Marktzahlen und Messetrends 2013
Rechtzeitig zur ISH gab der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) und die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) Verkaufszahlen über den deutschen Markt für Heiztechnik bekannt. Zwar ist der Markt im Bereich der Heiztechnik 2012 um 3,4 % gewachsen. Doch ist der Zuwachs vorrangig auf den Neubau zurückzuführen. Der Sanierungsmarkt kommt immer noch nicht so recht in die Gänge. Die Modernisierung kommt demnach trotz der politisch verkündeten Energiewende deutlich schleppender voran als in der ersten Hälfte des letzten Jahrzehnts. Dabei könnte, sollten die Bereiche Heizung und Warmwasserbereitung technisch auf Vordermann gebracht werden, gut 15 % des deutschen Endenergieverbrauchs eingespart werden. Die Aufgabenstellung bleibt also: In den deutschen Heizungskellern muss eine Erneuerung der Anlagentechnik stattfinden.
Zahlen und Aussichten
Der Gesamtmarkt für Wärmeerzeuger entwickelte sich 2012 positiv. Gewinner des Vorjahres waren die Gasbrennwerttechnik, von denen 384 000 Stück verkauft wurde. Das waren fast 60 % eines Gesamtmarktes von 650 500 Stück. Verloren haben Öl-Brennwert- und Öl-Niedertemperaturtechnik. Insgesamt wurden 70 500 Wärmeerzeuger verkauft, die Öl als Energieträger nutzen. Leicht gewachsen ist der Bereich der Festbrennstoffkessel, zu denen auch die Pelletskessel gehören. Von diesen wurden 29 000 Stück installiert. Vor allem im Neubau waren nach wie vor Wärmepumpen gefragt. Der Markt erhörte sich um 5 % auf 59 500 neu installierte Geräte. Teuer erzeugte Wärme will gut gespeichert werden. 507 500 Wärmespeicher und damit 2 % mehr als 2011 wurden verkauft. Bei der Wärmeverteilung geht der Trend weiter hin zu Flächenheizungen. So wurden 2012 137,2 Mio. m Flächentemperierung verkauft, 5 % mehr als im Vorjahr. Dazu kamen 5,1 Mio. Heizkörper. Dies wiederum waren rund 3 % weniger als 2011. Sollten sich die Kosten für die einzelnen Energieträger nicht extrem auseinander entwickeln und sich die politischen Vorgaben nicht deutlich ändern, ist damit zu rechnen, dass sich der Trend hin zur Gas-Brennwerttechnik und dem Einsatz von Wärmepumpen, hier vor allem den Luft-/Luft-Wärmepumpen fortsetzen wird. Die übrigen Wärmeerzeuger werden vorrangig im Austauschgeschäft ihre Berechtigung haben. So wird sich mancher Käufer nach wie vor für die Niedertemperaturtechnik entscheiden, wenn er kein brennwerttaugliches Abgassystem im Haus hat und eine Sanierung des Schornsteins noch ein paar Jahre verschieben will.
Das gab es zu sehen
Technische Neuerungen im Bereich der Heiztechnik gab es wenige zu sehen. Dafür setzen die großen Heiztechnikhersteller vor allem darauf mit Softwarewerkzeugen, Online-Beratungen, Smartphoneanwendungen und weiteren Servicedienstleistungen den Markt der Sanierung in Bewegung zu bringen.
Bei den Wärmeerzeugern lagen die Neuerungen vor allem in verbesserten Gas-Brennwertgeräten. Auch kompakte, komplett verrohrte Baugruppen und neue Regeleinheiten waren mehrfach zu sehen.
Werden die Wärmeerzeuger zunehmend kleiner und kompakter, sinkt bei modernen Gebäuden auch der Verbrauch an Heizungswärme. Der Anteil der Warmwasserbereitung steigt damit kontinuierlich an. Damit wird die Speichertechnologie im Gebäude wichtiger. Größere Speicher, die Temperaturen auf einem Wunschniveau in das Gebäude abgeben können, werden interessanter. Auch der photovoltaisch erzeugte Strom in einem Gebäude kann, steht er im Überschuss zur Verfügung, in Form von Wärmeenergie im Gebäude gespeichert werden. Hierzu hat die SMA Technology AG sowohl mit Vaillant als auch mit Stiebel Eltron Kooperationen geschlossen, die Wege zu zukunftsträchtigen Energiemanagementsystemen ebnen sollen. Damit sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, den Verbrauch von Gebäuden mit eigener PV-Stromerzeugung zu erhöhen.