Die „unbekannte Tochter“
Eine „kluge Energiewende“ wünschten sich die Teilnehmer des Grundfos-Branchentreffs „Energieeffizienz“ in der Berliner Akademie der Künste. Zwar ist der Rückhalt für den Umbau des Systems in der Politik und bei den Bürgern überwältigend groß. Vor allem die forcierte Nutzung erneuerbarer Energien wird dabei lebhaft diskutiert. Energieeffizenz-Technologien dagegen werden eher stiefmütterlich behandelt. Dr. Heinz Dürr, Aufsichtsratschef des gleichnamigen Automobilzulieferers aus Baden- Württemberg, der an diesem Abend als Referent geladen war, machte dann auch deutlich: „Energieeffizienz ist die unbekannte Tochter der Erneuerbaren Energien.“
„Dabei gibt es Alternativen“, wie Grundfos-Vorsitzender Hermann W. Brennecke betonte. So stehe mit Hocheffizienzpumpen eine der effektivsten Energieeffizienz-Technologien bereits heute zur Verfügung, die in der öffentlichen Diskussion in der Vergangenheit zumeist aber unberücksichtigt blieb. Allerdings müsse man diese „Energiequelle“ auch erschließen. Hier sei die Politik gefordert. Sie müsse stärkere Anreize schaffen.
Seit Juni 2011 schreibt die Ökodesign-Richtlinie bei Neuinstallationen die Verwendung von Hocheffizienzmotoren für Pumpen vor. Damit allein werden aber nicht alle erreichbaren Einsparpotentiale genutzt. Zwei Drittel der eingesetzten Pumpen in Industrie, Wasserwirtschaft und der Gebäudetechnik seien veraltet und/oder überdimensioniert, so Brennecke. Sie verbrauchten unnötig viel Energie. Diese Stromfresser müssten umgehend ausgetauscht werden.