Sind Pelletheizungen zukunftssicher?
Rouven Frese von Windhager zur UBA-Aussage, Holzheizungen seien nicht zu empfehlen 04.04.2022Erneuerbare Energien stehen hoch im Kurs – sollte man meinen. Nun wird die Diskussion entfacht, ob denn wirklich alle auch für umweltbewusstes Heizen stehen. Mitte Februar hatte der Präsident des Umweltbundesamts (UBA), Dirk Messner, die Empfehlung geäußert, auf das Heizen mit Holz zu verzichten. Anlass war die Vorstellung aktueller Daten zur Luftqualität in Deutschland durch das UBA. Wir vom SHK Profi fragen nach, wie die Industrie die Aussage sieht und was sie dem SHK-Installateur bei Kundenfragen rät.
Windhager steht für diese und weitere Fragen auf der IFH/Intherm (Halle 4A, Stand 4A.005) zur Verfügung.
Quelle: Windhager
SHK Profi: Herr Frese, aktuell besteht große Verunsicherung darüber, ob sich der Einbau von Pelletheizungen vor dem Hintergrund noch lohnt. Die Verunsicherung wird durch allgemeine Medien aktuell noch geschürt. So liest man beispielsweise bei Focus Online die Überschrift „Warum Holzheizungen jetzt das Aus droht“. Auch die ARD griff das Thema im Format „plusminus“ am 30. März auf. Die Anmoderation: „Über Energiewechsler, die den Holzweg wählen“. Was sagen Sie dazu?
Rouven Frese: Das grenzt leider schon ein wenig an Panikmache – also bleiben wir mal besser bei den Fakten. Drei Punkte möchte ich hier benennen:
a.) Die Pressemeldung zielte wohl in erster Linie auf ältere - also bestehende - Einzelraumfeuerstätten ab, von denen es in Deutschland ja wohl etwa 11 Millionen gibt. Da ist es natürlich nachvollziehbar, dass Altgeräte gegen zeitgemäße Wärmeerzeuger ausgetauscht werden sollen.
b.) Das UBA selbst gibt den Anteil der Feinstaubemissionen, die durch Holzfeuerungen verursacht werden, mit 8,2 % an. Die Einzelraumfeuerstätten machen dabei etwa 6,5 % aus, bleiben also nicht mal 2 Prozentanteile für zentrale Biomasse-Feuerstätten übrig.
c.) Moderne Scheitholz-, Holzpellets- und sogar Holzhackschnitzelkessel emittieren heute kaum noch messbare Feinstaubwerte. Unsere Entwicklung geht in eindeutig in Richtung Zero-Emission.
SHK Profi: Aus Sicht des UBA sollten Holzheizungen künftig nicht mehr gefördert werden. Entsprechende Änderungen könnten im Zuge der geplanten Überprüfung der Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) durchgeführt werden. Spätestens dann wird sich doch das Thema Pellets erledigt haben. Oder?
Rouven Frese: Das muss selbstverständlich die Politik entscheiden. Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Bundeswirtschaftsminister von Bündnis 90/Die Grünen die Förderung der heimischen und nachwachsenden Energieressource Holz auch noch abwürgt. Angesichts des bevorstehenden Atomausstiegs und den Problemen mit einer unabhängigen Erdgasversorgung bilden unsere Produkte eine nachhaltige und damit wichtige Alternative in der häuslichen Wärmeversorgung.
Rouven Frese, Leitung des Vertriebsgebiets Nord bei Windhager, klärt auf, wie zukunftssicher Pelletheizungen sind.
Quelle: Windhager
SHK Profi: Nun steht das SHK-Unternehmen an vorderster Front und muss aufklären. Unter diesen Umständen nicht ganz einfach. Auch in meinem privaten Umfeld ist die Frage groß, ob der Einbau einer Pelletheizung mit Blick in die Zukunft überhaupt noch Sinn macht. Welche Beratungs-Skills können Sie der Fachwelt an die Hand geben? Und: Welche Heizung ist denn nun die richtige und zukunftssicher?
Rouven Frese: Wir von Windhager sehen den Heizungsbauer als eigenständigen und unabhängigen Spezialisten, den wir in allen Belangen unterstützen, damit er sein Geschäft unabhängig von Markt- und Rahmenbedingungen erfolgreich entwickeln kann. Wir sind nicht nur Lieferant für die Fachschiene, sondern verstehen uns auch als Erfolgscoach für unsere Fachpartner. Vom technischen Vertriebstraining bis hin zur Begleitung in der Beratung – er nimmt sich Methoden und Werkzeuge aus unserem Unterstützungsangebot wie von einem guten Buffet. Dazu zählt selbstverständlich auch ein zukunftsfähiges Lieferprogramm, in dem wir schon seit 2020 mit dem BioWin2 in Verbindung mit der AeroWin ein leistungsstarkes Hybridpaket anbieten, das im Markt sehr gut ankommt. Das ist meiner Meinung nach auch ein zukünftiger Trend. Hybride Heizungssysteme stehen für eine hohe Versorgungssicherheit mit regenerativen Energieressourcen.
SHK Profi: Vielen Dank Herr Frese, für das kurze aber aufschlussreiche Gespräch.