Dreieinhalb Kilometer Erdwärmesonden
Erdwärmeanlage am Internationalen Geothermiezentrum in Bochum17 Sonden à 200m: Am 6. Mai 2013 hat das Team rund um das Internationale Geothermiezentrum (GZB, www.geothermie-zentrum.de) an der Hochschule Bochum ihre Erdwärmeanlage fertiggebohrt. Ab Mai wird dann der der Institutsneubau auf dem Bochumer Geothermiecampus mit klimafreundlicher Wärme und Kälte versorgt.
Um die Wärme der Erde nutzen zu können, muss man zunächst in die Tiefe bohren. Genau dies hat die Hochschule Bochum die letzten Monate getan. Das neue Institutsgebäude des GZB, die verschiedenen Labore und Forschungsinfrastrukturen können nun dauerhaft mit Wärme aus dem Untergrund versorgt werden. In Verbindung mit einer Wärmepumpe entsteht nicht nur eine zuverlässige und mit erneuerbarer Energie versorgte Heizung, man hat auch die Möglichkeit die Bürogebäude zu klimatisieren. Die Erstellung der Bohrungen und den Einbau der Sonden hat die Hochschule mit ihrem Team selbst erledigt. Bewährt hat sich dabei die hochschuleigene High-Tech-Bohranlage „BO.REX“, die zukünftig vor allem Forschungs- und Ausbildungszwecken dienen soll.
„GEOSTAR“ ist der Name des Bohr-Systems der Bochumer Forscher. Um einen zentralen Ansatzpunkt werden die Bohrungen kreisförmig und leicht radial abgeteuft. Im Gegensatz zur herkömmlichen Sondenanordnung, die eher einem Schachbrett gleicht, verspricht man sich eine Option für mitwachsende Anlagen z.B. für Neubaugebiete zu entwickeln. Zum Einsatz kamen 200 m lange Doppel-U-Sonden aus hochdruckvernetztem Polyethylen der Firma Rehau, die den Aufbau des Zentrums in Bochum auch mit Ihrer Wärmepumpentechnologie unterstützt.
Wie sich die Anordnung der Sonden jetzt auf die Heizleistung auswirkt, das können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochschule Bochum nun genau verfolgen und auswerten. Schon während der einzelnen Bohrungen wurden diverse Messdaten erfasst (Tiefe, Bohrrichtung, Bohrverlauf, …), die nun im Betrieb um Temperatur- und Wärmeentzugsdaten ergänzt werden. Die Auswertung der Daten in den kommenden Monaten wird zeigen wie erfolgsversprechend dieser neue Ansatz in der Praxis sein wird.