Wohnen im ehemaligen Kloster

Energieeffiziente Wohnquartiere Wärmepumpen und Fußbodenheizung

Energieeffiziente Wohnquartiere mit dem Flair des Einzigartigen sind bei einem Projekt in Aachen entstanden: Im Stadtteil Laurensberg präsentiert sich mit den Raphaelhöfen Soers ein Gebäudeensemble mit 8520 m² Wohnfläche hinter denkmalgeschützten und neuen Fassaden – eine spannende Kombination aus Alt und Neu. Zum Einsatz bei der Haustechnik kommt eine energiesparende Wärmepumpen-Anlage. Realisiert wurde das Projekt auf dem ehemaligen Wiesengelände des unter Denkmalschutz stehenden Klosters St. Raphael zwischen Strüverweg und Lindenallee – nur etwas mehr als einen Kilometer vom Aachener Dom entfernt und am Landschaftsschutzgebiet von Gut Müsch gelegen.

Bauherr des neuen Refugiums ist die Interboden-Gruppe aus Ratingen/Düsseldorf, die rund 24 Mio. € investierte. „Mit der Entwicklung dieses unverbaubaren Grundstücks schließen wir nicht nur eine innerstädtische Randbebauung“, sagt Dr. Reiner Götzen, Geschäftsführender Gesellschafter von Interboden. „Bei der Umsetzung unserer Lebenswelten-Philosophie ist uns ein Meisterstück gelungen. Wir haben ein adäquates Wohnangebot entwickelt und gleichzeitig die Gebäude, Plätze und Höfe so zusammengefügt, dass hier eine Wertegemeinschaft entsteht, die miteinander kommuniziert und in guter Nachbarschaft lebt.“ Für das Konzept der „Lebenswelten“ ist Interboden branchenweit mehrfach ausgezeichnet worden.

Kloster und Kapelle saniert

Auf dem insgesamt 17 100 m² großen Grundstücksareal wurden das Kloster und die Kapelle in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Amt für Denkmalschutz aufwändig saniert und in 21 Wohnungen umgewidmet. Jede Wohnung ist ein Unikat. Juwel der Sanierung ist die Umwidmung der Kapelle in vier Wohnungen über drei Ebenen, die sich mit Flächen von bis zu 257 m² auch für die Kombination von Wohnen und Arbeiten anbieten.

In reizvollen Kontrast zu den ehrwürdigen Backsteingebäuden stehen diverse Stadthäuser mit unterschiedlichen Gebäudemaßen sowie Nutzungsmöglichkeiten. 27 Eigentumswohnungen befinden sich in zwei Mehrfamilienhäusern. Weitere 17 Eigentumswohnungen sind Einfamilienhäuser mit privatem Garten. So wurde moderner Wohnraum für 65 Familien, Singles, Ehepaare und Senioren realisiert.

Umweltfreundlich und sparsam

Die Heizungswärme für alle Wohnungen liefert eine Geothermieanlage, deren Zentrale in der Tiefgarage untergebracht ist: Sechs Sole/Wasser-Wärmepumpen des Typs „WPF 66“ von Stiebel Eltron sorgen für Wärme an kalten Tagen und bieten im Sommer unterstützende Kühlung. Das Erdreich als Wärme- bzw. Kältequelle wurde über 25 Sonden mit je 200 m Tiefe erschlossen. Die Ingenieure haben eine Ersparnis bei den Heizkosten von bis zu 50 % gegenüber einer konventionellen Gasheizung ermittelt. Die Reduzierung beim CO2-Ausstoß liegt bei jährlich rund 200 bis 250 t. „Bei unserem hohen Qualitätsanspruch war die Wärmepumpenanlage eine logische Konsequenz bei der Auswahl der geeigneten Haustechnik“, meint Stefan Hohnen, Produktmanager bei Interboden. „Wärmepumpen sind in der Regel die effizientesten, komfortabelsten und auch wirtschaftlichsten Wärmeerzeuger.“ Mit dem komplett emissionsfreien Strom von der Naturenergie AG arbeitet die ohnehin in hohem Maße erneuerbare Energien nutzende Anlage noch umweltfreundlicher. Die Wärmeverteilung erfolgt über Fußbodenheizung, so dass schwere bauliche Eingriffe in die schützenswerte Bausubstanz nicht erforderlich waren. Außerdem wird die Strahlungswärme über den Fußboden in den hohen Räumen als sehr angenehm empfunden.

Linde als Zeitzeuge

Ein zusätzliches Highlight der Raphaelhöfe Soers sind die gestalteten Außenanlagen mit abwechslungsreichen Grünflächen unter dem alten Baumbestand, der abends, ebenso wie Wege und Plätze, illuminiert wird. Über Dreiviertel des Gesamtareals sind Grünräume. Neben dem rund 1400 m² großen Klosterhof mit Brunnen können die Bewohner für den nachbarschaftlichen Plausch auch den Lindenhof nutzen. Im Mittelpunkt steht ein Lindenbaum, der 1801 gepflanzt wurde – und heute ebenfalls unter Denkmalschutz steht.

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