Alternative zur Fensterlüftung
Dezentrale Geräte entfernen belastete Aerosole
Anfang Oktober 2020 bezeichnete Bundeskanzlerin Angela Merkel das Lüften als potenziell „billigste und effektivste Maßnahme“, um sich gegen SARS-CoV-2-Viren zu schützen. Das Öffnen der Fenster ist im Bereich Raumlüftung jedoch nicht das Maß aller Dinge. Die kontrollierte Durchführung über RLT-Anlagen ist deutlich effektiver.
Zentrale Anlagen mit einer Verrohrung können jedoch nicht so einfach nachgerüstet werden und scheiden – wo nicht von Anfang an vorhanden – als eine schnelle Lösung in der aktuellen Pandemiesituation völlig aus. Anders sieht es bei der dezentralen Alternative aus. Diese Systeme lassen sich leicht nachträglich einbauen, sind flexibel und raumweise einsetzbar. Sie versorgen die Räume mit frischer Luft, transportieren virenhaltige Aerosole sowie belastete Luft ab und optimieren das Verhältnis CO2/O2 sowie die Feuchte. Diese nachträglich einzubauenden Geräte, wie sie etwa die Blauberg Ventilatoren GmbH im Portfolio hat, ermöglichen somit ein schnelles Handeln. Die Modelle „Civic LB“ und „Civic DB“ beispielsweise wurden eigens für die dezentrale Belüftung großer Büros und Schulklassen entwickelt und können bis zu 1.200 m³ Luft in der Stunde austauschen. Über zwei Kernlochbohrungen lassen sie sich in bestehende Wände einsetzen und nach dem Stromanschluss direkt in Betrieb nehmen. Eine aufwendige Verrohrung ist hier nicht nötig.
Das Problem: Aerosole
Die Aufnahme virushaltiger Partikel aus der Luft über die Atemwege gilt als Hauptübertragungsweg für SARS-CoV-2-Viren. Diese belasteten Schwebeteilchen werden beispielsweise beim Atmen, Husten oder Sprechen abgegeben und sind besonders dann gefährlich, wenn sie als Aerosol vorliegen: Sie schweben länger in der Luft und verteilen sich so besonders leicht in Innenräumen.
„Es gibt mehrere Studien zur Virusgröße und der Übertragbarkeit via Aerosole, die nicht immer Klarheit verschaffen“, so Martin Edler von Dall’Armi, Geschäftsführer der Blauberg Ventilatoren GmbH. „Für uns bei Blauberg bedeutet das, dass wir uns auf den Abtransport und Austausch der Luft konzentrieren. Denn frische Luft führt zum Ziel, gesund zu bleiben.“ Bei mangelndem Austausch mit Frischluft können sich Aerosole akkumulieren und besonders belastete Bereiche entstehen, beispielsweise wenn sich mehrere Personen in einem Raum aufhalten. Unabhängig davon kann sich eine mangelnde Raumluftqualität negativ auf die Funktion des Immunsystems auswirken. Hierfür ist zum einen der CO2-Gehalt relevant; eine erhöhte Konzentration kann Schwindel, Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen, aber auch Atemwegsreizungen und -erkrankungen auslösen.
Zudem stellt die Luftfeuchtigkeit einen wichtigen Faktor dar: Ist sie niedrig, trocknen die Schleimhäute aus, was die Atemwege krankheitsanfälliger macht. Zu feuchte Luft hingegen beeinträchtigt die Temperaturregulation des Körpers und bietet einigen Krankheitserregern und Schimmelsporen ein willkommenes Wachstumsmilieu. „Eine unangemessene Luftbeschaffenheit beeinträchtigt also die allgemeine körperliche Verfassung und schwächt das Immunsystem“, erklärt von Dall’Armi. „Damit wird eine bessere Angriffsfläche für ansteckende Erreger wie SARS-CoV-2 geboten.“
Weniger Ansteckungsrisiko
Eine Möglichkeit, diese Risiken zu reduzieren, ist bekanntermaßen, für ausreichend Frischluft zu sorgen. Bisher wird dies zum Beispiel in Schulen über das Öffnen der Fenster alle 20 min realisiert. Ein guter Effekt wird hier nur bei der Stoß- oder Querlüftung erzielt. Dabei kühlen Menschen und Gebäude jedoch stark aus – ein Wärmeverlust, der durch starkes Heizen ausgeglichen wird. Hier werden bis zu 4.900 € pro Schuljahr und Klassenzimmer verschwendet.
