Eine neue Wärme zeit bricht an
Vielfalt an LösungenNach einem langen und kaum mehr vorstellbar kalten Winter ist Wärme ein begehrteres Gut, als mancher bis vor kurzem dachte. Eine funktionierende Heizungsanlage ist viel wert, auch das durfte man erfahren, und so stellt sich die Frage bei vielen jahrzehntelang bewährten und damit aber auch technisch veralteten Anlagen, wie der Nachfolger aussehen könnte.
Umweltfreundlich muss sie sein, die neue Heizung des Kunden. Das ist das das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der Kölner Unternehmensberatung Korehnke Kommunikation mit dem Marktforschungsinstitut mindline energy. Erst danach spielen die Anschaffungskosten und die Möglichkeit, Fördermittel in Anspruch zu nehmen, eine Rolle. Außerdem gilt: Bei der Produkt- und Markenwahl nehmen vor allem die persönliche Empfehlung durch den Heizungsfachbetrieb und der Rat von Freunden und Bekannten einen hohen Stellenwert ein. Gleichzeitig vertrauen Kunden nicht mehr nur einer Empfehlung, sondern nutzen zur Informationsbeschaffung verschiedene Quellen. Verbraucherportale und Diskussionsforen im Internet haben dabei einen überraschend großen Einfluss auf die Kaufentscheidung. Um die wichtige Position bei der Empfehlung einer neuen Heizung zu festigen, lohnte es sich für den Heizungsbauer auch in diesem Jahr, die ISH zu besuchen.
Trends im Bereich Wärmeerzeugung
So waren einige wichtige Trends zu entdecken: Für die Wärmeerzeugung bietet sich immer stärker die Kombination von zwei (bivalent) oder drei (trivalent/multivalent) Wärmequellen an. Das können z. B. Sonne, Holz und ein konventioneller fossiler Brennstoff sein, oder man kombiniert eine Wärmepumpe mit einem klassischen Wärmeerzeuger. Ein Beispiel für eine trivalente Lösung ist die Hybrid-Wärmezentrale der MHG Heiztechnik GmbH (www.mhg.de), die aus einem Solar-Pufferspeicher, Wärmepumpe und einem Gasbrennwertgerät besteht. Die Solareinbindung kann dabei sowohl für die Trinkwarmwasserbereitung als auch zur Heizungsunterstützung erfolgen.
Die Auswahl ist beinahe unüberschaubar vielfältig, und so haben die Hersteller erkannt, dass Service und Beratung immer wichtigere Voraussetzungen im Vorfeld einer Produktentscheidung sind. Hersteller wie Ariston (vorher MTS Group) mit der Marke Elco, die Baxi Group mit der Marke Brötje, Bosch Thermotechnik, Vaillant oder Viessmann kündigtern auf der ISH daher verstärkt Hilfe bei der Beratung von Endkunden an.
An einer Mikro-KWK-Variante arbeiten Vaillant (www.vaillant.de) und Honda (www.honda.de). Der japanische Motorenspezialist und der Remscheider Heiztechnikhersteller wollen ein Gerät mit einer Leistung von 1 kWel und 2,8 kWth für den Einfamilienhausbereich auf den Markt bringen. Mit einer ersten Kleinserie von Brennstoffzellen-Heizgeräten geht Baxi Innotech (www.baxi-innotech.de) noch in diesem Jahr an den Start. Das Gerät unter den Namen „Gamma 1.0“ ist für den Einfamilienhausbereich gedacht. Über Kraft-Wärme-Kopplung können mit einem Gerät rund zwei Drittel des Warmwasser- und Heizbedarfs und fast drei Viertel des Stroms selbst erzeugt werden.
Die Hersteller moderner Festbrennstoff-Feuerstätten zeigten Kaminöfen mit Wasser führenden Bauteilen als Teil des Heizungssystems, Festbrennstoff-Kochherde mit Ceran-Kochfeldern und gebündelten Temperaturzonen sowie das anspruchsvolle Design mit hochwertiger Ofentechnik als Wohnobjekt. Die Lösungen kamen gut an, so das der HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. (www.hki-online.de), aus dessen Mitgliederkreis rund 40 Hersteller vertreten waren, sich sehr zufrieden zeigte.
Die Vielfalt der Lösungen auf der ISH zeigte deutlich als je zuvor auf, wie umfassend eine Beratung sein muss, um dem Kunden von heute die passende Lösung für seine Wohnimmobilie heraussuchen zu können, damit er Behaglichkeit genießen kann, ohne stets nur an die Kosten denken zu müssen: Die Lösungen sind da für die Wärmezeit von morgen.