Zehn jahre Funkablesung

Auf dem Daten- Highway

mehr Energieeffizienz

Die präzise Erfassung von Verbrauchsdaten per Funk hilft Vermietern und Bestandsverwaltern Einsparpotentiale von Liegenschaften zu erkennen. Dabei hat sich in den letzten zehn Jahren in der Immobilienbranche eine entscheidende Entwicklung durchgesetzt. Denn mit Einführung der Funkablesung wurde die Erfassung und Übertragung von Verbrauchsdaten zur jährlichen Heizkosten- und Wasserabrechnung erheblich weiterentwickelt. Autor: Jürgen Messerschmidt, ista-Produktmanager

Die präzise Erfassung und Analyse (Energie-Monitoring) der Verbräuche von Wärme, Warm- und Kaltwasser ist heute ein wesentlicher Faktor zur Senkung des Energieverbrauchs von Gebäuden. Für die Immobilienwirtschaft ist die Steigerung der Energieeffizienz von Liegenschaften von zentraler Bedeutung. Nicht nur weil der Gesetzgeber dies per Energieeinspar-
verordnung (EnEV) vorschreibt, sondern auch um für die Mieter attraktiv zu bleiben. Denn bei rasant steigenden Energiepreisen werden energieeffizienten Gebäuden bei der Vermietung größere Marktchancen eingeräumt. Kein Wunder, dass daher mittlerweile bei mehr als zwei Mio. Wohnungen bei der Erfassung von Verbrauchsdaten auf die zuverlässige präzise Funkablesung gesetzt wird.

Mit Funktechnologie zu mehr Energieeffizienz

Im Gegensatz zu den konventionellen Ableseverfahren können mithilfe der Funkablesung die Verbrauchsdaten drahtlos, außerhalb der Wohnung zentral im Gebäude, abgerufen werden. Das größte Plus: Mieter oder Eigentümer müssen bei der Ablesung nicht mehr anwesend sein – zum Ablesen wird keine Wohnung mehr betreten. Somit entfallen schwierige Terminabstimmungen mit dem Ableser. Ein weiterer Vorteil: Es werden keine Daten mehr von Hand aufgenommen, somit sind Zahlendreher oder ähnliche Fehler bei manueller Eingabe der Daten in die Computersysteme von vornherein ausgeschlossen. Die Daten werden zu 100 % korrekt vom Messpunkt bis in die Abrechnung elektronisch übermittelt.

Geringer Materialaufwand nötig

Funksysteme bestehen aus verschiedenen Komponenten: Neben dem Heizkostenverteiler, der den anteiligen Wärmeverbrauch an jedem einzelnen Heizkörper ermittelt, macht der Warm- und Kaltwasserzähler den individuellen Wasserverbrauch transparent. Mit Hilfe eines Impulsmoduls kann jedes Endgerät (z. B. Strom-, Gas- oder Hauswasserzähler) mit einer entsprechenden Schnittstelle in das Funksystem integriert werden. Diese aufeinander abgestimmten Komponenten sorgen gemeinsam für eine einfache und sichere Erfassung.

Zwei verschiedene Übertragungsverfahren

Die Systemarchitekturen zur Funkablesung, die von den verschiedenen Geräteherstellern und Dienstleistungsunternehmen angeboten werden, unterscheiden sich in erster Linie in der Form des Daten-Handlings: So lesen einige Systeme mittels Handheld-Computer in unmittelbarer Nähe zu den installierten Geräten ab. Andere speichern die Daten in Datensammlern zwischen oder geben diese innerhalb eines Gebäudefunknetzes an einen zentralen Datensammler, der dann per Modem die Daten automatisch an ein zentrales Abrechnungszentrum übermittelt.

Das zweite wichtige Unterscheidungsmerkmal ist das zugrunde liegende Übertragungsverfahren: Die Daten werden entweder unidirektional oder wie bei „Symphonic 3“ von Ista (www.ista.de) bidirektional übertragen.

Unidirektionale Funksysteme übertragen die Verbrauchsdaten in einer Richtung, nämlich von den Mess- und Verteilgeräten in der Wohnung zum Datensammler außerhalb.

Bidirektionale Funksysteme haben eine andere Struktur: Hier senden die Erfassungsgeräte nicht von sich aus, sondern nur auf Aufforderung.

Datennetze & Verbrauchsanalyse

Durch seine Netzwerkfähigkeit ist das bidirektionale Funksystem absolut zukunftsorientiert. Denn dieses Übertragungsverfahren ermöglicht es, die Zählerdaten jederzeit von einem Kontroll- oder Rechenzentrum unter Benutzung eines öffentlichen Datennetzes, wie das Telefonfest-, oder das Mobilnetz (GSM/GPRS) beziehungsweise das Breitbandkabelnetz, abzurufen.

Der Betreiber hat dann mit Hilfe der verschiedenen Verbrauchsanalysen die Möglichkeit, seine Liegenschaften sowohl untereinander als auch mit Referenz-Liegenschaften und dem EnEV-Richtwert zu vergleichen. Die Analysen helfen unter anderem dabei, Energieeinsparpotentiale zu erkennen und daraus notwendige Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen abzuleiten. Außerdem wird die Identifikation von Vielverbrauchern beziehungsweise Extremsparern erleichtert.

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