Durchfeuchtung
Schwamm drüber?!Die Durchfeuchtung eines Schornsteins entsteht aufgrund des Eindringens von Niederschlag, Schmelz- oder Grundwasser. Dies kann durch zeitlichen Verschleiß oder aber durch unsachgemäße Ausführung von Schornsteineinfassungen und Abdeckungen entstehen. Gerade bei Fertigteilschornsteinen ist auf die fachgerechte Ausführung nach Aufbauanleitung des Herstellers zu achten! In seiner Kolumne zeigt Ronny Gedamke diesmal auf, wie Durchfeuchtungen verhindert werden können.
Der häufigste Grund für Durchfeuchtungen ist zurzeit auf eindringendes Regenwasser zurückzuführen. Gerade bei Kaminschornsteinen, die ja aufgrund ihres größeren Querschnitts, jede Menge Niederschlagwasser aufnehmen können, kommt es sehr oft zu unangenehmen Folgen. Zum Beispiel bei Häusern ohne Keller, deren Schornsteinsohle inkl. Reinigungsverschluss im Erdgeschoss meist im bewohnten Bereich liegen, führt das Gemisch von Ruß und Wasser nicht nur zu unansehnlichen-, sondern auch zu baulichen Schäden. Hausschwammbildung kann man dabei nicht ausschließen. Auch wenn manche Schornsteine einen eingebauten Kondensatablauf haben, wird dieser mit der Zeit aufgrund von Ruß und Flugasche verstopfen!
Ein einfaches Mittel, um solchen Schäden vorzubeugen, ist die Installation einer Regenhaube. Sie kann den Schornstein nicht nur gegen eindringende Feuchtigkeit schützen, sondern auch unter Umständen den einwandfreien Betrieb der angeschlossenen Feuerstätte sichern. Funktionsstörungen durch Fallwinde, die bei ungünstiger Dachlage entstehen können und Starkregen, der den offenen Schornsteinquerschnitt für sich in Anspruch nehmen kann, werden durch geeignete Regenhauben vermieden.
Aber Vorsicht: Die Regenhaube muss nicht nur zu dem Schornstein passen, sondern auch zugelassen sein. So weisen manche Hersteller schon in der Aufbauanleitung darauf hin, dass bestimmte Hauben unzulässig sind. Speziell die „Meidinger Scheiben“, die auf die Schornsteinmündung geschraubt werden müssen, sind häufig aus mehreren Gründen nicht zulässig.
Dazu zählen:
1. Das Material der Haube muss gegen das entsprechende Abgas und deren Bestandteile resistent sein!
2. Die Haube darf die erforderlichen Kehrarbeiten nicht behindern – evtl. Aufklappfunktion erforderlich
3. Manche Fertigteilschornsteine dürfen an der Mündung nicht angebohrt werden – Verletzung der Zulassung!
4. Manche Abdeckplatten werden an der Mündung nur geklebt – gefährlicher Abriss bei höheren Windstärken leicht möglich.
5. Hauben über Abgasleitungen von Brennwertthermen, sind aufgrund der massiven Kondensatbildung und der damit verbundenen Eisbildung, grundsätzlich untersagt!
Eine Regenhaube auf Schornsteinen muss also immer individuell und auf die vorhandenen Gegebenheiten abgestimmt werden.