Wärme in der Kälte
Polarstation mit SolartechnikFür Solarwärmeanlagen stellen extreme Wetterbedingungen hohe Anforderungen an Qualität und Verarbeitung. Wenn dann der Betreiber auch noch auf die Wärme der Kollektoren angewiesen ist, ist ein reibungsloser Betrieb umso wichtiger. Bei einer Polarstation ist das der Fall und als für die belgische Station in der Antarktis ein CO2-freies Konzept erstellt wurde, rückte die Solartechnik natürlich in den Fokus.
Die erste CO2-freie Polarstation heißt „Princess Elisabeth” (www.antarcticstation.org) und wurde von der belgischen Vertretung der Firma Consolar mit Hauptsitz in Frankfurt am Main mit Solartechnik der neuesten Generation ausgestattet. Die zwei gelieferten Solarwärmeanlagen von Consolar sorgen dafür, dass die vor kurzem eröffnete belgische Polarforschungsstation in der Ostantarktis Heizwärme, Warmwasser und Trinkwasser aus rein erneuerbaren Energien gewinnt. Die neue Station, die als bislang einzige durchgehend auf CO2-emissionsfreie Energiegewinnung über erneuerbare Energien setzt, wurde im Rahmen einer privat-öffentlichen Partnerschaft von der International Polar Foundation (IPF) für die belgische Regierung geplant, gebaut und finanziert. Im Februar 2009 nahm die Station ihre Arbeit zur Erforschung der Klimaveränderungen am Südpol auf.
Station mit CO2-emissionsfreier Energie
Minustemperaturen bis zu 50 °C unter Null, Windböen bis 250 km/h, absolute Dunkelheit im Winter und 24 Stunden Sonne im Sommer – diesen extremen Witterungsbedingungen müssen die Solaranlagen gewachsen sein, um die Bedürfnisse des 48-köpfigen Teams in der Forschungsstation zu erfüllen. Nach umfassender Marktbeobachtung hat sich die IPF für Consolar als Lieferanten für die Solarthermie entschieden. „Die langjährige Kompetenz in der Entwicklung hocheffizienter Solarlösungen hat uns überzeugt – und die Produkte von Consolar haben bereits gezeigt, was sie können, und den ersten Stürmen problemlos Stand gehalten”, so Alain Hubert, President der International Polar Foundation. „Wir sind sehr stolz darauf, diese zukunftsweisende Polarstation, die nicht nur im Sinne der Klimaforschung aktiv ist, sondern auch selbst vorbildlich umweltschonend arbeitet, mit unserer Solartechnologie zu unterstützen”, so der Geschäftsführer Marketing und Vertrieb Andreas Siegemund von Consolar. „Dieses Projekt zeigt: Wenn es möglich ist, ein emissionsfreies Gebäude im extremen Antarktisklima zu bauen, müsste dies überall auf der Welt möglich sein.”
Röhrenkollektoren mit Wärmevorteil
Die auf dem Dach der Station installierten Röhrenkollektoren haben den entscheidenden Vorteil, dass sie selbst bei sehr kalten Umweltbedingungen eine deutlich größere Wärmemenge liefern als Flachkollektoren. Aufgrund ihrer speziellen Bauweise mit unten liegenden Anschlüssen kann auch bei heftigen Stürmen eindringender Schnee nach unten abrutschen, so dass die Röhren auch bei strengem Frost keinen Schaden nehmen. Die in der Station befindlichen Wärmespeicher sind bekannt für hohe Effizienz und äußerst geringe Wärmeverluste.
Erwärmung für Trinkwasser
und Bioreaktor
Die Solaranlagen wurden Ende letzten Jahres in einer eineinhalb Monate langen Reise in die Antarktis verschifft und von dem technischen Team der IPF, das zuvor von Consolar (www.consolar.de) in Brüssel umfassend mit der Technologie vertraut gemacht wurde, an der Polarstation installiert. 18 Röhrenkollektoren vom Typ „Tubo 12 CPC“ mit drei Wärmespeichern „Solus 560L“ liefern die Wärme für die Erwärmung des Trinkwassers und den Bioreaktor. Die zweite Anlage sorgt mit dem Wärmespeicher „Conus 502“ und zwölf „Tubo 12 CPC“-Röhrenkollektoren für die Raumheizung in der Station und den Betrieb des „Snow Melter“ zur Trink- und Brauchwassergewinnung durch das Aufschmelzen des Schnees.