Energieeffizienz
als StandardZiel des europaweiten Wettbewerbs „Energy+ Award 2008“ ist es, die Entwicklung und Verbreitung besonders energieeffizienter Umwälzpumpen zu fördern. Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft der Europäischen Kommission und hat höchste Priorität.
⇥Autor: Dirk Schmitz, Grundfos GmbH, Erkrath
Fragen rund um die Energiebereitstellung, die Energieeffizienz und die Potentiale der CO2-Einsparung bewegen die Politik und die Wirtschaft intensiv. Praktisch täglich berichten Tageszeitungen und das Fernsehen über neue (und manchmal auch gescheiterte Projekte), gibt es Statements zu Umweltzielen und Einschätzungen zum aktuellen Klimawandel.
Während manche Äußerungen in den Medien sehr abstrakt klingen (und wohl auch eher Theorie bleiben), sind ohne laute mediale Begleitung bereits eine ganze Reihe konkreter Praxis-Projekte angestoßen worden. Eines davon ist das „Energy+ Pumpen-
Projekt“.
Der Hintergrund dazu: In den EU-Mitgliedsländern verbrauchen Umwälzpumpen für Heizzwecke ca. 50 TWh Strom pro Jahr. Diese Menge entspricht etwa 2 % des gesamten Elektrizitätsverbrauchs der EU und verursacht jährlich rund 30 Mio. t CO2. Dafür sind über 100 Mio. Umwälzpumpen verantwortlich, von denen die meisten eine Eingangsleistung unter 250 W haben und vor allem im Winterhalbjahr in Betrieb sind. An der Stromrechnung im Privathaushalt haben sie einen Anteil von 5 bis 10 %.
Eine neue Pumpentechnologie mit elektronisch kommutierenden Motoren ist seit 2005 als Serienprodukt mehrerer Hersteller verfügbar – Grundfos (www.grundfos.de) war hier einer der ersten auf dem Markt. Würde diese neue energiesparende Technologie in der EU zum Standard, könnten rund 60 % des jährlichen Stromverbrauchs für Pumpen eingespart werden. Das entspricht jährlich 30 TWh. Bemühungen in diese Richtung sind daher sowohl ökonomisch als auch zur CO2-Reduktion und damit als Beitrag zum Klimaschutz sinnvoll. Damit ist das Ziel des „Energy+ Pumpen-Projekts“ klar umrissen: Hocheffiziente Umwälzpumpen sollen in Europa zum Standard werden!
Ein Baustein auf dem Weg dorthin ist die Auslobung von Wettbewerben, um die Benchmarks zu setzen, also aufzuzeigen, welche Produkte als Referenz gelten können. Ergebnis des Wettbewerbs „Energy+ Award 2008“: Die Heizungspumpe „Alpha2“ von Grundfos hat in zwei von drei Größenklassen innerhalb der Kategorie „Energieeffizienteste Umwälzpumpen“ gewonnen. Die sich selbst regelnde Pumpe der Energieeffizienzklasse A ist speziell auf die Anforderungen in Ein- und Zweifamilienhäusern abgestimmt. Sie ist besonders kompakt konstruiert und lässt sich damit auch in jede bestehende Heizungsanlage integrieren. Dank eines Motors auf Basis der Permanentmagnet-Technologie und der AutoAdapt-Funktion der 2. Generation nimmt die „Alpha2“ im Minimum nur 5 W auf, und dies ergibt damit nur etwa 60 kWh pro Jahr – das sind 80 % weniger als herkömmliche Modelle. In der Tat ist das ein Benchmark und eine Referenz-Technologie zugleich!
Die Technik im Detail
Charakteristisch für einen Permanentmagnet-Motor ist der hohe Wirkungsgrad – er benötigt bis zu 30 % weniger Antriebsenergie als ein herkömmlicher, ungeregelter Asynchronmotor. Denn dieser spezielle Motor benötigt für seine Magnetisierung keine Energie. Darüber hinaus erzeugt der Motor ein ungewöhnlich hohes Drehmoment und bietet eine Sanftanlauf-Funktion.
Und was leistet die AutoAdapt-Funktion? Mit AutoAdapt analysiert die Pumpe laufend die Verhältnisse in der Anlage, in die sie eingebaut ist, und durchläuft daraufhin einen intelligenten Anpassungsprozess. Bei jeder Wärmebedarfsänderung wählt AutoAdapt die optimale Einstellung und die Pumpe findet immer wieder selbsttätig die Einstellung für den minimalen Energieverbrauch! Der Installateur schließt die „Alpha2“ einfach an die Spannungsversorgung an. Den Rest – das Herausfinden des bestmöglichen Sollwertes für die Pumpe – übernimmt die AutoAdapt-Funktion der 2. Generation. Die „Alpha2“ kann aufgrund der regelmäßigen Überprüfung der Anlagenverhältnisse nie „falsch“ eingestellt sein.
Das heißt konkret: Die Energieeffizienz einer „Alpha2“ wird ergänzt durch eine besonders einfache Installation.
Und das kann es bringen
Einer vorsichtigen Schätzung zufolge könnten die durch das Projekt hinzugewonnenen Käufer während des gesamten Projektzeitraums etwa 10 000 „Energy+ Pumpen“ kaufen; die entsprechende Energieersparnis läge dann bei beachtlichen 2,5 GWh pro Jahr. Vorausgesetzt, am Ende des Projekts könnte eine Steigerung des Marktanteils von 5 % erreicht werden, bedeutete dies eine jährliche Ersparnis von 100 GWh elektrische Energie allein durch den Verkauf von hocheffizienten Umwälzpumpen in diesem Jahr.
Fazit
Das ist weder abstrakt noch graue Theorie, sondern praktizierte und realisierte Energie-
effizienz.