Überzeugt schon nach dem ersten Winter
Wärmepumpenkaskade in Kindertagesstätte
Auch wenn es einen gesetzlichen Anspruch auf einen Kitaplatz gibt, sind freie Plätze vielerorts Mangelware. Im niedersächsischen Vechta sieht das zum Glück anders aus. Die Kommune zeigt sich in dieser Hinsicht seit vielen Jahren aktiv: Mit dem Neubau mehrerer Kindertagesstätten ist man – wie hier im Ortsteil Langförden – auch unter energetischen Aspekten für die Zukunft gerüstet: Für die Beheizung kommt in den neuen Tagesstätten häufig eine Wärmepumpen-Kaskade von Brötje zum Einsatz.
Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen für den Nachwuchs ist groß im südoldenburgischen Vechta. Die neue Kindertagesstätte Langförden, unter der Trägerschaft des DRK Vechta e. V., stellt in fünf Gruppen bis zu 82 Betreuungsplätze zur Verfügung, davon 30 Plätze für Krippenkinder.
Die Kindertagesstätte in Langförden bietet Betreuungsplätze für bis zu 82 Kinder – und eine ansprechende Architektur.
Quelle: Brötje
Die Architekten der Thalen Consult GmbH entwarfen zu diesem Zweck ein ebenerdiges Gebäude. Dieses wirkt mit seiner Nutzfläche von 1.150 m² großzügig und harmonisch. Echtholzparkett, schallgedämmte Decken, großzügige Fensterflächen sowie zusätzliche Lichtkuppeln bewirken selbst in der dunklen Jahreszeit eine helle und natürliche Atmosphäre. Auch ein großer Bewegungsraum, den nach Vorstellungen der Trägerschaft auch externe Gruppen nutzen können, steht den Kindern zur Verfügung. Hinzu kommen Küche, Sanitäranlagen, separate Garderoben für die Krippenkinder sowie Ruheräume. Ergänzt wird das Platzangebot mit Räumlichkeiten für bis zu 17 Mitarbeiter, die hier unter der Leitung von Kathrin Wintermann in Voll- und Teilzeit beschäftigt sind.
Das Heizsystem
Auch unter energetischen Aspekten ist die Kindertagesstätte zukunftsfähig: Die Beleuchtung erfolgt mit moderner LED-Technik, auf dem Dach wurde eine Photovoltaikanlage installiert und auch in heizungstechnischer Hinsicht entschied man sich für eine zukunftsträchtige Lösung: Mit zwei Monoblock-Geräten vom Typ „BLW NEO 18“ kam eine Wärmepumpen-Kaskade aus dem Hause Brötje zum Einsatz, die besonders leise arbeitet.
Die Außeneinheiten der „BLW 18 NEO“ passen sich gut in die Architektur ein. Sie stehen auf speziellen Sockeln „SWP 18“, die einen möglichen Übertragungsschall verhindern.
Quelle: Brötje
Installiert wurden die Luft/Wasser-Wärmepumpen vom Meisterfachbetrieb Chr. Steffen GmbH aus Damme. Die Monoblock-Geräte arbeiten mit Modulationstechnik, Kompressor und Ventilator können dabei ihre Leistung stufenlos anpassen. Spezielle Ventilatorblätter im Eulenflügel-Design erzeugen selbst bei Volllast mit 58 db(A) LWA einen extrem niedrigen Schallleistungspegel (Schallleistung nach DIN EN 12102 - Außenaufstellung).
Das System mit zwei im Verbund arbeitenden Wärmetauschern gewinnt aus dem Kältekreislauf je nach Modulation 3 bis 5 % zusätzliche Energie, was sich in den Leistungszahlen niederschlägt. So erreicht der Wärmeerzeuger einen COP (Coefficient of Performance) über 4,25 bei A2/W35. TGA-Fachplaner Niklas Swat kann das nur begrüßen: „In der Kita Langförden wird dieser Effizienzwert eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die Messung des SPF (Seasonal Performance Factor) begann zwar erst mit der Inbetriebnahme der Geräte Ende September 2022, doch sie zeigt Anfang März dieses Jahres bereits die sensationellen Werte von 4,1 bzw. 4,4 an.“
Angeboten wird die Luft/Wasser-Wärmepumpe „BLW NEO“ in drei Heizleistungsgrößen mit 8, 12 und 18 kW. Ein großzügig dimensionierter Verdampfer mit intelligenten Abtaufunktionen stellt einen einfriersicheren Betrieb im Winter sicher. Das Expansionsventil wird mithilfe der innovativen DSI-Technologie immer dem Optimum angepasst. Die Einsatzgrenzen liegen zwischen -25 und +45 °C. Zur Raumheizung belädt die Wärmepumpe einen Jura-
therm Pufferspeicher mit 825 l Nutzvolumen. Einen guten Anteil Strom für den Betrieb der Wärmepumpen-Kaskade liefert die hauseigene Photovoltaikanlage mit 10 kWp und einer Fläche von ca. 14 m².
Die Bedieneinheiten der Wärmepumpen-Kaskade befinden sich in einem großzügig dimensionierten Technikraum.
Quelle: Brötje
Wärmeverteilung über die Fußbodenfläche
Die Wärmeabgabe in den Räumlichkeiten der Kindertagesstätte erfolgt ausschließlich über den Fußboden. Durch die großflächige Übertragung mit niedriger Vorlauftemperatur kann die Wärmepumpen-Kaskade von Brötje stets im energieeffizienten Temperaturbereich betrieben werden. Außerdem lässt sich die Raumtemperatur in der Praxis um etwa 2 K absenken, ohne dass es zu Komforteinbußen oder gar zu kalten Füßen bei den Kleinen kommt. Dazu ein weiteres Statement von TGA-Fachplaner Swat: „Das entspricht einem Einsparpotenzial von bis zu 12 % im Vergleich zur Konvektionswärme von Heizkörpern. Wir fahren selbst im Winter mit Vorlauftemperaturen von max. 40 °C.“ Des Weiteren stellt er fest: „Darüber hinaus ergeben sich im Vergleich zu Heizkörpern weniger Luftbewegungen, sodass weniger Staub oder andere Partikel aufgewirbelt werden. Zudem verhindert die Strahlungswärme, dass die Raumluft selbst bei langanhaltendem Heizen zu sehr austrocknet. Für die Atemwege und die Haut ist dies ein wesentlicher Vorteil, der – wie auch die geringe Staubbelastung – den Kindern und den Mitarbeiter zugutekommt.“
Info
Einen zusätzlichen Lageplan und ein Hydraulikschema der Anlage finden Sie unter:
https://t1p.de/SHK-Profi-6-2023-Kita