Wellnessträume auf 100 m²
Umbau einer alten Reiterkaserne
Crossover der Epochen
Wahl/Livinghouse begleitet den gesamten Umbau einer alten Reiterkaserne auf der Schwäbischen Alb. Den Auftakt der umfangreichen Sanierungsarbeiten machte ein alter Pferdestall, den der Stuttgarter Sanitärgroßhändler zum Wohnsitz umgestaltete. Dafür arbeitete Matthias Freimuth, Innenarchitekt von Wahl/Livinghouse, eng mit dem Bauherrn Thorsten Schmutz zusammen. Das Ergebnis: ein spannendes Crossover verschiedener Stile und Epochen – mit 100 m² großem Wellness-Bereich.
Die Planung
Thorsten Schmutz hatte eigentlich nur eine Frage zu einem bestimmten Material – und kam darüber mit Freimuth ins Gespräch. Die vielen Ideen im Showroom begeisterten den Unternehmer von der Schwäbischen Alb. Zunächst ging Thorsten Schmutz nur auf seine Vorstellungen vom neuen Bad ein, besprach dann mit Freimuth aber auch seine Gestaltungsideen für das gesamte Grundstück: Die Schuhfabrik Vitaform hatte im November 2011 das Remontedepot aufgekauft, eine ehemalige Reiterkaserne in Breithülen bei Münsingen auf der Schwäbischen Alb. Der Plan: Das denkmalgeschützte Gebäudeensemble aus dem späten 19. Jahrhundert sollte vollständig saniert und umgebaut werden, um den Firmensitz und Thorsten Schmutz’ Privatwohnung dorthin zu verlegen. Die übrigen Gebäude sollten Stück für Stück umgestaltet werden. Diese will Thorsten Schmutz’ Firma Magical Events dann für verschiedenste Anlässe vermieten.
Das Gespräch dauerte nach Aussage von Freimuth gerade mal eine halbe Stunde, da legte Thorsten Schmutz sein aufwendiges Gesamtprojekt in Freimuths Hände. „Endlich jemand, der mich versteht und weiß, was ich will!“, freute sich der Bauherr. Beginnen sollten die Sanierungsarbeiten bei einem der fünf ehemaligen Pferdeställe. Das 700 m² große Backsteingebäude, 1897 errichtet, sollte künftig den Wohnsitz des Unternehmers beherbergen. Sein Wunsch: ein loftartiger Charakter mit weiten Sichtachsen, viel Licht und einem 100 m² großen Wellness-Bereich mit Indoorpool, Sauna, Spa und Whirlpool.
Aus Alt mach Neu
Das Gebäude wurde zunächst komplett entkernt, der Indoorpool ausgebaggert, das Dach repariert und isoliert. In die massiven Außenwände wurden 3,10 m hohe, bodentiefe Fenster eingesetzt. Die Ziegel der Innenwände wurden gereinigt und freigelegt, um gleichzeitig Wärme und einen rauen, authentischen Charakter in das elegante Interieur zu bringen.
Zum Hauptgestaltungselement des Raumkonzepts erhob Freimuth die original erhaltenen Futtertröge: In der Bibliothek dienen sie als Bücherregal, im Bad als Waschbecken, in der Küche als Ablage und Kräuterschale, im Schlafzimmer als lederbezogenes Betthaupt. Eine einfache Idee, deren Umsetzung einen simplen Futtertrog zu etwas Außergewöhnlichem macht. Es ist typisch für Innenarchitekt Freimuth, im Naheliegenden das Überraschende zu entdecken und dann mit dem nötigen Fingerspitzengefühl zu inszenieren. So entstand ein spannendes Crossover verschiedener Stile und Epochen: Während ein moderner Tunnelkamin als verbindendes Element zwischen Wohnzimmer und Bibliothek dient, prägen in der Küche und im Schlafzimmer rustikale Vollholzmöbel das Bild. Als TV-Abdeckung fungiert ein antikes Holztor aus Marokko. „Das Spannungsfeld zwischen Alt und Neu, zwischen der historischen Bausubstanz und den Wünschen des Bauherrn, war eine Herausforderung“, sagt Freimuth.
Zusammenarbeit geht weiter
Der Stilmix ist dem Innenarchitekten vortrefflich gelungen. Bauherr Thorsten Schmutz ist begeistert: „Es ist toll, seine eigenen Ideen gepaart mit der Fachkompetenz so gelungen umgesetzt zu sehen. Es war und ist eine sehr besondere Art des Miteinanders zwischen Bauherrn und Innenarchitekten.“
Die Zusammenarbeit mit Livinghouse geht daher seit der Fertigstellung des Wohnhauses im Frühjahr 2013 kontinuierlich weiter. Nach und nach werden sämtliche Gebäude auf dem 13 ha großen Gelände saniert: Inzwischen beherbergt die ehemalige Kommandantenvilla den neuen Vitaform-Firmensitz und das alte Schulungsgebäude wird derzeit zu einem Veranstaltungsort mit Übernachtungsmöglichkeiten umgebaut. Eines aber ist unverändert geblieben: Auf dem Gelände der ehemaligen Reiterkaserne leben bis heute Pferde.