Deckenstrahlplatten im Sondermaß

Sporthalle wirtschaftlich heizen

Eine gute Wärmeverteilung ermöglicht gute Bedingungen für den Sportbetrieb sowie eine bessere Kostensituation für den Betreiber – so geschehen im Schulzentrum Mülheim-Kärlich. Gelungen ist dies durch eine Umstellung von einer Warmluft- auf eine Deckenstrahlheizung.

Die Dreifeldhalle am Schulzentrum Mülheim-Kärlich wurde 1976 errichtet und dient seitdem den Schulen und Sportvereinen als Übungsraum. Schon 2005 ließ der Schulträger, die Verbandsgemeinde Weißenthurm, eine Baumaßnahme an der Hallendecke ausführen. Nach einem Brand- und Rauchschaden hatte man entschieden, eine abgehängte Decke zu installieren. Die Wärmeverteilung, die mittels einer Warmluftheizung und Verteilerkanälen erfolgte, blieb zu diesem Zeitpunkt unangetastet. Doch diese Anlage arbeitete nicht mehr effizient und verursachte relativ hohe Betriebskosten.

Deckenstrahlheizung

Auf Anregung des beauftragten Ingenieurbüros wurde beschlossen, die Wärmeverteilung von der Decke her zu realisieren. Diese Lösung bringt eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich. So bleiben die unteren Wandbereiche, die in Sporthallen frei von jeglichen vorspringenden Elementen sein müssen, weiterhin glatt. Des Weiteren kann die Raumlufttemperatur um 2 bis 3 °C gesenkt werden, denn die Strahlung bewirkt eine höhere Temperatur der Umgebungsflächen. In der DIN 18032-1 für Sporthallen werden als Auslegungswerte für die Berechnung der Heizungsanlage 20 °C für Hallen und Zusatzsporträume genannt. Aus einer niedrigeren Temperatur ergibt sich für den Energieverbrauch demnach eine deutliche Senkung und damit ein wirtschaftlicher Betrieb. Außerdem ermöglicht die Flächenheizung an der Decke eine schnelle Anpassung der Raumtemperatur, da nur ein geringes Speichervolumen vorliegt. Dazu kommen unter anderem noch die Pluspunkte geringe Staubaufwirbelung, größere Hygiene. Wartungsfreiheit und hohe Lebensdauer.

Passgenaue Elemente

Für das 60er Raster der Decke konnte Best (www.best-kuehlheizen.de) die passenden Heiz-Kühlelemente liefern. Die Aufteilung der Halle in drei Zonen machte es erforderlich, auch die Heiz-Kühlelemente entsprechend auf die Deckenfläche zu verteilen. Außerdem waren die drei großen Lichtkuppeln zu beachten, die fast über die ganze Raumbreite reichen. So wurden insgesamt 57 Platten der Ausführung „HKE-CS“ als Sonderanfertigung von Best geliefert. Mit dieser Variante ließen sich die Elemente problemlos in die Bestandsdecke integrieren. Die Länge von 3.080 mm stimmt mit dem Maß der Langfeldleuchten überein, die Breite von 1.230 mm war ebenfalls ein Sondermaß und entspricht der doppelten Breite der Rasterelemente.

Anbindung an die Heizzentrale

Die Deckenstrahlplatten sind durch eine Fernleitung mit der Heizzentrale des Schulzentrums verbunden. Von der Unterverteilung in der Halle gehen drei Anschlüsse ab: für die Heizkörper in den Nebenräumen und für die Lüftungsheizung – der dritte Anschluss war nicht belegt und konnte für die „HKE-CS“ genutzt werden.

Für die Montage, die in zwei Abschnitten erfolgte, setzte man in der 7 m hohen Halle Rollgerüste ein. Die entsprechenden Deckenfelder wurden geöffnet und die Platten direkt an den bauseits vorhandenen Profilen befestigt. Hierfür lieferte Best die Aufhängevorrichtungen objektbezogen als Sonderausführung, so dass die Platten seitlich verschraubt werden konnten. Dabei war von Vorteil, dass die „HKE-CS“ komplett vormontiert geliefert wurden, einschließlich der Endkästen. Durch die hohe Genauigkeit in der Fertigung kommen die Platten mit einer kleinen umlaufenden Fuge aus. So ergibt sich eine fast planebene, durchgehende Deckenkonstruktion, die den Anforderungen an die Ballwurfsicherheit nach DIN 18032-3 in jeder Hinsicht entspricht.

Die Heizung von der Decke ermöglicht angenehme Sportbedingungen und arbeitet dazu äußerst wirtschaftlich. Sowohl die Verbandsgemeinde Weißenthurm als auch die weiteren Verantwortlichen zeigten sich mit der Umsetzung der Maßnahme sehr zufrieden.

Deckenstrahlheizung „HKE-CS“

Die „HKE-CS“ sind leichte Deckenstrahlplatten, bestehend aus Kupferrohren mit 15 x 0,75 mm und Kopfstücken mit 28 x 1,5 mm, die strömungsgünstig ausgehalst und zu Registern verlötet werden. Die Rohre werden mittels eines patentierten Verfahrens in das standardmäßig gelochte Aluminiumstrahlblech von 1,0 mm Dicke eingepresst. Der Achsabstand der Rohre zueinander beträgt 100 mm. Die Elemente weisen standardmäßig eine seitliche Aufkantung von 75 mm nach oben und eine Doppelkantung nach innen zur Längsversteifung und Justierung der oberen Wärmedämmung auf. Für die Sporthalle wurde die Aufbauhöhe auf 63 mm reduziert, damit der Überstand zum Bestand so gering wie möglich ausfiel.

Zur Querstabilisierung sind Profile eingeschweißt, die gleichzeitig als Aufhängeachsen genutzt werden. Zusätzlich können variable Aufhängehalter geliefert werden, die vor Ort an der Aufkantung zu befestigen sind. Die Sichtflächen sind ohne vorstehende Sicken plan in Paneelstruktur. Die Wasserführung, der Oberflächenschutz und die Wärmedämmung wurden entsprechend den baulichen Anforderungen ausgeführt. Als Betriebsgewicht der Ausführung wird ca. 40 kg/Stück genannt, der Massenstrom liegt bei 70 kg/h bei einer Betriebstemperatur von 70/50 °C. Die in Weiß (RAL 9016) hergestellten Elemente passen sich gut der Rasterdecke der Sporthalle an.

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