler. Kurzfristig übernahmen die Mitarbeiter der Heizungsbaufirma Peters die Montage der Strahler und der Gasleitung – die nächste Veranstaltung sollte bereits im Warmen stattfinden. Zum Einsatz kommen seitdem Hellstrahler der Marke „GoGaS“ mit einer Wärmeleistung von jeweils 18 kW. Diese wurden rund 5 m über dem Boden der Empore an der Wand installiert.

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