Gerade für die Belüftung von Schulgebäuden, Büros oder Konferenzräumen, in denen mehr Menschen zusammenkommen, ist daher die kontrollierte Lüftung über raumlufttechnische Anlagen die bessere Alternative. Diese sorgen für einen regelmäßigen Luftaustausch. Verbrauchte Luft und die darin enthaltenen Partikel werden aus dem Raum abtransportiert, während frische Außenluft zugeführt und über Filter von unerwünschten Stoffen befreit wird. Eine durchdachte Anordnung der Lüftungselemente gewährleistet den Luftaustausch im gesamten Raum. Modelle mit Feuchte- und Wärmerückgewinnung sind besonders energieeffizient und sorgen für den gleichmäßigen Erhalt eines gesunden und angenehmen Raumklimas mitsamt der richtigen Luftfeuchtigkeit.
Zentrale Anlagen können allerdings schwer in Baubestand eingebaut werden. Stattdessen lassen sich dann Einzelraumlüftungsanlagen wie die von Blauberg Ventilatoren aus München zur einfachen Nachrüstung nutzen. Diese eignen sich besonders gut, um eine schnelle Lösung für die vorhandene Lüftungsproblematik in der Coronakrise zu finden. Die Anlage wird durch zwei Kernlochbohrungen in die bereits bestehende Wand eingesetzt und nach dem Anschluss ans Stromnetz direkt in Betrieb genommen.
Bei der Einzelraumlüftung werden die optimale Förderleistung und der passende Typ des Lüftungsgeräts individuell für jeden Raum berechnet sowie geregelt. Für große Büros, Schulklassen und andere öffentliche oder gewerbliche Räume stehen im Blauberg-Portfolio die Modelle „Civic EC LB“ und „Civic EC DB“ zur Verfügung. Sie sind in verschiedenen Größen und Bauformen erhältlich und können bis zu 1.200 m³ Luft austauschen. Bei kleineren Büros mit zwei bis drei Personen oder privaten Apartments empfiehlt sich die „Freshbox 100 WiFi“ mit einem Luftvolumen von bis zu 100 m³, während „Vento Expert“-Geräte genutzt werden können, um mehrere Räume koordiniert zu be- und entlüften.
Individuelle Lüftungsintensität
Einzelraumlüftungsanlagen sind nicht nur einfach zu installieren, sondern auch bedienerfreundlich: Mittels vielfältiger Einstellungsmöglichkeiten kann beispielsweise die Lüftungsintensität zu verschiedenen Tageszeiten ausgewählt und so die Lüftung der Räumlichkeiten an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Auf diese Weise wird jeder Raum in der passenden In-
tensität und Zeit belüftet. Die Lüftungsanlagen lassen sich beispielsweise über detaillierte Wochenpläne raum- und gerätespezifisch steuern: Bei räumlicher Vollauslastung des Klassen- oder Konferenzraums fährt das Gerät hoch, um die gewünschte Luftwechselrate zu erreichen. Ist ein Raum nicht belegt, kann die Lüftungsintensität reduziert werden.
Da sich zum jetzigen Zeitpunkt der Aerosol-Gehalt der Luft nicht messen lässt, wird ihre Belastung vom CO2-Gehalt abgeleitet. In vielen Klassenzimmern sind daher CO2-Sensoren oder sogenannte „Ampeln“ angebracht. Steigt der CO2-Gehalt, schlägt das Gerät an, daraufhin werden aktuell die Fenster geöffnet. Wird dagegen ein dezentrales Lüftungsgerät betrieben, lassen sich diese Sensoren mit dem Gerät verbinden – die Intensität des Luftwechsels wird dann bei steigendem CO2-Gehalt automatisch erhöht.
Förderleistung bis zu 1.200 m³/h
Die „Civic“-Geräte der Firma Blauberg Ventilatoren verfügen über ein wärme- und schallisoliertes Gehäuse, EC-Ventilatoren mit einem niedrigen Stromverbrauch sowie eine Zuluftfilterung über zwei eingebaute Filter. „Die Zuluft strömt durch die Filter sowie den Wärmetauscher und wird dem Raum über den Radial-Zuluftventilator zugeführt“, erläutert von Dall’Armi. „Die verbrauchte Abluft inklusive aller problematischen Bestandteile wie virenbelastete Aerosole wird über einen Panelfilter geleitet und über den Radial-Abluftventilator ins Freie geführt.“ Mittels Wärmetauscher erfolgt im Winter die Entnahme der Wärmeenergie aus der Abluft. In der warmen Jahreszeit verläuft der Prozess umgekehrt: Die Abluft entzieht der Außenluft die Wärmeenergie und abgekühlte Zuluft strömt in den Raum. Das Modell „Civic EC LB“ für die Bodenmontage verfügt über eine maximale Förderleistung von 1.200 m³/h und eine maximale Wärmerückgewinnung von 97 %, beim Gerät „Civic EC DB“ für die platzsparende Deckenmontage liegen diese Werte bei 1.000 m³/h beziehungsweise 94 %.