Vision wird Wirklichkeit

Energieautarke Produktions- und Lagerhalle

In einem Pilotprojekt errichtet die auf Anlagenbau, Energie- und Gebäudetechnik (Heizung, Lüftung, Sanitär und Klimatechnik) spezialisierte Alois Müller GmbH gemeinsam mit Projektpartnern eine 2800 m2 große Produktions-, Lager- und Ausbildungshalle, die ausschließlich durch eine Photovoltaikanlage mit Energie versorgt wird. Diese Anlage kann dabei nicht nur ganzjährig die Heizung und Kühlung der Halle übernehmen, sondern liefert auch noch den Strom für den Betrieb der Produktionsmaschinen. Die Energiekosten und der CO2-Ausstoß sinken damit auf Null, außerhalb der Produktionszeiten wird die gewonnene Energie über ein 8000 m langes Rohrsystem in einen großen Pufferspeicher im Betonkern der Halle gespeichert oder ins allgemeine Stromnetz eingespeist und vergütet. Allein durch den Einsatz einer Wärmepumpe reduzieren sich die Energiekosten gegenüber einem herkömmlichen Heizsystem mit Erdgas oder Erdöl um 50 %. Und der Rest kann komplett regenerativ zur Verfügung gestellt werden.
Der Hallenneubau und der Betrieb der neuen Produktions- und Lagerhalle sind in ein Energiemanagementsystem und ein Stromnetzsystem, ein sogenanntes Smart Grid, integriert. Das Stromnetz überwacht laufend den Stromverbrauch der Maschinen und steuert die Einschaltzeiten so, dass Belastungsspitzen vermieden werden können. Außerdem werden die in der Halle eingesetzten elektrisch angetriebenen Maschinen und Fahrzeuge wie Arbeitsbühnen, Stapler oder Baumaschinen über das System aufgeladen.
An sonnigen Tagen produziert die Photovoltaikanlage ganzjährig überschüssige Energie. Diese wird zum Erwärmen von Wasser genutzt, das seine Wärme und somit Energie an den Betonkern abgibt. Hierbei erwärmt sich der Beton auf ca. 40 bis 50 °C. Wird für die Kühlung oder Erwärmung der Halle mehr Energie benötigt, als durch die Photovoltaikanlage produziert wird, gibt der Betonkern seine Energie an die Bodenplatte im Gebäude ab. Der benötigte Strom der Wärmepumpe, der kühles Grundwasser erwärmen müsste, entfällt, da dem System das erwärmte Wasser zur Verfügung gestellt wird. Somit kann jetzt auch bei reduzierter Solarenergie der gesamte Energiebedarf durch die Photovoltaikanlage gedeckt werden. Das Gebäude wird also das ganze Jahr durch Sonnenenergie versorgt – auch an den Tagen, an denen die Sonne nicht scheint.

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