Wärme kommt von oben
Deckenstrahlheizung für beste Lernbedingungen
Ein Ort zum Lernen und Leben – das ist die Inklusionsschule in Gronau. Neu- und Altbau der Lindenschule wurden mit einer Deckenstrahlheizung ausgestattet. Zum Einsatz kamen die Heiz-/Kühlelemente des Unternehmens Best.
Das Schulgebäude der ehemaligen Schillerschule wurde für einen Neuanfang genutzt. Das Besondere: die inklusive Ausrichtung der Grundschule in konzeptioneller und baulicher Hinsicht. Daher legte die Stadt Gronau Wert darauf, ein barrierefreies Schulgebäude zu planen und zu erbauen, in dem sich alle Menschen problemlos bewegen können – unabhängig eines Handicaps. Dazu hat man Neu- und Altbau angepasst. Den barrierefreien Zugang setzte das beauftragte Architekturbüro Niehoff mithilfe eines Aufzugs um, außerdem fand in einem Glasanbau auf der Giebelseite ein neues Treppenhaus seinen Platz. Alle vier Ebenen – vom Untergeschoss bis hin zum als Mehrzweckraum ausgebauten Dachgeschoss – sind damit gut zugänglich. Neben dem komplett entkernten Bestandsgebäude mit neuem Dachstuhl wurde ein moderner Anschlussbau in etwa gleicher Größe errichtet. Den Übergang bildet ein lichtdurchfluteter Glaspavillon.
Planung
Die Planungen orientierten sich am Bedarf der Kinder. Neben den Klassenräumen verfügt die Lindenschule über Gruppen- und Fachräume wie beispielsweise den Kunstraum oder die Schulbücherei. Die Mensa öffnet sich durch eine Terrasse auch nach draußen und stellt die Verbindung zum Spielgelände her. Im Untergeschoss befindet sich ein gemütlicher Entspannungsraum.
Rund 170 Schüler besuchen seit August 2014 die Lindenschule, die eine Bruttogeschossfläche von 3.236 m² und einen umbauten Raum von 13.701 m³ aufweist. Als Heizlast hat man ca. 182.000 kWh/a ermittelt, der eingesetzte Gasbrennwertkessel weist entsprechend eine Nennwärmeleistung von 186 kW auf. Eine Photovoltaikanlage auf dem Walmdach des Bestandsgebäudes liefert Strom, der soweit wie möglich selbst verbraucht wird. Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung wurden für die Mensa, den Mehrzweckraum im Dachgeschoss und die Sanitärräume installiert.
Für die Wärmeabgabe in allen Aufenthaltsräumen setzten Bauherr und Planer auf die Wärme von oben. Durch die Erfahrungen aus einem anderen Projekt waren etliche Vorteile der Best-Deckenstrahlheizung schon bekannt: sehr geringe Abhanghöhe, einfache Befestigung und geringes Gewicht von nur 10,8 kg/m². Dazu kommen noch die flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten und die akustische Optimierung, die insbesondere bei Klassenräumen eine wichtige Rolle spielt.
Ausführung
Ob Alt- oder Neubau – hinsichtlich des Erscheinungsbilds und der Nutzbarkeit gibt es keinen Unterschied. Die historische Rippendecke wurde mit einer statisch berechneten Abhangkonstruktion versehen, an die die Heiz-/Kühlelemente in der Ausführung „HKE-EL“ befestigt wurden. Den neuen Teil errichtete man mit Ortbeton bzw. Spannbetondecken. In beiden Abschnitten setzte der Planer freie Deckensegel ein, sowohl als Randlösung als auch als integrierte Lösung. Da die „HKE-EL“ nur 60 mm hoch sind, ließen sie sich sehr gut bei den vorhandenen Raumhöhen einsetzen.
Im Mehrzweckraum im Dachgeschoss des Altbaus platzierte man die Heizbänder in der Dachschräge. Auch hier kommt zum Tragen, dass so die Raumfläche ganz frei genutzt werden kann. Da die Bänder in mehreren Teilen geliefert wurden, ließ sich die Montage zwischen Sparren und den tragenden Balken ausführen. Auch die Ballwurfsicherheit ist bei dieser Ausführung gegeben.
Die Kupferrohre sind in eloxierte Wärmeprofile aus Alu-Strangguss auf 1 mm dickem Aluminiumblech verpresst. Dieses kann auch in gelochter Ausführung eingesetzt werden, was zusammen mit dem werksseitig eingelegten Dämmmaterial die gewünschte Raumschalldämpfung bewirkt.
Der Einbau der „HKE“ erfolgte mithilfe einer Hebebühne. Insgesamt 42 Elemente wurden installiert, davon 26 im Neubau. Dabei war zu beachten, dass weitere Komponenten in die Decke integriert wurden. Dazu zählten Beleuchtung, Lautsprecher, Präsenzmelder sowie Beamer-Anschlüsse. Die Anbindung an den Wärmeerzeuger wurde in sichtbaren Bereichen mit Edelstahlrohren umgesetzt.
Betrieb
Alle wärmeübertragenden Flächen wurden mit einer Vorlauftemperatur von 60 °C und einer Rücklauftemperatur von 40 °C projektiert, auch die Heizwände in den Fluren und die Planheizkörper in den Sanitärräumen. Die „HKE“ lassen sich gut regeln – aufgrund des geringen Wasserinhalts wird eine schnelle Reaktionszeit erreicht. Die Anpassung an den tatsächlichen Bedarf funktioniert damit gut – die Rückmeldungen belegen, dass die Wärme von der Decke als angenehm empfunden wird. Der Schulträger freut sich über dauerhaft niedrige Betriebskosten, denn die Heizung von der Decke arbeitet praktisch wartungsfrei. Die Heiz-/Kühlelemente „HKE“ von Best lassen sich mit allen Wärmeerzeugern kombinieren, konventionelle ebenso wie solche auf der Basis regenerativen Energien. Installationsbeispiele mit Brennwertkesseln, Wärmepumpen, Kombilösungen mit BHKW sowie Holz- und Pelletskessel belegen die breite Palette der Möglichkeiten. Vor- und Rücklauftemperaturen werden dem Wärmeerzeuger und Objekt entsprechend gewählt. Bei Bedarf kann mit den „HKE“ auch die Kühlung realisiert werden.